Nach dem Rohbau steht der Innenausbau des Eigenheims auf dem Plan. Ohne die hier durchgeführten Arbeitsschritte bleibt das neue Einfamilienhaus unbewohnbar. Fußboden, Malerarbeiten, Türen: Was gehört alles zum Innenausbau? Wir erklären dir, was du beim Innenausbau beachten solltest, welche Gewerke dazu gehören und wie viel die Arbeiten für das Innere deines Hauses durchschnittlich kosten.
Ist der Rohbau, also die äußere Hülle des Hauses mit tragenden Wänden, Dach, Decken und ggf. dem Keller, fertiggestellt, geht es an die Arbeiten im Inneren des Hauses. Der sogenannte Innenausbau für das Eigenheim macht es überhaupt erst möglich, darin später zu wohnen. Was genau zum Innenausbau gehört, wird jedoch von Architekten bzw. Architektinnen und Bauunternehmen unterschiedlich definiert.
Im Allgemeinen fangen die Arbeiten für den Innenausbau an, wenn es einen geschlossenen Rohbau, in der Regel mit Fenstern und Außentüren gibt. Zum Innenausbau gehören mehr oder weniger folgende Gewerke oder Leistungen:
Die Dauer des Innenausbaus ist von vielen Faktoren abhängig, zum Beispiel: Größe des Hauses, ob Eigenleistungen ausgeführt werden, ob alles reibungslos klappt und vieles mehr. In der Regel können Bauende beim Innenausbau mit circa zwei bis drei Monaten rechnen, sofern alle Gewerke und Arbeiten gut aufeinander abgestimmt sind. Aber: Es läuft nicht immer alles glatt auf der Baustelle, deswegen ist es sinnvoll, einen zeitlichen Puffer einzuplanen.
Die gesamte Bauzeit für ein Massivhaus liegt inklusive Roh- und Innenausbau bei durchschnittlich acht bis neun Monaten. Wer ein Fertighaus baut, kann weniger Zeit einplanen, da die Rohbauphase nur wenige Tage in Anspruch nimmt.
Damit es auf der Baustelle im Inneren des Hauses gut vorangeht, müssen alle Gewerke und Arbeiten aufeinander abgestimmt sein. Kommt es zu Verzögerungen bei einem Gewerk, kann es sein, dass das Projekt ins Stocken kommt. Deswegen ist es wichtig, frühzeitig zuverlässige Betriebe zu beauftragen und diese zeitlich zu koordinieren. In der Regel wird die Koordination und Qualitätskontrolle vom Bauleiter übernehmen.
Für den Innenausbau sollte bereits größtenteils feststehen, wo Leuchten und Elektroinstallationen wie Steckdosen, Schalter und Co. platziert werden sollen. Das vereinfacht die Arbeit für alle Beteiligten. Sind sich Bauherren und -herrinnen jedoch bei der konkreten Planung und Gestaltung des Inneren ihres Traumhauses nicht hundertprozentig sicher, können raumteilende Wände nachträglich im Trockenbau eingebaut werden. Darüber hinaus kann sich Mann oder Frau durch das Verlegen von Leerrohren weitere Optionen für die Elektrik der einzelnen Räume verschaffen.
Welches Budget Bauherren und -herrinnen für ihren Innenausbau einplanen müssen, hängt von der Größe bzw. Wohnfläche des Hauses sowie dem Ausstattungsstandard ab. Eine pauschale Aussage über die Kosten ist deswegen kaum möglich, vor allem nicht während der momentanen Krisenlage bezüglich Fachkräfte- und Materialmangel. Für eine einfache Ausstattung haben Bauherren und -herrinnen in den vergangenen Jahren mindestens 400 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Bei gehobeneren Standards mussten Bauende mit 800 Euro pro Quadratmetern und mehr rechnen.
Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Preise für Arbeits- und Materialkosten der letzten Jahre für Arbeiten im Innenausbau. Diese müssen an die aktuellen Preissteigerungen angepasst werden. Sicherheit bietet da nur das spezifische Angebot des Fachbetriebs:
Mithilfe eines Baukostenrechners lassen sich die Baukosten für Roh- und Innenausbau grob berechnen.
Viele Bauende übernehmen den Innenausbau ihres Hauses ganz oder in Teilen selbst. Ein Großteil der Arbeiten kann nämlich auch von ungeübten Handwerkern erbracht werden. Hohe Lohnkosten für beauftragte Handwerker und vergleichsweise niedrige Materialkosten verleiten aber einige Bauherren und -herrinnen dazu, ihre eigenen Fähigkeiten zu überschätzen. Die Mängel auszubessern, kann dann im Nachhinein teuer werden.
Im Allgemeinen lassen sich mit Eigenleistungen bei Maler- und Tapezierarbeiten circa 60-80 Prozent der Kosten einsparen, beim Trockenbau sind es bis zu 70 Prozent und bei den Gewerken für Fenster und Türen 10 bis 25 Prozent der Kosten.
Wie viel eingespart werden kann, hängt in jedem Fall von den eigenen handwerklichen Fähigkeiten ab. Hier sollten Bauende auch bei allen Arbeiten den Kosten-Nutzen-Faktor abwägen. Arbeiten, die lange dauern und von Profis schneller ausgeführt werden könnten, kosten dann eventuell weniger, als wenn Mann oder Frau sie selber erbringen würde.
Wer gemeinsam mit einem Fertighausanbieter seinen Wohntraum verwirklicht, der kann sich aussuchen, wie viele Arbeiten er im Innenausbau selbst übernimmt. Grundsätzlich bieten Fertighausanbieter nämlich verschiedene Ausbaustufen ihrer Häuser an, durch die Bauende die Möglichkeit haben, Eigenleistungen zu erbringen. Wird ein schlüssel- oder bezugsfertiges Haus gebaut, dann wird in der Regel ein Großteil der Innenausbauarbeiten vom Fertighausanbieter übernommen. Teilweise müssen die zukünftigen Hausbesitzer und -besitzerinnen noch Maler- oder Bodenlegearbeiten übernehmen. Entscheiden sich Bauherren und -herrinnen allerdings für ein Ausbauhaus, müssen sie selbst mit anpacken, wenn es um den Innenausbau geht.
Aber Achtung: Was genau unter schlüsselfertig oder bezugsfertig verstanden wird, definiert jeder Anbieter eigenständig. Hier sollten Bauende genau nachfragen, was noch selbst erledigt werden muss.
Der Innenausbau im eigenen Haus umfasst jede Menge Gewerke und Arbeiten. Wer sich selbst einen Teil dieser Arbeiten zutraut, kann vor allem in dieser Phase des Hausbaus bares Geld sparen. Wichtig ist es, seine eigenen handwerklichen Fähigkeiten richtig einzuschätzen, um mangelhaft ausgeführte Arbeiten zu vermeiden, die wiederum zu langfristigen Schäden am Haus führen können. Bauherren und -herrinnen sollten auch daran denken, dass sie keinerlei Gewährleistungsanspruch haben, wenn sie die Leistungen selbst erledigen.
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