Malerarbeiten beim Hausbau
12.8.2021

Das künstlerische Finish – Was du über die Malerarbeiten wissen solltest

Welcher Bauherr oder welche Bauherrin streift nicht gerne durch die Farbregale des Baumarktes und überlegt schon einmal, welche Wandfarbe das zukünftige Schlafzimmer oder die Traumküche haben könnten? Wenn du auf deiner Baustelle so weit bist, dir über die Wandgestaltung in deinem Traumhaus Gedanken zu machen, dann hast du es bald geschafft – der Einzug naht und es heißt: „Lieber alles in weiß, beige, Raufaser oder doch lieber Strukturputz?“ Dass aber auch die Malerarbeiten außen und innen, entweder in Eigenleistung oder durch eine Fachfirma, die Auswahl der richtigen Farben und Co. noch mal ein hartes Stück Arbeit bedeuten, vergessen manche Hausbauende. 

Eigenleistung bei den Malerarbeiten – immer gleich günstiger?

Häufig übernehmen Hausbauende dieses Gewerk in Eigenleistung. Wenn du dir die Kosten eines Profis anschaust, dann kannst du als Bauherr beziehungsweise Bauherrin dementsprechend eine Menge Geld sparen. Aber du solltest nicht unterschätzen, dass das Verputzen, Grundieren, Tapezieren und/oder Streichen einen hohen Zeitaufwand bedeutet. Darüber hinaus ist es auch eine Frage der Qualität und Optik. Bist du ein echter Hobbymaler, können dir schief geklebte Tapeten oder schlecht verputzte Wände nichts anhaben, bei weniger begabten Malerlaien sieht das aber schon wieder anders aus. Letzten Endes ist die Wandgestaltung das, was du jeden Tag in deinem Traumhaus sehen wirst und wenn du dort Abstriche in der Qualität machst, ist das sichtbar. Außerdem können durch die weniger fachmännische Arbeit auch Mängel entstehen, die später dann ausgebessert werden müssen. 

Du solltest abwägen, ob sich der hohe zeitliche Aufwand und die Abstriche in der Qualität gegen die Kosten aufwiegen lassen. 

Welche Malerarbeiten fallen an meinem Haus an?

Im Außenbereich kommt es nicht nur auf die Optik an, der richtige Anstrich der Fassade erfüllt auch andere wichtige Zwecke, vor allem schützt er die Gebäudehülle vor Witterungseinflüssen. Dass dort auf Qualität und perfekte Arbeit geachtet wird, ist deswegen ein absolutes Muss. 

Am besten erfolgt der Anstrich direkt mit dem Wandaufbau, also dem Aufbringen des Putzes oder des Wärmedamm-Verbundsystems, dadurch können nämlich entstehende Kosten geringer gehalten werden, weil der Aufwand minimiert wird. Ist das nicht möglich, muss Rücksprache mit dem entsprechenden Werk gehalten werden, welches Material von der Zusammensetzung und Farbe auf die vorhandene Oberfläche aufgetragen werden darf. Teilweise dürfen Dämmsysteme nur mit hellen Farben gestrichen werden, weil dunklere Farben thermische Spannungen oder Risse im Putz und Trägermaterial verursachen können. Außerdem können manche Farben in Verbindung mit der Wärmedämmung die Bildung von Algen oder das Ansiedeln von Tieren ermöglichen, was in jedem Fall zu verhindern ist. Auch eine mögliche Grundierung des Untergrundes vor dem Anstrich sollte fachmännisch abgeklärt werden. 

Inwieweit die einzelnen Außenteile des Hauses gestrichen oder behandelt werden müssen, ist im Einzelfall zu betrachten. Fassaden aus Klinker oder auch vorgehängte Fassaden, die oberflächenfertig sind, müssen nicht gestrichen werden. Auch Fenster, Türen oder lackierte Teile sind in der Regel oberflächenfertig und bedürfen keines weiteren Anstrichs. Teilweise müssen aber außenliegende Hölzer durch Maler imprägniert werden, um sie vor der Witterung zu schützen, weswegen solche Arbeiten anfallen können. Die können aber auch in einem gewissen Rahmen von dir als Bauherr oder Bauherrin übernommen werden. 

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Welche Malerarbeiten fallen in meinem Haus an?

Step-by-Step heißt es auch bei den Malerarbeiten im Inneren deines Traumhauses. Und auch hier ist die Vorbereitung wie fast immer im Leben das „A und O“. 

  • Vorbereitung: Bevor mit den eigentlichen Streich- oder Tapezierarbeiten begonnen werden kann, muss der Untergrund erstmal gut vorbereitet werden.
  1. Er muss unter anderem fest, eben, fettfrei, trocken und möglichst sauber sein.
  2. Eventuelle Unebenheiten müssen entweder durch einen Fachmann oder in Eigenleistung, je nach eigener Kompetenz, ausgebessert werden und sowohl zeitlich auch als kostentechnisch als Aufwand einkalkuliert werden. Dementsprechend fallen dann teilweise weitere Spachtel- und Verputzarbeiten an, um den Untergrund vorzubereiten. 
  3. Handelt es sich um Wände mit unbeschichtetem Putz oder Gipskarton, muss eine Grundierung erfolgen. Dadurch wird die Haftfestigkeit für die spätere Beschichtung durch zum Beispiel Farbe erhöht und unterschiedliches Saugverhalten wird ausgeglichen. 
  • Anstrich und Farbe: Wer sich für einen Farbanstrich entscheidet, der sollte sich nicht nur mit der richtigen Farbauswahl beschäftigen, sondern auch mit der Zusammensetzung der Farben. Darüber hinaus ist immer die entsprechende Vorbereitung der jeweiligen Farben zu berücksichtigen. 
  1. Dispersionsfarben: Hausbauende, die ihre Wände mit Farbe verschönern wollen, die greifen häufig zu Dispersionsfarben. Diese bestehen aus einem Gemisch aus Wasser, Kunstharzen oder ähnlichen Kunststoffen als Bindemittel sowie Pigmenten. Durch ihre Zusammensetzung zeichnen sich die Farben durch ihre Scheuerbeständigkeit aus und durch ihre Diffusionsoffenheit ermöglichen sie einen guten Feuchtigkeitsaustausch zwischen Raumluft und Wandoberfläche. Sie können in allen Räumen, auch in Schlafzimmern verwendet werden, weil sie in der Regel geruchsneutral sind.
  2. Latexfarben: Latexfarben gehören auch zu Dispersionsfarben, die durch die Bindemittelwahl besonders beständig gegen Wasser sind. Dadurch, dass sie abwaschbar sind, werden sie gerne in Küchen oder Badezimmern verwendet. Im Gegensatz zu Fliesen sind sie aber weniger robust und mechanisch belastbar. 

 Im Fachhandel oder beim beauftragten Handwerksbetrieb können sich Hausbauende über Kalkfarben, Silikatfarben und viele andere informieren. 

  • Tapeten und Co.: Wer auf eine vom Aufwand anspruchslose und robuste Wandgestaltung setzt, der entscheidet sich für die Raufasertapete, die eben diese beiden Elemente seit jeher vereint. Bei der Auswahl an Tapeten gibt es kaum Grenzen, von Muster- über Fototapete, beschichtet oder überstreichbar ist alles dabei. Ob die Papiertapete, wenn sie erstmal an der Wand ist, dann noch mal gestrichen wird, hängt vom Gusto des Hausbauenden ab. 

Mit oder ohne Maler zum Erfolg? − Kosten für die Arbeiten

Eine pauschale Angabe der Kosten für Malerarbeiten ist nur schwer möglich, weil die Arbeiten von verschiedenen Faktoren abhängen, wie zum Beispiel der zu streichenden Grundfläche, welche Produkte verwendet werden und natürlich vom Aufwand der Arbeiten an sich. Darüber hinaus spielt auch eine Rolle, ob mit dem Maler ein Pauschalpreis oder ein Einheitspreis vereinbart wurde. 

Neben den „sichtbaren“ Malerarbeiten in Form von Tapeten anbringen, Streichen und Co. müssen in die Kosten auch die Vorarbeiten eingerechnet werden, wie Spachteln, Verputzen, Grundieren oder auch Abkleben usw. 

Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass die Kosten für die Arbeitsleistung eines Malers im Innenraum mit Arbeitsmaterial circa 5-15 Euro pro Quadratmeter zu streichender Fläche betragen. Im Außenbereich müssen Hausbauende mit circa 10-15 Euro pro Quadratmeter Außenfassade rechnen. 

Über den Autor
Julian Droste
Gründer
Julian ist während des Baus seiner egienen vier Wände auf viele Probleme gestoßen, vor denen er angehende Bauherrinnen und Bauherren mit dem Hausbaukurs schützen möchte.

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