Kleine und enge Wohnungen, Kinder, die sich ein Zimmer teilen müssen oder ein fehlendes Esszimmer – wer sich seinen Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen möchte, der möchte sich in der Regel auch von der Wohnfläche und Zimmeranzahl vergrößern. Aber bevor die Entscheidung über ein 250 Quadratmeter großes Haus getroffen wird, sollten sich Bauherren und -herrinnen nochmal die Frage stellen: „Wie viel Wohnfläche benötige ich wirklich?“ Unter dem Motto „So viel wie möglich und so wenig wie nötig“ sollten Hausbauende ihre Planung gut überdenken und ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigen.
Möchten sich Bauherren und -herrinnen am bundesweiten Durchschnitt orientieren, dann sollte das Traumhaus eine Wohnfläche von ca. 140 Quadratmetern haben. Wie sich Bauherren und -herrinnen entscheiden, hängt aber zum Großteil von individuellen Bedürfnissen ab, aber auch von der Größe des Grundstücks und natürlich vom Budget. Denn in der Regel gilt: Je größer, desto teurer.
Um eine Wohnfläche zu berechnen, können verschiedene Regelwerke verwendet werden. Das am häufigsten genutzte ist die Wohnflächenverordnung (WoFlV) vom 01.01.2004. Hier finden Bauherren und -herrinnen alle Regelungen darüber, wann eine Fläche als Wohnfläche zählt und wann nicht. Das hängt unter anderem von der Raumart und der Höhe ab. Wohnflächen unterhalb von Dachschrägen werden erst ab einer lichten Höhe von mindestens zwei Metern als solche deklariert. Bei Balkonen und Terrassen gilt in der Regel, dass deren tatsächliche Grundfläche von 25-50 Prozent als Wohnfläche angerechnet werden kann, abhängig ihrer bewerteten Wohnfläche. Konkret bedeutet das, dass ein überdachter Wintergarten von seiner Wohnqualität her besser bewertet werden kann als ein Balkon, dementsprechend würde seine Grundfläche stärker in die Wohnfläche eingehen.
Wer ein Haus bauen möchte, der sollte zunächst wissen, was als Wohnfläche zählt und was nicht. Hättest du gedacht, dass auch Terrassen und Balkone zum Teil in die Wohnflächenberechnung einkalkuliert werden? Es gibt auch weitere Gebäudeteile, die mit zur Wohnfläche gehören (Vorgaben nach Wohnflächenverordnung):
In der Wohnflächenplanung müssen also auch Gebäudeteile berücksichtigt werden, an die Bauherren und -herrinnen nicht immer direkt denken.
Jeder Mensch ist anders, deswegen ist es sinnvoll, sich für die Wohnflächenberechnung an seinen individuellen Wünschen zu orientieren und eine persönliche Liste anzufertigen, auf was bei der Raumplanung geachtet werden soll. Das können Hausbauende gut beurteilen, wenn sie ihre aktuelle Wohnsituation betrachten und sich aufschreiben, was ihnen fehlt bzw. was sich im Traumhaus ändern soll. Dabei kann folgende Checkliste mit Beispielen helfen:
Wer die perfekte Größe seiner Wohnfläche ermitteln möchte, muss sich über seine individuellen Wünsche im Klaren sein. Als Hilfestellung für die optimale Raumgröße können aber auch Richtwerte genutzt werden. Die Durchschnittsgrößen für die verschiedenen Räume im Haus sind:
Bei der Wohnflächenplanung müssen nicht nur die individuellen Wünsche und Bedürfnisse betrachtet werden, sondern auch die Grundstücksgröße muss berücksichtigt werden. Denn nicht auf jedem Grundstück lässt sich jede Wohnflächenzahl realisieren.
Die Faustregel besagt: Grundstücksgröße x 0,33 = Maximalwohnfläche, die realisiert werden kann.
Dementsprechend muss sich die Wohnflächenzahl an die Grundstücksgröße anpassen. In den meisten Bebauungsplänen finden Hausbauende auch Informationen darüber, wie viel Grundstücksfläche überbaut werden darf. Die Grundflächenzahl (GRZ) liefert damit erste Anhaltspunkte, wie groß das Bauvorhaben werden kann. Bei einem 500 Quadratmeter großem Grundstück und einer Grundflächenzahl von 0,4 bedeutet das, dass 200 Quadratmeter des Grundstücks bebaut werden dürfen (500 x 0,4).
Beim Kellerbau scheiden sich die Geister – für die einen ist er unverzichtbar, für die anderen nur ein teurer Lagerraum. Wer sich für einen Keller entscheidet, der gewinnt definitiv an zusätzlichem Stauraum. Hier lassen sich aber auch andere Träume wie zum Beispiel ein Fitnessraum, ein Büro oder ein Hobbyraum verwirklichen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann auch ein ganzer Wohnbereich im Untergeschoss realisiert werden. In manchen Fällen kann die Unterkellerung große Vorteile mit sich bringen, zum Beispiel wenn in die Höhe bzw. die Tiefe gebaut werden muss oder wenn eine zusätzliche Einliegerwohnung gebaut werden soll. Hier gilt es das Kosten-Nutzen-Verhältnis zu betrachten. Erfahre hier mehr zu den Kosten und den Vorteilen eines Kellers.
Eine Wohnflächenberechnung ist nicht einfach und immer ganz individuell. Der eine bevorzugt ein großes Schlafzimmer mit angrenzendem Master-Bathroom, der andere hält die Wohnfläche lieber klein und kompakt. Überlege genau, wo du viel oder wenig Fläche benötigst. Entscheide ganz persönlich nach deinen Bedürfnissen und denen der Familie. Checklisten und Richtwerte können dir bei der Berechnung deiner optimalen Wohnfläche helfen.
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