Die Haustür ist entscheidend für die Optik eines Hauses. Nicht weniger wichtig sind aber die inneren Werte. Eine Haustür soll nicht nur ungebetene Gäste, sondern auch Kälte, Wind, Niederschläge, Gerüche und Lärm vom Inneren des Hauses fernhalten. Eine moderne Haustür sollte auch zur Energieeffizienz des Hauses beitragen. Wir zeigen dir, worauf es bei der Auswahl der Haustür ankommt.
Jedes Jahr werden unzählige Haushalte Opfer von Einbrüchen. Einbruchschutz ist also eines der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl einer Haustür. Eine Einfachverriegelung gewährleistet keinen effektiven Einbruchschutz, weshalb moderne Haustüren in der Regel mit mehreren Sicherheitsverriegelungen ausgestattet sind. Bei einer Dreifachverriegelung ist über und unter dem Hauptschloss jeweils eine zusätzliche Verriegelung angebracht, bei einer Fünffachverriegelung sind jeweils zwei Verriegelungen über und unter dem Hauptschloss vorhanden. Möglich sind sogar siebenfache und neunfache Verriegelungen. Beim Einbruchschutz werden Haustüren in Deutschland nach DIN EN 1627 in die 6 Widerstandskategorien RC 1 bis RC 6 unterteilt. Eine Haustür sollte sich mindestens in der Kategorie RC 2 befinden, um es Einbrechern schwer zu machen. Ab der Kategorie RC 4 haben auch erfahrene Einbrecher mit leistungsstarkem Equipment wie Brechstangen und Vorschlaghammer Probleme. Eine gute Option sind Haustüren mit automatischer Verriegelung. Viele Versicherungen zahlen bei einem Einbruch außerdem nicht, wenn die Haustür nicht verriegelt war. Mit einer sich selbstverriegelnden Haustür bist du auf der sicheren Seite.
Neben der Haustür sollten auch Balkontüren, Fenster, von außen zugängliche Kellertüren oder Hintertüren einbruchsicher sein.
Tipp: Den Einbau einer einbruchsicheren Tür kannst du dir von der KfW fördern lassen.
Auch unabhängig von Einbrüchen muss eine Haustür besonders robust sein. Eine hochwertige Haustür muss das ständige Öffnen und Schließen aushalten. Die Haustürbeschläge und Türbänder sollten daher deutlich robuster sein als bei Innentüren, um Verschleiß zu vermeiden.
Die Haustür soll winterliche Kälte und sommerliche Hitze aussperren. Vor allem im Winter können die Temperaturunterschiede einer Haustür zu setzen und dazu führen, dass sie sich verzieht. Dann kann es sein, dass sie sich nicht mehr richtig schließen lässt und undicht wird. Eine hochwertige Haustür sollte sich bei Kälte nicht verziehen und die Wärme im Haus halten, damit es schön behaglich bleibt und Zugluft keine Chance hat. Voraussetzung dafür ist eine gute Isolierung. Energiesparende Haustüren werden von der KfW und vom BAFA gefördert. Eine Haustür sollte nach den gesetzlichen Vorgaben einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von maximal 1,8 Watt pro Quadratmeter und Kelvin haben. Auf förderfähigem Niveau sollte die Haustür einen U-Wert von 1,3 nicht überschreiten. Die Wärmedämmung ist nur dann gewährleistet, wenn der Einbau fachgerecht erfolgt. Schon eine einzige schlecht gedämmte Stelle kann die Wärmedämmung der gesamten Haustür beeinträchtigen. Wenn du bei deiner Haustür Einsätze aus Glas verwendest, die mehr als die Hälfte der Türfläche ausmachen, musst du Wärmeschutzglas verwenden.
Lärm schlägt auf die Gesundheit. Das eigene Zuhause soll daher vor allem eine Ruheoase sein. Besonders bei Häusern in belebter Nachbarschaft, an einer stark befahrenen Straße und in der Nähe von Bahngleisen oder einem Flughafen ist Schallschutz ein wichtiges Thema. Die Konstruktion von Fenstern und Türen schlägt entscheidend zum Schallschutz eines Gebäudes bei. Wie gut der Schallschutz einer Haustür ist, zeigt der sogenannte Rw-Wert, auch Schalldämmmaß genannt. Der Rw-Wert wird in Dezibel angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Lärm hält die Haustür vom Inneren des Hauses fern. Außentüren sollten einen Rw-Wert von mindestens 27 Dezibel haben, am besten jedoch deutlich mehr. Dabei werden Außengeräusche im Innern des Hauses um 27 Dezibel weniger laut wahrgenommen. Bei Häusern an einer Hauptverkehrsstraße sollten es für ausreichend Schallschutz mindestens 40 Dezibel sein. Der Schallschutz wird auch in sechs Schallschutzklassen unterteilt. Eine Außentür sollte sich idealerweise mindestens in Schallschutzklasse 3 befinden. Informiere dich vor dem Kauf einer Haustür darüber, wie hoch der Rw-Wert sein soll, der für deine Situation infrage kommt. Dabei kommt es darauf an, welche Lärmquellen sich in der Nähe befinden und wie weit dein Haus davon entfernt ist. Die schalldämmenden Eigenschaften der Konstruktionsmaterialien können durch weitere Füllungen und Dichtungen verstärkt werden. Dazu gehören Füllungen im Türblatt und eine Bodendichtung. Für effektiven Schallschutz kommt es auch auf einen fachgerechten Einbau an.
Haustüren aus Aluminium sind besonders robust und witterungsbeständig. Sie bieten einen guten Einbruchschutz und sind pflegeleicht. Für einen ausreichenden Wärmeschutz ist bei Aluminium-Haustüren jedoch eine Isolierungsschicht notwendig, da sie ansonsten nicht gut gegen Kälte schützen.
Haustüren aus Holz sehen besonders warm und einladend aus und bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten, zum Beispiel in Form von Sprossen oder eingeritzten Mustern. Holz bietet eine gute Wärmedämmung, ist natürlich und günstiger als andere Materialien. Allerdings ist eine Haustür aus Holz empfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und erfordert daher viel Pflege. Eine Holztür kann sich durch Kälte mit der Zeit verziehen. Hier schafft ein Stahlkern Abhilfe. Die Holztür muss mit einem Anstrich versehen werden, der alle paar Jahr erneuert werden sollte.
Haustüren aus Kunststoff sind günstiger und pflegeleichter als andere Varianten. Sie ermöglichen mittlerweile eine gute Dämmung gegen Kälte und Schall. Dem vergleichsweise günstigen Preisen steht jedoch die geringe Lebensdauer von Haustüren aus Kunststoff entgegen. Eine Haustür aus Kunststoff kann sich mit der Zeit verziehen. Wie bei einer Holztür verhindert auch bei einer Tür aus Kunststoff ein Stahlkern, dass sie sich verformt.
Glas ist witterungsbeständig, wärmedämmend und pflegeleicht und daher ein ideales Material für Haustüren. Wenn du dich für Glas entscheidest, solltest du Sicherheitsglas wählen oder eine Haustür mit einzelnen Glaseinsätzen wählen. Andernfalls besteht ein hohes Risiko für Verletzungen, wenn das Glas bricht. Sicherheitsglas zerfällt nicht in spitze Scherben und ist daher die richtige Wahl. Um Diebe fernzuhalten, solltest du auf einbruchsicheres Glas setzen. Hier hast du Wahl aus verschiedenen Sicherheitsniveaus. Für eine ausreichende Wärmedämmung kommen nur Zwei- oder Dreifachverglasungen infrage. Damit nicht jeder ins Haus hineinsehen kann, sollte die Glastür eine blickdichte Oberflächenstruktur haben, also zum Beispiel bunt oder milchig sein.
Die Kosten für eine Haustür variieren stark. Sie hängen vom gewählten Material ab und davon, wie umfangreich der Sicherheitsschutz, Wärmeschutz und Schallschutz ist. Einfache Haustüren aus Kunststoff sind im Baumarkt schon ab rund 500 Euro zu haben. Es lohnt sich jedoch, für eine hochwertige Haustür mehr Geld auszugeben. Kunststofftüren vom Fachhändler kosten ab rund 1.000 Euro. Haustüren aus Holz sind wegen der aufwendigeren Verarbeitung teurer als Kunststofftüren. Die Preise hängen von der Holzart ab und variieren zwischen rund 2.000 Euro und 4.000 Euro. Aluminium ist als Baumaterial relativ teuer. Die Preise für eine Haustür aus Aluminium liegen bei rund 3.000 Euro bis 6.000 Euro. Berücksichtige auch die Kosten für dekorative Elemente wie Glaseinsätze oder praktische Features wie ein Oberlicht oder einen elektronischen Türöffner. Hinzu kommen die Kosten für den Einbau der Haustür. Weitere Kosten können anfallen, wenn die Standardmaße nicht reichen und du dir eine Haustür nach Maß anfertigen lässt.
Zwar kannst du durch die Auswahl des Materials und Designs sowie den Verzicht auf technische Extras die Kosten reduzieren. Beim Einbruchschutz, Wärmeschutz und Schallschutz solltest du jedoch nicht sparen, denn all diese Kriterien tragen zur Lebensqualität bei. Durch eine Haustür mit guter Wärmedämmung sparst du außerdem Heizkosten ein. Den Einbau der Haustür solltest du in jedem Fall von einer Fachfirma erledigen lassen, damit alles fachgerecht erfolgt und keine schlecht gedämmten oder fehlerhaft abgedichteten Stellen entstehen, die den Wärmeschutz und Schallschutz beeinträchtigen. Wenn du die Voraussetzungen erfüllst, kannst du von der Förderung durch KfW und BAFA profitieren.
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