Hausbau: News und Trends KW 11
18/3/2024

Hausbaunews KW 11 (11.03.2024 - 17.03.2024) 

Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.

Fertighausbranche in Krisenstimmung

Ähnlich wie andere Branchen kämpfen auch Hersteller von Holz-Fertighäusern derzeit mit Herausforderungen. Laut dem Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) ist die Zahl der Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser in Holz-Fertigbauweise im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 38,1 Prozent gesunken. Trotz dieses Rückgangs war der Rückgang bei den Fertighausherstellern etwas geringer als im Gesamtmarkt und führte zu einem Rekordmarktanteil von 24,5 Prozent.

“Am Eigenheimmarkt wird unser Stück vom Kuchen zwar größer, allerdings wird der Kuchen selbst immer kleiner”, erklärte Achim Hannott als BDF-Geschäftsführer. Laut der Mitteilung verringerte sich die Anzahl der Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser im vergangenen Jahr um 40,4 Prozent im Vergleich zu 2022. Der Gesamtmarkt für neue Eigenheime habe sich innerhalb von zwei Jahren etwa halbiert, so Hannott.

In der gesamten Baubranche erschweren höhere Zinsen und steigende Material- und Energiekosten die Arbeit. Für BDF-Co-Geschäftsführer Georg Lange gab es ein weiteres Problem: “Dazu kam eine wenig verlässliche Bau- und Förderpolitik der Bundesregierung.”

Gemäß der Mitteilung beabsichtigen die Fertigbauunternehmen, sich neben der Gestaltung und dem Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern auf neue Geschäftsfelder wie serielle Bauprojekte zu konzentrieren. Diese könnten Nachverdichtung, Umbau, Aufstockung, Sanierung oder vollständige Neubauten mit seriell hergestellten Wand-, Dach- und Deckenelementen umfassen. “Gerade auch mehrgeschossige Wohnungsbauten und Objektbauten im kommunalen, gewerblichen und sozialen Bereich werden ein immer wichtigeres Geschäftsfeld für die Fertighaushersteller”,  sagt Lange.

Quelle: Hausbau: Auch Fertighausanbieter spüren Branchenflaute (msn.com)

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FMH-Finanzberatung ermittelt günstigsten Bauzinsanbieter

Die FMH-Finanzberatung hat exklusiv für das Handelsblatt analysiert, welcher Anbieter von Baufinanzierungen derzeit die besten Konditionen bieten, wenn der Kaufpreis bei 500.000 Euro liegt. Dabei hat FMH ausschließlich landesweit tätige Finanzinstitute verglichen, die eine Beleihung von bis zu 90 Prozent des Kaufpreises anbieten. Für den Vergleich wurden die Zinskosten für Beleihungen von 60, 70, 80 und 90 Prozent aufgeführt, da mit steigender Kredithöhe das Risiko für die Bank zunimmt – und entsprechend teurer für die Kund:innen wird. Die FMH hat für das Ranking einen Mittelwert dieser Zinsen verglichen. Zusätzlich wurde berücksichtigt, wie flexibel die Banken bei der Anpassung der Tilgungsrate sind. „Es kann immer passieren, dass man sich die vereinbarte monatliche Tilgungsrate nicht mehr leisten kann, sei es durch Arbeitslosigkeit, unerwarteten Familienzuwachs oder aus gesundheitlichen Gründen“, so Max Herbst, Gründer der FMH-Finanzberatung. Wer in so eine Situation kommt, sollte die Möglichkeit haben, die Monatsrate senken zu können. 

Bei einer Zinsbindung von zehn Jahren bietet derzeit die Commerzbank die besten Konditionen von insgesamt 14 verglichenen Anbietern. Der durchschnittliche Zinssatz beträgt dabei 3,27 Prozent. Zudem ermöglicht die Commerzbank zwei kostenlose Anpassungen der Tilgungsrate während dieser Zeit.

Knapp dahinter und ebenfalls mit der Bewertung "sehr gut" ausgezeichnet ist die Degussa Bank, die einen durchschnittlichen Effektivzins von 3,40 Prozent bietet. Hier können Kund:innen die Tilgungsrate so oft anpassen, wie sie möchten. Ab dem dritten Mal berechnet die Degussa Bank lediglich eine einmalige Gebühr von 100 Euro pro Änderung.

Auf dem dritten Platz befindet sich ebenfalls ein "sehr gut" bewerteter Anbieter, die 1822direkt. Diese Tochtergesellschaft der Frankfurter Sparkasse bietet einen mittleren Zinssatz von 3,53 Prozent. Hier kann die Tilgungsrate beliebig oft und ohne zusätzliche Kosten angepasst werden.

Bei einer Zinsbindung von 15 Jahren schaffen es wieder die gleichen drei Banken in die Top drei des Rankings. Die Commerzbank führt erneut mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 3,43 Prozent.

Für Kunden, die sich für eine Zinsbindung von 20 Jahren entscheiden, bietet laut der Analyse die PSD Bank Nord den besten Deal. Diese Bank zeichnet sich zudem durch höchste Flexibilität bei der Tilgungsrate aus: Kund:innen können diese beliebig oft anpassen, und erst ab dem vierten Mal fällt eine Gebühr in Höhe von 250 Euro pro Änderung an.

Quelle: Ranking zur Baufinanzierung: Hier gibt es die günstigsten Immobilienkredite (handelsblatt.com)

Immobilienmarkt regeneriert sich 

Nach zwei turbulenten Jahren für potenzielle Eigenheimkäufer;innen deutet sich in der Finanzbranche ein vorsichtiger Aufschwung auf dem privaten Immobilienmarkt an. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres verzeichneten Finanzierungsvermittler sowie die Bausparkasse Schwäbisch Hall und die bayerischen Sparkassen erstmals wieder einen leichten Anstieg bei den Immobilienkreditzusagen an Privatkunden. Darüber hinaus wurden laut Angaben der Bundesbank im Januar in Deutschland knapp 14,7 Milliarden Euro an festverzinslichen Krediten für den privaten Wohnungsbau vergeben, was den höchsten Wert seit März 2023 darstellt.

Vor zwei Jahren führte ein plötzlicher Anstieg der Kreditzinsen zu einem massiven Rückgang der Immobilienkreditvergabe. Im ersten Quartal 2022 erlebte der Markt jedoch einen kurzfristigen Aufschwung, da viele Eigenheimkäufer versuchten, sich die damals noch niedrigen Zinssätze zu sichern, bevor sie stiegen. Laut Angaben der Bundesbank nahmen Privatkund:innen im März 2022 fast 32,3 Milliarden Euro an Immobilienkrediten auf. Im April 2022 sank diese Zahl bereits um mehr als sechs Milliarden Euro und Anfang 2023 betrug sie nur noch etwas über 12 Milliarden Euro. Der durchschnittliche effektive Jahreszins stieg von 1,69 Prozent im März 2022 auf 4,27 Prozent im November des vergangenen Jahres.

Die Finanzbranche setzt nun ihre Hoffnungen auf eine Trendwende. Jörg Utecht, Leiter des Finanzierungsvermittlers Interhyp in München, äußerte sich dazu: "Wir sehen eine deutliche Belebung auf dem Baufinanzierungsmarkt seit Jahresbeginn." Er betonte, dass der Januar 2024 sogar der antragsstärkste Monat überhaupt im Privatkundengeschäft der Gruppe war.

Seit dem Höchststand im November sind die Zinssätze für Immobilienkredite wieder leicht gesunken. Jörg Utecht kommentierte dies: "Vom Zins-Peak im November 2023 bei mehr als 4,2 Prozent für zehnjährige Darlehen sind die Bauzinsen auf aktuell 3,55 Prozent gesunken" Er fügte hinzu: "Im Vergleich zu vergangenem November lassen sich über die gesamte Laufzeit des Darlehens hinweg aktuell mehrere Zehntausend Euro an Zinskosten sparen." Interhyp prognostiziert, dass die Zinssätze in den kommenden Monaten auf einem Niveau von etwa 3,5 Prozent bleiben werden.

Nicht nur die Zinssätze sind wieder etwas niedriger, auch die Preise für Häuser und Wohnungen sind nicht mehr ganz so hoch. Bereits vor dem Rückgang der Zinsen waren die Immobilienpreise im vergangenen Jahr gesunken. Aufgrund der Schwierigkeiten vieler Verkäufer:innen, Käufer:innen zu finden, blieben viele Immobilien länger auf dem Markt, was zu einem größeren Angebot führte.

Der Sprecher der Schwäbisch Hall ergänzt: "Auch wir blicken mit vorsichtigem Optimismus auf den Baufinanzierungsmarkt in diesem Jahr.” Weiter erklärt er: "Die Talsohle in der Baufinanzierung dürfte durchschritten sein."

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Bedarf an energetischer Sanierung älterer Häuser. "Ein Drittel der 20 Millionen Wohnimmobilien in Deutschland gilt als energetisch unsaniert", erklärt der Sprecher von Schwäbisch Hall. Viele Eigentümer:innen beantragen daher auch Kredite für diese Sanierungsmaßnahmen. 

Interhyp und Schwäbisch Hall sind nicht die einzigen, die positive Entwicklungen beobachten: Auch die 60 bayerischen Sparkassen berichteten kürzlich über einen Anstieg der Immobilienkreditzusagen an Privatkund:innen in den ersten beiden Monaten.

Quelle: Immobilien - Erste Lebenszeichen auf dem Immobilienmarkt - Wirtschaft - SZ.de (sueddeutsche.de)

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Über den Autor
Sabrina Wallbaum
Content- & SEO-Managerin
Sabrina ist für alle Inhalte auf hausbaukurs.de und auf sozialen Medien zuständig. Neben ihrem Fachwissen als Immobilienkauffrau lässt sie in unsere Ratgebertexte jede Menge Leidenschaft für das Schreiben und Recherchearbeit einfließen, sodass unsere Leser:innen immer genau die Infos rund um ihr Anliegen finden, die sie gerade benötigen.

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