Nach dem Grundstückskauf müssen sich Hausbauende überlegen, welcher Haustyp am besten zu ihnen passt. Moderne Stadtvilla, kostengünstigere Doppelhaushälfte oder ein kleines Reihenhaus? Die Wahl des richtigen Haustypen wird von vielen Faktoren beeinflusst, vor allem vom zur Verfügung stehenden Budget. Aber auch der Bebauungsplan des Grundstücks spielt eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für den richtigen Haustyp.
Wer sich auf die Suche nach seinem passenden Haustypen macht und bereits ein Grundstück erworben hat, der muss zunächst einmal einen Blick in den Bebauungsplan werfen. Denn nicht jeder Haustyp ist auf jedem Grundstück realisierbar, wenn die baurechtlichen Vorgaben aus dem Bebauungsplan dagegensprechen. Das kann eine erste Hilfe sein, sich für den perfekten Haustypen zu entscheiden. Ist der Wunschtyp jedoch auf dem eigenen Bauland nicht möglich, kann das ein echtes Ärgernis für Hausbauende sein. Am besten studieren Bauherren und -herrinnen den Bebauungsplan schon vor dem Grundstückskauf, wenn sie bereits konkrete Vorstellungen davon haben, wie ihr Haus aussehen soll.
Neben den Vorgaben aus dem Bebauungsplan hat auch das Baubudget maßgeblichen Einfluss auf die Entscheidung für oder gegen einen Haustypen. Bei kleinerem Budget sind in der Regel keine aufwendigen oder pompösen Haustypen wie zum Beispiel eine Stadtvilla oder ein Luxushaus möglich.Hier können Hausbauende aber auf ein Reihenhaus oder eine Doppelhaushälfte zurückgreifen, die zwar weniger Platz bieten, aber auch weniger Kosten verursachen. Im Allgemeinen gilt: Je luxuriöser, größer und aufwendiger ein Haustyp, desto teurer ist der Bau.
Darüber hinaus entscheidet der eigene Geschmack und die Bedürfnisse und Wünsche über den zukünftigen Haustypen. Bauherren und -herrinnen, die gemeinsam mit weiteren Familienmitgliedern ein Haus bauen möchten, müssen einen anderen Haustypen wählen als Singles. Möchten Hausbauende ein barrierefreies Wohnen auch im hohen Alter gewährleisten, macht es Sinn, sich für einen ebenerdigen Haustypen zu entscheiden.
Der klassische Weg, sich seinen Traum vom Eigenheim zu erfüllen, ist das Einfamilienhaus. Dieser Haustyp wird im Normalfall als Wohngebäude mit einer Nutzungseinheit bezeichnet. Egal ob Familie, Singles oder Paare, im Einfamilienhaus fühlen sich alle wohl. Wer an ein Einfamilienhaus denkt, der denkt in der Regel an ein zweigeschossiges frei stehendes Wohngebäude mit Garten und im besten Fall mit ganz viel Platz zum Nachbarn.
Dabei ist es den Bauherren und -herrinnen überlassen, wie sie ihr Eigenheim gestalten wollen, lediglich die Bebauungspläne und die anderen landesbaurechtlichen Vorgaben schränken die Vorstellungen von den eigenen vier Wänden ein. Wer sich für den Bau eines Einfamilienhauses entscheidet, der kann sich über eine größere Wohnfläche als zum Beispiel beim Reihenhaus freuen, auch über mehr Distanz zu den Nachbarn und über eine langfristige Wertanlage. Vor allem Familien mit Kindern profitieren dabei von staatlichen Förderungen beim Bau. Hausbauende müssen aber auch damit rechnen, dass die Bauzeit bei außergewöhnlicheren Gestaltungswünschen länger ist.
Seite an Seite wohnen – so lautet die Devise des Doppelhauses. Denn bei diesem Haustyp teilen sich zwei baugleiche Häuser eine Außenwand. Im Gegensatz zum Zweifamilienhaus besitzen die jeweiligen Doppelhäuser jedoch einen separaten Eingang und sind somit als einzelne Häuser eigenständig bewohnbar. Der Gestaltung sind wie beim Einfamilienhaus nur Grenzen durch die rechtlichen Vorgaben gesetzt, teilweise können die Doppelhäuser auch gestalterisch voneinander abweichen. Zum größten Teil sind sie aber gleich erbaut. Deswegen sollten sich zukünftige Doppelhausbauende auch schon vor dem Bau darüber Gedanken machen, mit wem sie das Doppelhaus teilen, denn die Nachbarn entscheiden ebenso über die eigene Dach-, Fassaden- und Vorgartengestaltung. Gemeinsam mit den Nachbarn Entscheidungen zu treffen, kann auch aber auch Vorteile haben, denn die Grundstückskosten oder die Nebenkosten können geteilt werden.
Siedlungen im 60er-Jahre Charme durch Reihenhäuser? Solche Vorstellungen von den aufgereihten Häusern sind schon lange vergessen. Heutzutage bieten Reihenhäuser die Möglichkeit, sich sein Eigenheim stadtnah und vor allem günstig zu erfüllen. Besonders in Gebieten, in denen wenig Bauflächen vorhanden sind, sind Reihenhäuser ein begehrter Haustyp. Dabei zeichnet sich dieser Haustyp dadurch aus, dass mehrere Häuser in einer Reihe – Wand an Wand – stehen. Das ist nicht nur von der Wohnfläche her platzsparend, in der Regel sind auch die Grundstücke, auf denen dieser Häusertyp erbaut wird, klein. Was für manche Leid ist, ist für junge Familien mit geringem Budget von großem Vorteil. Nachteile der Reihenhäuser können der geringere Wiederverkaufswert oder ein herausfordernder Grundriss sein, denn hier muss alles auf kleiner Fläche untergebracht werden.
Das Klischee, das nur alte Menschen einen Bungalow besitzen, ist schon längst überholt. Heutzutage zählt dieser Haustyp zu einem der begehrtesten überhaupt. Verständlich, denn die Vorteile des Bungalows sind alle auf einer Ebene. Bungalows sind frei stehende eingeschossige Wohngebäude, die teilweise über ein Kellergeschoss und/oder ein Dachgeschoss verfügen können. Junge Familien, Paare und Singles (im hohen Alter) genießen die Vorteile des ebenerdigen Wohnens. Die Gestaltung des Bungalows im Inneren und Äußeren ist recht großzügig und frei. Es gibt sie in L-, U- oder Z-Form und Garten und Terrasse lassen sich individuell an die Form anpassen. Besonders in Wohngebieten, in denen nur niedrig gebaut werden darf, kommen Bungalows gerne zum Einsatz.
Wer sich den Wohntraum gemeinsam mit Freunden oder der Familie erfüllen möchte, der kann sich für ein Zwei-, Drei- oder Mehrfamilienhaus entscheiden. In diesen Wohngebäuden gibt es mehrere separate Nutzungseinheiten, die voneinander abgetrennt bzw. abgeschlossen und damit eigenständig sind. Gemeinsam genutzt werden in der Regel der Hauseingang, das Treppenhaus, die Kellerräume und/oder der Dachboden sowie der Garten. In Zweifamilienhäusern gibt es teilweise auch separate Hauseingänge, aber ein gemeinsam genutztes Treppenhaus.
Ein Vorteil des gemeinschaftlichen Baus sind die geteilten Kosten für Grundstück und Nebenkosten. Häufig werden die Zwei- und Mehrfamilienhäuser aber auch als Wertanlage genutzt.
Wer wünscht sich nicht ein repräsentatives Gebäude, das beeindruckt? In der Regel lösen Bauherren und -herrinnen mit einer (Stadt-)Villa bestaunen bei ihren Nachbarn und Besuchern aus. Die Zeiten, in denen sich nur die „Reichen“ solche Wohnträume leisten konnten, sind vorbei. Dennoch muss bei solchen Bauvorhaben mehr Geld in die Hand genommen werden, weil nicht nur die Grundstücke wesentlich größer sein müssen. Auch die Wohnfläche schwankt im Normalfall zwischen 200-400 Quadratmetern. Nicht nur die Größe der Gebäude, sondern auch deren (Vor-)Gärten und Eingangsbereiche überzeugen meistens durch eine repräsentative Gestaltung, öfter auch im mediterranen Flair durch Säulen oder Ähnliches.
Häufig können solche Objekte in Stadtgegenden gefunden werden, teilweise auch in speziellen Villenvierteln. Wer sich ein teures Grundstück und die Instandhaltungskosten für eine Villa leisten kann, der wird zukünftig eine wertstabile Immobilie haben.
In der Stadt wohnen ist nach wie vor für viele Menschen erstrebenswert. Deswegen entscheiden sich auch viele Bauherren und -herrinnen für das zentrumsnahe Bauen, auch wenn Grundstücke schwerer zu finden und in der Regel teurer sind. Für das Bauen in der Stadt sind Stadthäuser bestens geeignet, wobei es sich dabei meist um keinen bestimmten Haustypen handelt. Dafür kommen Reihenhäuser, Einfamilienhäuser oder Villen und viele mehr infrage. Ausschlaggebend für das Stadthaus ist, dass es mit weniger Wohn- und Grundstücksfläche auskommen muss, da Platz in Zentrumsnähe Mangelware ist. Teilweise gibt es sogar bestimmte Bewerbungsverfahren für Grundstücke. Auch die Gestaltungsmöglichkeiten von Stadthäusern sind in der Regel eingeschränkt, da es detaillierte Vorgaben in den Bebauungsplänen gibt.
Was ist klein und schnell zu bauen? Richtig – ein Tiny House. Die kleinen Haustypen sind seit einigen Jahren in den Großstädten und in Baulücken zu finden. Kein Wunder, denn mit einem Tiny House brauchen Hausbesitzer und -besitzerinnen nur sehr wenig Grundstücksfläche. Im Gegenzug dafür ist aber die zur Verfügung stehende Wohnfläche mit maximal 50 Quadratmetern begrenzt, weswegen im Tiny House alles seinen festen Platz hat.Das amerikanische Vorbild hat, genau wie ein Modulhaus, den Vorteil, dass es nahezu überall gebaut werden kann, teilweise sogar auch transportable ist.
Modulhäuser bestehen aus festen Bauteilen, die modular übereinander gestapelt oder nebeneinander gesetzt werden. Mit den Modulen sind flexible Gestaltungen möglich, aber grundsätzlich auch weniger Wohnfläche realisierbar.
Mit einem Landhaus bringen Bauherren und -herrinnen das Flair des Landlebens auch in die Städte. Der romantisch rustikale Look überzeugt viele Bauherren und -herrinnen. Bei diesem Haustyp handelt es sich um villenartige Immobilien mit großen Grundstücksflächen. Die traditionelle Bauweise wird durch Verzierungen, Holzelemente und Co. unterstützt. Im Innenbereich zieht sich die romantische Gestaltung durch Möbel und Einrichtungsgegenstände fort.
Das Schwedenhaus wird auch in Deutschland immer beliebter. Die Holzhäuser mit typischer roter Fassade und weißen Fenstern zeigen die Naturverbundenheit Skandinaviens in einzigartiger Baukunst. Dieser Haustyp ist gemütlich und unkompliziert.
Egal ob es die Stadtvilla, der Bungalow oder das Reihenhaus wird – wer seine Bedürfnisse und das Budget genau kennt und eventuell Eigenleistungen in seinen Bau einfließen lässt, der kann sich womöglich auch den Traum von einem größeren Eigenheim leisten, wenn Grundstück und Lage stimmen.
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