Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.
Der Prozess zur digitalen Baugenehmigung in Nordrhein-Westfalen soll weiter beschleunigt werden. Dafür wurde das Bauportal NRW optimiert. Laut Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) ist die Plattform nun noch benutzerfreundlicher und vereinfacht die Planung und Beantragung von Bauvorhaben.
Auf der Webseite des Bauportals können Bürger:innen mithilfe eines Konfigurators prüfen, ob ihr Bauvorhaben genehmigungsfrei ist, einen Antrag erfordert oder ob ein professioneller Bauvorlagenberechtigter hinzugezogen werden muss. Abhängig vom jeweiligen Bauprojekt werden die Nutzer:innen automatisch zum passenden Antrag geführt und erhalten zudem alle relevanten Informationen zum Verfahrensablauf und den benötigten Unterlagen.
Dank der gezielten Unterstützung sollen unnötige Anträge vermieden werden, was sowohl den Antragsteller:innen als auch den zuständigen Behörden Zeit und Aufwand spart, so Scharrenbach. Zudem können jetzt auch Anträge für denkmalrechtliche Verfahren, wie etwa Genehmigungen für Sondengänger oder Grabungsarbeiten, digital eingereicht werden.
Für die Nutzung des Bauportals wird entweder die „Deutschland.ID“ oder das „Unternehmenskonto/Elster“ benötigt. Nach Eingabe des Bauantrags und der Standortdaten wird angezeigt, ob die jeweilige Kommune an das Portal angebunden ist.
Darüber hinaus wird in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum an einer elektronischen Vorprüfung von Bauanträgen gearbeitet. Ziel des Projekts, das mit 400.000 Euro gefördert wird, ist eine schnelle und effiziente Bearbeitung der Anträge durch digitale Vorprüfungen.
Das Bauportal erfreut sich großer Beliebtheit und wird wöchentlich von etwa 4.500 Nutzer:innen besucht.
Quelle: Hausbau: Update für Bauportal NRW: Schneller zum Bauvorhaben | STERN.de
Wenn jemand ein Fertighaus bestellt, hat er in der Regel die Möglichkeit, das Haus innerhalb des angebotenen Rahmens zu individualisieren. Werden jedoch spezielle Anpassungen gewünscht, sollten Bauherr:innen darauf achten, diese klar und deutlich im Bauvertrag sowie in der Baubeschreibung festzuhalten. Werden diese Punkte nicht ausreichend spezifiziert und es treten später Abweichungen zwischen den Erwartungen und der tatsächlichen Ausführung auf, kann es zu Konflikten zwischen Bauherr:innen und Anbieter kommen, was Zeit, Nerven und Geld kosten kann, so der Verband Privater Bauherren (VPB).
Ein Bauherr, über den der VPB kürzlich berichtete, erlebte genau so einen Fall. Er hatte ein Leerrohr gewünscht, das vom Keller bis ins Dachgeschoss verlegt werden sollte, um später eine Photovoltaikanlage installieren und die Verkabelung selbst durchführen zu können. Dieser Sonderwunsch wurde zwar in der Baubeschreibung festgehalten, jedoch nicht vollständig wie erwartet ausgeführt: Das Rohr endete im Dachgeschoss und wurde nicht weiter durch die Dämmschicht bis unter die Dachziegel verlegt. Nun muss rechtlich geklärt werden, ob die Bauunternehmung ihre Verpflichtungen korrekt erfüllt hat oder ob der Bauherr Anspruch auf Nachbesserung hat.
Um Missverständnisse dieser Art zu verhindern, empfiehlt der VPB, Sonderwünsche stets so genau wie möglich zu formulieren. Da Bauherr:innen oft nicht über die nötige Fachkenntnis für technische Details verfügen, kann es sinnvoll sein, professionelle Unterstützung bei der Formulierung von Bauverträgen und Baubeschreibungen hinzuzuziehen.
Die sinkenden Zinsen haben dem deutschen Immobilienmarkt neuen Schwung verliehen, sowohl die Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Wohnungen als auch die Preise steigen wieder an, wie das aktuelle WohnBarometer von immoscout24 für das dritte Quartal 2024 zeigt.
Der Wendepunkt kam durch die Zinsanpassung der Europäischen Zentralbank (EZB): Seit Juni wurden die Leitzinsen zweimal gesenkt, sodass der Einlagenzins nun bei 3,5 Prozent liegt. Zuvor waren die Zinsen neun Monate lang auf einem Rekordhoch, nachdem die EZB sie zur Eindämmung der Inflation stark angehoben hatte.
Während der Hochzinsphase verteuerte sich die Baufinanzierung erheblich, was zu einem Rückgang der Immobiliennachfrage und fallenden Angebotspreisen führte. Doch ab Ende 2023 gingen die Zinsen erstmals zurück, und seit Juli 2024 sanken die Baufinanzierungskosten weiter, auf derzeit 3,31 Prozent bei 10-jährigen Darlehen.
Seit Januar hat das Interesse der Kaufwilligen an Immobilien zugenommen, mit einem kleinen Rückgang im Juni. Im September stieg die Nachfrage jedoch wieder deutlich an: immoscout24 verzeichnete 9 Prozent mehr Anfragen im Vergleich zu August, vor allem in den großen Städten.
Landesweit ist das Interesse am Kauf von Immobilien gestiegen: Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Anfragen in ländlichen Gebieten um 21 Prozent, in kleineren Städten um 26 Prozent, in Großstädten um 28 Prozent und im Umland um 22 Prozent.
Diese gestiegene Nachfrage zeigt sich auch in den Preisen. Käufer:innen müssen im dritten Quartal 2024 für Bestandswohnungen 1,5 Prozent mehr zahlen als im zweiten Quartal. Neubauwohnungen sind um 0,2 Prozent teurer, und der Preis für neue Häuser stieg um 2,1 Prozent. Nur die Preise für bestehende Häuser gingen leicht um 0,4 Prozent zurück.
Der Preis pro Quadratmeter liegt bei neu gebauten Häusern im Schnitt bei 3.780 Euro. Für Neubauwohnungen müssen Käufer rund 4.016 Euro pro Quadratmeter zahlen. Bestandswohnungen sind deutlich günstiger mit 2.500 Euro pro Quadratmeter, ebenso wie Bestandsimmobilien, die bei etwa 2.740 Euro pro Quadratmeter liegen.
Die regionalen Preisunterschiede sind erheblich: Während der Quadratmeterpreis für Bestandswohnungen in München bei rund 8.498 Euro liegt, sind es in Leipzig nur etwa 2.825 Euro. Diese Preisspanne zeigt sich sowohl bei Bestandswohnungen als auch bei Häusern.
Quelle: Immobilien Preise aktuell: sinkende Bauzinsen befeuern die Kauf-Nachfrage - ftd.de
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