Hausbau 2025: Prognosen, Änderungen und Trends
16/1/2025

Hausbau 2025: Prognosen, Änderungen und Trends

Auch das Jahr 2025 stellt Bauherr:innen vor planerische und vor allem finanzielle Herausforderungen: In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige über die zentralen Themen, die (zukünftige) Hausbauende dieses Jahr beschäftigen. Wir beleuchten die voraussichtliche Entwicklung der Bauzinsen, die Preisprognosen für Baumaterialien und die wichtigsten gesetzlichen Änderungen wie die Solarpflicht und die aktualisierte Grundsteuerreform. Außerdem werfen wir einen Blick auf aktuelle Trends und diskutieren, ob es sich lohnt, 2025 in ein Eigenheim zu investieren.

Wie werden sich die Bauzinsen in 2025 voraussichtlich entwickeln?

Die Entwicklung der Bauzinsen im Jahr 2025 wird von mehreren Faktoren beeinflusst, darunter z.B. das allgemeine Zinsniveau, die Inflation und die Nachfrage nach Baufinanzierungen. Aktuelle Prognosen deuten darauf hin, dass die Bauzinsen im ersten Halbjahr 2025 voraussichtlich stabil bleiben werden. Expert:innen erwarten, dass sich die Zinssätze für Baufinanzierungen in einem Bereich zwischen 3,0 % und 4,0 % bewegen, mit möglichen kurzfristigen Schwankungen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass es zu signifikanten Veränderungen kommt.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im letzten Jahr mehrfach den Leitzins gesenkt, was sich tendenziell positiv auf die Konditionen für Baufinanzierungen auswirken könnte. Dennoch sollten potenzielle Bauherr:innen beachten, dass weitere Faktoren wie die Inflation und die wirtschaftliche Gesamtlage ebenfalls eine Rolle spielen.

Insgesamt wird für 2025 eine Seitwärtsbewegung der Bauzinsen prognostiziert, ohne größere Ausschläge nach oben oder unten. Wer 2025 plant, ein Haus zu bauen, kann sich in unserem wöchentlichen Zinsupdate über das aktuelle Zinsniveau unseres Referenzkredites* informieren (Stand Januar 2025).

*Referenzkredit: 500.000 € Baukosten, 70.000 € Eigenkapital, 6,5 % Grunderwerbsteuer, 2 % Notarkosten, 0 € Maklerkosten, 2 % Tilgung, 30 Jahre Zinsbindung, Beruf: Angestellt, Gleicher Zins nach Zinsbindung, keine Sondertilgung, 1-3 Tilgungsanpassungen, inkl. Vermittler

Wie werden sich die Baukosten und Preise für Baumaterialien in 2025 voraussichtlich entwickeln?

Die Baukosten in Deutschland sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude im November 2024 um 3,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat zugenommen haben. Dieser Anstieg entspricht dem vom August 2024, was auf eine anhaltende Preissteigerung hindeutet (Stand: Januar 2025).

Für das Jahr 2025 prognostiziert das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) jedoch eine leichte Entspannung: Es wird ein Rückgang der Baupreise um etwa 1 % erwartet. Diese Entwicklung könnte auf eine Normalisierung der Materialkosten und eine Stabilisierung der Nachfrage zurückzuführen sein.

Für 2025 ist aller Voraussicht nach also mit einer leichten Abnahme der Baukosten zu rechnen.

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Was ändert sich in 2025 für Hausbauer:innen?

Solarpflicht weitet sich aus

Ab 2025 gibt es für (angehende) Bauherr:innen wichtige Änderungen, z.B. die Solarpflicht, die auf vier weitere Bundesländer ausgeweitet wird, darunter Nordrhein-Westfalen, Bayern, Bremen und Niedersachsen. Das bedeutet, dass bei Neubauten und teils auch bei Bestandsgebäuden Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen Pflicht werden. Das Ziel: Die Energiewende im Gebäudebestand voranzutreiben, CO₂-Emissionen weiter zu reduzieren und erneuerbare Energien stärker zu fördern.

Die Regelungen variieren je nach Bundesland: Während in Nordrhein-Westfalen beispielsweise mindestens 30 % der Dachfläche bei Neubauten mit Solaranlagen ausgestattet sein müssen, gelten in Bayern weniger strenge Vorgaben. Ausnahmen sind möglich, etwa bei starker Verschattung oder wirtschaftlicher Unzumutbarkeit.

Für Bauherr:innen bedeutet das zusätzliche Planungskosten, aber auch eine langfristige Investition in Energieeffizienz und Klimaschutz. Wenn du 2025 bauen möchtest, solltest du dich frühzeitig über die spezifischen Vorschriften in deinem Bundesland informieren, um gut vorbereitet zu sein.

Aktualisierte Grundsteuerreform

Außerdem bringt 2025 die aktualisierte Grundsteuerreform weitere Änderungen für Hausbauende: Die Grundsteuer wird nun nach neuen Regeln berechnet, die auf aktualisierten Grundstückswerten und den Hebesätzen der Gemeinden basieren. Das bedeutet, dass in vielen Regionen mit steigenden Kosten zu rechnen ist, vor allem in Städten mit hohen Bodenrichtwerten. Wer ein Eigenheim plant, sollte diese Steuer als festen Bestandteil der laufenden Kosten einplanen.

Gebäudetyp E ermöglicht einfacheres Bauen

Der Gebäudetyp E steht für eine grundlegende Reform des Bauwesens in Deutschland, die darauf abzielt, den Wohnungsbau durch flexiblere Planungsmöglichkeiten, innovative Bauweisen und Kostensenkungen zu fördern. Im Kern handelt es sich dabei nicht um einen spezifischen Gebäudetyp, sondern um ein Konzept zur Vereinfachung der Bauvorschriften und zur Anpassung zivilrechtlicher Standards.

Wesentliche Merkmale sind die Einführung von Regelungen, die Abweichungen von den anerkannten Regeln der Technik rechtssicher ermöglichen, und die Vereinfachung bauordnungsrechtlicher Vorgaben durch Änderungen wie in § 67 der Musterbauordnung. Ziel ist es, unnötig hohe Baustandards zu reduzieren, ohne sicherheitsrelevante Aspekte zu vernachlässigen, und gleichzeitig Innovationen im Bauwesen zu fördern.

Dieses Konzept umfasst auch Architekten-, Ingenieur- und Bauträgerverträge und könnte ein entscheidender Schritt sein, um der Krise im Wohnungsbau entgegenzuwirken.

Welche 3 Trends gibt es in 2025?

1. Mehrfamilien- oder Mehrgenerationenhäuser

Der demografische Wandel und der Bedarf an generationenübergreifendem Wohnen machen adaptive Designs immer beliebter. Häuser werden so geplant, dass sie sich einfach an unterschiedliche Lebensphasen anpassen lassen – dank flexibler Grundrisse, barrierefreier Zugänge und multifunktionaler Räume. So entsteht komfortables Wohnen für Jung und Alt unter einem Dach.

2. Modularbauweise

Immer mehr Bauherr:innen setzen auf die innovative Modulbauweise. Diese ermöglicht, verschiedene Module zu einem maßgeschneiderten Wohnkomplex zusammenzufügen, der später leicht erweitert werden kann. Modelle aus Stahl, Holz oder Beton bieten Vielfalt in Design und Preis. Trotz ihrer Flexibilität und Kostenvorteile erfordert diese Bauweise jedoch gründliche Planung, insbesondere in Hinblick auf die Baugenehmigung.

3. Biophiles Design: Natur ins Haus holen

Die Verbindung zur Natur spielt eine immer größere Rolle. Begrünte Wände, großzügige Fensterfronten, Glasdächer und natürliche Materialienschaffen Räume, die gesund, lichtdurchflutet und stressreduzierend wirken. Mit biophilem Design wird das Zuhause zum Rückzugsort, der die Natur ins tägliche Leben integriert.

Lohnt sich der Hausbau 2025?

Ob sich der Hausbau im Jahr 2025 lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sorgfältig abgewogen werden sollten. Die Baukosten sind in den letzten Jahren gestiegen, könnten sich aber 2025 leicht stabilisieren oder minimal sinken, was eine kleine finanzielle Entlastung bedeuten würde. Dennoch bleiben bestimmte Bauarbeiten wie Dämmung oder Ausbau teuer, und neue Anforderungen wie die Solarpflicht erhöhen die Anfangsinvestitionen.

Gleichzeitig bietet das Jahr 2025 Chancen. Wer auf innovative Bauweisen wie Modulhäuser oder flexible Mehrgenerationenkonzepte setzt, investiert in zukunftssichere Lösungen, die anpassbar und umweltfreundlich sind.

Es gibt jedoch auch Herausforderungen. Die wirtschaftliche Unsicherheit, hohe Finanzierungskosten und eine sinkende Zahl von Baugenehmigungen erschweren den Neubau. Trotzdem bleibt der Hausbau langfristig attraktiv, besonders angesichts des angespannten Wohnungsmarkts.

Halten Bauherr:innen die aktuellen Entwicklungen im Auge und bereiten sie sich gut vor, können sie durch den Bau eines Eigenheims profitieren. Entscheidend ist eine fundierte Planung, die alle finanziellen und gesetzlichen Aspekte berücksichtigt.

Über den Autor
Sabrina Wallbaum
Content- & SEO-Managerin
Sabrina ist für alle Inhalte auf hausbaukurs.de und auf sozialen Medien zuständig. Neben ihrem Fachwissen als Immobilienkauffrau lässt sie in unsere Ratgebertexte jede Menge Leidenschaft für das Schreiben und Recherchearbeit einfließen, sodass unsere Leser:innen immer genau die Infos rund um ihr Anliegen finden, die sie gerade benötigen.

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