Wer sich den Traum vom eigenen Haus erfüllen und dabei in Zukunft den Geldbeutel und die Umwelt schonen möchte, der entscheidend sich für eine alternative Energiegewinnung durch eine Wärmepumpe oder eine Photovoltaikanlage. Mittlerweile nutzen immer mehr Bauherren und -herrinnen die Möglichkeiten der regenerativen Energiequellen aus Sonnenkraft, Luft und Wasser. Das zeigt sich auch an dem wachsenden Anteil von Photovoltaik an der deutschen Bruttostromerzeugung – da lag der Wert Ende 2020 bei 9,0 Prozent. Warum sich die Investition in solche Anlagen lohnt, zeigen die Vorteile, die diese mit sich bringen.
Häufig wird eine Solaranlage mit einer Photovoltaikanlage gleichgesetzt, was technisch jedoch nicht ganz richtig ist. Der Oberbegriff der Solartechnik vereint nämlich Photovoltaik und Solarwärme unter einem Dach. Bei Photovoltaik wird die Sonnenenergie, die durch die Solarzellen gewonnen wird, in elektrische Energie umgewandelt. Dazu werden Photovoltaikmodule auf dem Dach angebracht. Photovoltaikanlagen können den eigenen Strombedarf decken und darüber hinaus kann überschüssige Energie ins Netz eingespeist werden.
Im Gegensatz dazu wird bei der Solarwärme kein Strom, sondern Wärme erzeugt. Das passiert vor allem mit Sonnenkollektoren, in denen das Wasser für die Warmwasser- und Heizungsanlage erhitzt wird.
Es gibt einige Gründe, warum sich Hausbauende für eine Photovoltaik- oder Solaranlage entscheiden sollten, vor allem die Wertsteigerung und die konstant geringen Betriebskosten sind ein entscheidendes Argument für eine alternative Energiegewinnung. Durch eine Photovoltaikanlage sind Hausbesitzer und -besitzerinnen aber auch unabhängig gegenüber den großen Stromanbietern und den schwankenden Strompreisen. Darüber hinaus können sie zusätzliche Einspeisevergütungen kassieren, wenn sie den nicht benötigten Strom ins Netz fließen lassen.
Eines der größten Argumente sollte aber der Beitrag zum Umweltschutz sein, den Bauherren und -herrinnen damit aktiv vorantreiben. Das wird dann auch durch Förderungen und zinsgünstige Kredite vom Gesetzgeber belohnt.
Im Prinzip „ja“. Allerdings muss das Dach gewisse Voraussetzungen mitbringen, damit die Anlage ihr volles Potenzial entfaltet. Zuallererst muss das Dach eine bestimmte Fläche aufweisen, in der Regel sollten es mindestens 30 Quadratmeter Dachfläche ohne Schatten sein (im Durchschnitt 30 bis 50 Quadratmeter). Außerdem muss das Dach eine stabile Statik aufweisen. Generell bleiben die Solarmodule eine lange Zeit auf dem Dach und dementsprechend muss sowohl die Dachkonstruktion als auch die -deckung eine gewisse Stabilität aufweisen. Die ist besonders bei Altbauten von Fachpersonen zu überprüfen.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist natürlich auch die Ausrichtung des Daches. Je mehr Sonneneinstrahlung auf die Zellen fällt, umso besser. Deswegen ist die Südseite optimal. Optional ist auch die Südost- oder Südwestausrichtung möglich, auch wenn hier Ertragseinbußen in Kauf genommen werden müssen. In der Regel sollte ein Neigungswinkel von 30 Grad bei der Anlage eingehalten werden.
Zur Installation einer Photovoltaikanlage werden grundsätzlich zwei Verfahren unterschieden: Die Aufdach-Montage und die Indach-Montage. Die klassische Aufdach-Montage wird in der Regel bei Schrägdächern verwendet, hier werden die Solarzellen mithilfe eines Unterbaus über die Dachziegel gesetzt. Im Gegensatz dazu werden die Solarzellen bei der Indach-Montage direkt auf dem Dachstuhl fixiert, also wird das Dach an diesen Stellen nicht mit Ziegeln eingedeckt. Die Indach-Montage wird häufiger im Neubau oder bei Dachsanierungen eingesetzt. Für Häuser mit Flachdach stehen eigene Systeme zur Aufstellung zur Verfügung, diese werden in der Regel mit einer Aufständerung montiert, sodass die Solarzellen schräg zur Sonne stehen.
Übrigens: In der Regel muss eine Photovoltaikanlage bei einem Einfamilienhaus nicht baulich genehmigt werden, eine Ausnahme bilden dabei nur denkmalgeschützte Gebäude. Wer aber auf Nummer sichergehen möchte, der sollte bei seiner zuständigen Baubehörde nachfragen.
Vor rund 15 Jahren mussten Bauherren und -herrinnen für den Kauf einer Photovoltaikanlage noch tief in die Tasche greifen, da zu dieser Zeit ein Kilowatt-Peak (kWp) circa 5.000 Euro gekostet hat. Heute bezahlen Käufer und Käuferinnen im Durchschnitt circa 1.450 Euro (bei einer Anlage bis 10 kWp). Die schlechte Nachricht für Besitzer und Besitzerinnen von solchen Anlagen liegt darin, dass im Zuge des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) auch die Einspeisevergütungen gemindert worden sind. Wer sich für den Kauf einer Photovoltaikanlage entscheidet, der muss verschiedene Faktoren bei der Kosten-Nutzen-Rechnung berücksichtigen. Hohe Investitionssummen beim Kauf sollten Bauherren und -herrinnen jedoch nicht abschrecken, da sie durch Förderungen diese Einmalkosten eventuell abfedern können. Teilweise können sich die Anlagen dann nach 7 bis 14 Jahren amortisieren.
Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, die Anlagen zu pachten und so die Anschaffungskosten zu sparen.
Zahlreiche Kommunen, Städte und Kreise bieten regionale Förderprogramme an, um einen Anreiz für die Anlagen zu bieten. In Düsseldorf können sich zukünftige Hausbesitzer und -besitzerinnen zum Beispiel über eine pauschale Förderung in Höhe von 500 Euro freuen (für Anlagen mit Leistungen bis 10 kWp; Stand Juni 2021). Im Kreis Düren können Käufer und Käuferinnen von Photovoltaikanlagen sogar mit 1.000 Euro pro Anlage rechnen (Stand Juni 2021).
Wer also Geld sparen möchte, der informiert sich bei den regionalen Anbietern über Förderungen und Vergünstigungen. In vielen Fällen müssen die Hausbauenden auch vor dem Kauf den Förderantrag stellen, eine nachträgliche Förderung ist teilweise nicht möglich.
Bevor du dich für eine Anlage entscheidest, solltest du bei einem Solaranbieter in der Region einen Beratungstermin vereinbaren. In der Regel werden hier die wichtigsten Fragen von Experten und Expertinnen geklärt, wie z.B. Welchen Bedarf habe ich? Wie hoch ist mein Budget? Welche Anlage passt auf mein Dach? Die Fachkräfte können dir dann auch eine genaue Kostenaufstellung und ein Angebot erstellen sowie dich über Förderungen und Finanzierungen aufklären.
Mit einer passgenauen Anlage kannst du dann in ein paar Jahren nicht nur Geld sparen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
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