Garage bauen: Genehmigung & Kosten
27.10.2021

Garage bauen – Planung und Kosten

Der sicherste Platz für den eigenen Pkw am Neubau ist in der Regel eine Garage. Im Gegensatz zum offenen Stellplatz steht das Auto geschützt vor Wind und Wetter sowie sonstigen Gefahren durch Marderschäden oder Diebstahl. Der Bau einer Garage ist sowohl mit Aufwand als auch mit Kosten verbunden. Viele Hausbauende fragen sich: Was kommt auf mich zu beziehungsweise mit welchen Kosten muss ich rechnen? Hier gibt’s die Antworten. 

Garage "Marke Eigenbau"

Um das Hausbaubudget zu entlasten, entscheiden sich einige Bauherren und -herrinnen für eine selbst gebaute Garage. Das Bauvorhaben kann grundsätzlich alleine gestemmt werden, wenn das notwendige handwerkliche Know-how vorhanden ist. Sind erstmal Fehler beim Bau aufgetreten, lassen sich diese im Nachhinein nur schwer wieder beheben, weswegen bestimmte Fachkenntnisse für den Bau wichtig sind. Auf jeden Fall sollte der Bau einer massiven Garage gut geplant werden. In vielen Fällen ist auch eine Genehmigung erforderlich, die bei der zuständigen Baubehörde mit statischen Berechnungen und weiteren Unterlagen zu beantragen ist. Bevor es also losgehen kann, müssen Bauherren und -herrinnen einiges abklären. 

Planung: Was gilt es zu beachten 

Wer sich eine Garage in Massivbauweise für sein Haus wünscht, der sollte das direkt bei der Hausplanung berücksichtigen. Die Frage, wo die Garage am besten platziert wird, ob sie einen Zugang zum Haus bekommen oder ob sie zusätzliche Fläche für einen Hobbyraum bieten soll, spielen bei der Planung der Garage eine wichtige Rolle. Außerdem gilt es zu entscheiden, wie viele Autos und womöglich andere Staufläche die Garage bieten soll. Je nachdem kann das Gesamtbild des Hauses durch die Gestaltung der Garage beeinflusst werden. 

Zudem belastet der Garagenbau auch das Hausbudget und planen Hausbauende diesen Kostenfaktor direkt ein, fallen die Kosten später weniger ins Gewicht. 

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Genehmigung 

Ob und wie eine Garage gebaut werden darf beziehungsweise ob diese einer Genehmigung unterliegt, ist unter anderem in der Landesbauordnung des Bundeslandes geregelt, indem Bauherren und -herrinnen bauen. Außerdem müssen noch andere Verordnungen und Gesetze wie zum Beispiel die Garagenverordnung vor dem Bau geprüft werden. 

In jedem Fall sollten Bauherren und -herrinnen nicht einfach mit dem Bau der Garage beginnen, ohne die jeweiligen Zustimmungen und Genehmigungen der örtlichen Baubehörde einzuholen. Beim Bau der Garage müssen nämlich unter anderem Abstandsgrenzen zum Nachbargrundstück und der öffentlichen Straße eingehalten werden. Wer im Zweifelsfall ohne Genehmigung baut, der kann zum kostenintensiven Rückbau verpflichtet werden. 

Materialauswahl

Grundsätzlich können Garagen aus verschiedenen Materialien gebaut werden, unter anderem Holz, Metall, einzelnen Fertigbauelementen aus Beton, Leichtbeton- oder Kalksandstein, die später zu einer Mauer gemauert werden. Diese gemauerte Variante der Garage muss grundsätzlich genehmigt werden, teilweise gibt es in den Bauvorschriften auch Vorgaben zur Materialauswahl. Je nach Verwendungszweck der Garage muss diese auch gedämmt werden, wenn zum Beispiel ein Hobbyraum integriert werden soll. Die Garage kann sich mit Aussehen und Farbe an die restliche Hausgestaltung anpassen oder einen Kontrast zu ihr bilden, zum Beispiel durch eine Holzverkleidung oder dunklere Farben bei weißer Außenfarbe des Hauses. 

Ausstattung

Wenn es um die Sonderwünsche und Ausstattungen geht, gibt es beim Garagenbau so wenig Grenzen wie beim Hausbau selbst. Bei der Ausstattung entscheiden sowohl der Geschmack der Bauherren und -herrinnen als auch das Budget, was am Ende möglich ist. In jedem Fall können Hausbauende überlegen, ob und wie viele Fenster in die Garage integriert werden sollen, welche Art, Größe und Form das Tor haben und ob es einen zusätzlichen Durchgang zum Haus geben soll. Hierdurch werden dann wiederum andere Kosten verursacht. Bauherren und -herrinnen haben vor allem bei der Gestaltung der Garage die Qual der Wahl: Sie können unter anderem zwischen einem Rolltor mit Motor entscheiden, einer Dachbegrünung oder einer speziellen Außenverkleidung. 

Im Allgemeinen kann gesagt werden, alles, was nicht dem Standard entspricht, kostet auch mehr. 

Garage in Massivbauweise

Zu einer gemauerten Garage gelangen Bauherren und -herrinnen, indem Sie Stein auf Stein setzen. Dazu benötigen sie in der Regel auch eine Baugenehmigung. Die Basis für die Garage bietet dabei ein betoniertes Fundament mit einer Betonfestigkeitskategorie von mindestens C20/25. Mit der Garage im Massivbau erhalten Hausbauende eine langlebige und robuste Variante, was gleichzeitig Vor-, aber auch Nachteil sein kann. Insgesamt bietet diese Variante viele Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der Außenfassade oder Dachgestaltung. Allerdings ist hier auch die Gefahr groß, als Laie Fehler zu begehen, sodass Statik und Co. womöglich nicht optimal geplant und ausgeführt worden sind. 

Um Kosten einzusparen, können auch nur einzelne Teile von den Hausbauenden übernommen werden, zum Beispiel das Fundament selbst herstellen. 

Sonderfall "Fertiggarage"

Bauherren und -herrinnen haben auch die Möglichkeit, auf eine sogenannte Fertiggarage zurückzugreifen. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen und aus unterschiedlichen Materialien. In der Regel hat eine frei stehende standardisierte Fertiggarage die Maße: 6 Meter Länge x 3 Meter Breite x 2,50 Meter Höhe. 

Dabei lassen sich die Fertiggaragen wie Bausätze zusammenbauen oder aus Betonfertigteilen zusammensetzen. Hier ist allerdings schweres Gerät gefragt, da die Betonteile ein hohes Eigengewicht haben. Der Vorteil dieser Betongaragen ist ihr schmalerer Wandaufbau, der mehr Fläche erzeugt. Außerdem lassen sie sich in der Regel nach Belieben versetzen. Auch Fertiggaragen benötigen ein passendes Fundament, um langfristig Risse und andere Schäden an den Bauteilen zu vermeiden. 

Für Hausbauende, die einen einfacheren Aufbau bevorzugen, stehen Fertiggaragen aus Holz oder Metallblech zur Verfügung. 

Wer Kosten sparen möchte, der kann sich auch nach einer gebrauchten Fertiggarage umschauen. In der Regel haben diese nach einmaliger Nutzung immer noch eine gute Qualität, um ein zweites Leben woanders zu finden. Diese lassen sich gut ab- und am Zielort aufbauen, wobei für einen passenden Transport gesorgt werden muss. 

Kosten für eine Garage

Wie viel die Garage letzten Endes kostet, ist natürlich von vielen Faktoren abhängig – handelt es sich um eine Garage in Massivbauweise oder um eine Fertiggarage? Welche Größe hat sie? Zu welchen Zwecken wird sie genutzt? Wird sie eigenständig gebaut oder übernimmt das eine Fachfirma?

Im Allgemeinen kommen verschiedene Kosten auf die Bauherren und -herrinnen zu, unter anderem müssen Material- und Baukosten für das Fundament und die eigentliche Garage eingeplant werden. Die Baukosten für ein Fundament liegen bei allen Garagentypen ungefähr bei 700 bis 900 Euro. Dazu müssen noch die Materialkosten für den Beton und Co. gerechnet werden, diese schlagen mit circa 600 bis 700 Euro zu Buche. 

Dann kommen die Kosten für die eigentliche Garage hinzu. Auch beim Garagenbau gilt die Devise, je außergewöhnlicher, größer oder mehr Extras, desto teurer wird es. Für eine gemauerte Garage müssen Hausbauende dann gerne mal 11.000 Euro ins Budget einrechnen, zuzüglich Kosten für Statiker usw. Eine Fertiggarage lässt sich für weniger Geld verwirklichen, wobei es auch hier auf das Material, Ausstattung und Größe ankommt. Eine Garage aus Fertigbetonteilen belastet das Budget mit circa 8.000 Euro. Eine unverputzte Blechgarage lässt sich bereits für 3.000 Euro realisieren. 

Darüber hinaus können auch Kosten für die Lieferung und/oder den Transport sowie sonstige Faktoren anfallen. 

Über den Autor
Julian Droste
Gründer
Julian ist während des Baus seiner egienen vier Wände auf viele Probleme gestoßen, vor denen er angehende Bauherrinnen und Bauherren mit dem Hausbaukurs schützen möchte.

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