Die Fassade muss schneller erneuert werden als andere Bestandteile eines Gebäudes, denn sie ist jeden Tag der Witterung ausgesetzt. Daher muss die Fassade regelmäßig repariert und instand gehalten werden. Eine Fassadenverkleidung schützt das Mauerwerk und gibt dir die Möglichkeit, dein Haus von außen individuell zu gestalten.
Vor der Montage der Fassadenverkleidung muss die Fassade bearbeitet werden. Dazu gehört eine gründliche Reinigung der Mauer bzw. Holzverkleidung und bei Bedarf eine Ausbesserung von kleinen Rissen oder anderen Schäden. Je nachdem, für welches Material du dich entscheidest, muss außerdem zunächst eine tragfähige Unterkonstruktion gebaut werden. Lass dich vorab auch dazu beraten, ob die Fassade direkt an der Wand montiert werden soll oder ob eine Vorhangfassade die bessere Lösung ist. Bei einer solchen hinterlüfteten Fassade gibt es einen Luftspalt zwischen der Fassade und der Außendämmung. Eine hinterlüftete Fassade ist sehr zu empfehlen, denn sie bietet eine hohe Energieeffizienz und verhindert Schimmelbildung. Die Dämmung ist ein wichtig Aspekt bei der Gestaltung der Fassade.
Bei der Auswahl der Fassadenverkleidung ist Mann oder Frau nicht immer frei in der Entscheidung, teilweise gibt der Bebauungsplan oder andere baurechtliche Vorschriften eine Gestaltung vor bzw. verbieten eine Art der Fassadenverkleidung. Schließlich soll sich dein Haus harmonisch in die Nachbarbebauung einpassen. Hier gilt also vor der Planung, alle rechtlichen Grundlagen genauestens zu prüfen.
Tipp: Wenn du keinen Neubau planst, sondern ein Bestandsgebäude erworben hast, kannst du die Fassadenverkleidung direkt mit einer Optimierung der Dämmung verknüpfen. Als Eigentümer bzw. Eigentümerin und Bauherr oder Bauherrin musst du dafür sorgen, dass deine Immobilie alle energetischen Standards erfüllt. Eine energieeffiziente Gebäudehülle kommt dir außerdem finanziell zugute.
Wenn es darum geht, dich für ein Material für die Fassadenverkleidung zu entscheiden, hast du die Qual der Wahl. Wichtige Kriterien für die Entscheidung sind die Witterungsbeständigkeit, die Kosten und die Optik. Hier bekommst du einen Überblick über die Vor- und Nachteile von verschiedenen Materialien für die Fassadenverkleidung.
Putz ist in Deutschland die klassische Form der Fassadenverkleidung. Häufig wird beim Hausbau oder einer Sanierung die Putzfassade mit einem Wärmedämm-Verbundsystem kombiniert. Dabei wird der Putz auf eine Außendämmung aus Kunststoff oder Hartschaum aufgetragen.
Die Vorteile: Putz ist günstig, passt optisch zu jedem Haus und in jede Wohngegend und wird von den meisten Fachfirmen angeboten.
Die Nachteile: Eine Putzfassade ist empfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und muss relativ häufig, etwa alle zehn Jahre, saniert werden. Außerdem ist ein zusätzlicher Anstrich notwendig, um die Fassade zu schützen.
Eine Fassadenverkleidung aus Holz mutet rustikal und natürlich an und ist neben der Vielzahl an verputzten Fassaden gerade bei Neubauten sehr gefragt. Für die Herstellung der Holzpaneele werden Holzarten wie Kiefer, Fichte oder Lärche verwendet.
Die Vorteile: Ein Haus mit Holzfassade hebt sich von anderen Häusern ab und sorgt für eine gemütliche Wohnatmosphäre. Du kannst die Bretter senkrecht oder horizontal legen und hast damit verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Nachteile: Holz ist von allen Materialien für die Fassadenverkleidung am empfindlichsten und muss am häufigsten gepflegt werden. Ähnlich wie bei der Putzfassade muss die Holzfassade etwa alle zehn Jahre renoviert und neu gestrichen werden. Dazwischen muss das Holz eventuell lackiert werden, damit die Qualität erhalten bleibt. Außerdem ist eine Holzverkleidung teurer als andere Varianten.
Eine Fassade aus Metall, zum Beispiel Aluminium, ist die modernste Variante. Sie wird vor allem bei gewerblichen Gebäuden verwendet, aber auch bei privaten Bauherren und -herrinnen wird sie immer beliebter.
Die Vorteile: Aluminium ist witterungsbeständig, leicht zu reinigen und überzeugt mit guten Dämmeigenschaften. Außerdem bietet eine Aluminiumfassade unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Nachteile: Um eine Aluminiumfassade anzubringen, ist eine Unterkonstruktion notwendig. Zudem wirkt sie optisch sehr steril und gefällt nicht jedem.
Auch eine Kunststoffverkleidung gehört zu den modernen Varianten.
Die Vorteile: Eine Fassadenverkleidung aus Kunststoff ist besonders robust und langlebig. Kunststoffpaneele sind unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und dadurch sehr pflegeleicht. Außerdem sind sie günstiger als andere Varianten und bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Nachteile: Die Optik wirkt sehr modern und industriell und ist nicht für jeden etwas. Zudem muss für die Kunststoffverkleidung eine Unterkonstruktion angebracht werden, was mit viel Aufwand verbunden ist. Hinzu kommt der Umweltfaktor, denn Fassadenplatten aus Kunststoff sind weniger umweltfreundlich als Holz oder Putz.
Übrigens: Es gibt auch Kunststoffverkleidungen in Holzoptik. So kannst du eine optisch ansprechende Fassade mit einem geringen Kostenfaktor und einfacher Pflege kombinieren.
Fassadenverkleidung aus Naturstein wie Schiefer ist die älteste und traditionellste Variante.
Die Vorteile: Schiefer ist immens langlebig. Er hält sich für Jahrzehnte und ist sehr resistent gegen Witterungseinflüsse. Eine Reparatur oder Sanierung ist daher kaum notwendig und Schmutz lässt sich ganz einfach mit Wasser von der Fassade entfernen. Auch optisch macht Schiefer etwas her, denn mit dem Material können verschiedene geometrische Muster gelegt werden.
Die Nachteile: Eine Schieferfassade ist dunkel und wirkt auf manche womöglich altmodisch. Außerdem ist es ziemlich kostspielig, eine Fassadenverkleidung aus Schieferplatten anzubringen.
Eine andere traditionelle Variante ist eine Fassadenverkleidung aus Klinker, die einer Mauer aus Ziegelsteinen ähnelt.
Die Vorteile: Klinker ist ebenso robust und witterungsbeständig wie Schiefer. Eine Klinkerfassade braucht nicht viel Pflege und muss selten saniert werden.
Die Nachteile: Klinker bietet von allen Varianten die wenigsten Gestaltungsmöglichkeiten und ist relativ teuer.
Die Vielfalt an Materialien für die Fassadenverkleidung ist groß und jedes Material bringt seine Vor- und Nachteile mit sich. Stelle dir folgende Fragen, um leichter zu einer Entscheidung zu gelangen:
Du kannst dich nicht für eine Art der Fassadenverkleidung entscheiden? Dann kombiniere doch einfach verschiedene Materialien! Die architektonischen Möglichkeiten lassen es zu, dass du an deinem Haus unterschiedliche Fassadenverkleidungen anbringen kannst. So hebst du dich mit deiner Hausfassade von anderen Gebäuden ab.
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