Terrassenbeläge im Vergleich
3/8/2022

Terrassenboden: Material & Vor- und Nachteile

Wer seine heimische Terrasse plant, muss sich nicht nur Gedanken um den Sonnenschutz, die Terrassengröße  und Co. machen, sondern auch den perfekten Terrassenbelag bzw. Terrassenboden für sein Projekt im Freien finden. Soll es eher der warme Holzboden sein, der allerdings viel Pflege bedarf? Oder passen zum Stil des Hauses besser robuste Steinplatten? Alle Materialien haben Vor- und Nachteile. Hier erhältst du einen Überblick über die gängigen Materialien und die Pros und Contras.

Terrassenboden aus Holz

Holz ist für viele Bauherren und -herrinnen sowohl innen als auch außen immer noch einer der beliebtesten Bodenbeläge, und das hat auch seine Gründe. Holz überzeugt mit seiner warmen Optik, seinem nachhaltigen Ursprung und der natürlichen Vielfalt. Das Material für den Terrassenboden gibt es sowohl als Dielen als auch als Fliesen (im Klick-System) zu kaufen. Dadurch lässt sich der Holzboden in den meisten Fällen einfach und schnell verlegen.

Holzbelag: Worauf muss ich achten?

Holz ist ein besonderer Baustoff für die Terrasse:

  • Je härter das Holz ist, desto robuster ist das Material in der Regel. 
  • Als Naturprodukt bedarf es einer regelmäßigen Pflege,  damit es dauerhaft seine Optik behält. Deswegen bedürfen einige Hölzer einen jährlichen Anstrich mit Lack, Öl und Co. Ohne diesen Aufwand kann das Holz schnell vergrauen. 
  • Bei einer Holzterrasse sollte auch die Ausrichtung beachtet werden, damit das Holz schnell und gut durchtrocknet. Das ist wichtig, um Pilz- und Schimmelbildung zu vermeiden. 
  • Mithilfe der passenden Terrassenüberdachung kann das Holz vor starken Witterungsbedingungen geschützt werden. 
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Welche Holzarten eignen sich für den Terrassenboden?

Gerne werden harte Hölzer wie Bambus, Bangkirai oder Eiche verwendet. Darüber hinaus sind Dielen aus Douglasie, Esche oder Fichte beliebt.

  • Bangkirai: Zählt zu den tropischen Hölzern mit einem sehr harten Härtegrad. Deswegen ist es besonders robust und langlebig. Beim Verlegen sind Vorbohrungen notwendig. 
  • Bambus:  Schnell nachwachsendes hartes Holz, das lang haltbar ist. Dielen bestehen aus Bambusfasern. 
  • Douglasie: Das mittel bis harte Holz überzeugt vor allem durch seinen relativ günstigen Preis. Zusätzlich ist es in geöltem Zustand witterungsbeständig und widerstandsfähig. Besonders wegen seiner rötlichen Färbung. 
  • Esche: Weiches Holz, das thermisch behandelt wird. Dadurch bleibt es formstabil und widerstandsfähig. Außerdem überzeugt es durch einen dunklen Farbton.

Beim Bau der Terrasse sollten Dielen aus einheimischen Hölzern denen aus tropischen vorgezogen werden. Bei tropischen Hölzern ist darauf zu achten, dass sie aus FSC-zertifiziertem Anbau stammen.

Terrassenboden aus WPC

Immer häufiger greifen Bauende auch zu Terrassenböden aus WPC (Wood-Plastic Composite). Bei der Herstellung der Dielen aus dem Holz-Kunststoff-Gemisch werden sowohl Holzfasern als auch Polyethylen sowie Zusatzstoffe verwendet. Diese machen das Material im Gegensatz zu Holz robuster und widerstandsfähiger gegen Wind und Wetter. Die immer gleiche Farbe der WPC-Böden erzeugt ein einheitliches und ruhiges Bild. Das Material lässt sich unkompliziert reinigen und für das Verlegen ist in der Regel kein größeres handwerkliches Geschick notwendig. 

Im Handel gibt es massive WPC-Dielen und solche mit Hohlkammerprofil. Letztere lassen sich einfach und gut transportieren.

Terrassenboden aus Beton

Der Terrassenboden aus Beton hat viel mehr zu bieten als die grauen Waschbetonplatten - mittlerweile hat sich auf dem Markt eine große Auswahl an Formen, Farben und Oberflächen für die Terrasse etabliert. Die Platten aus Beton überzeugen mit ihrem günstigen Preis und ihrer Langlebigkeit. In der Regel bedürfen Betonplatten wenig Pflege. Auch für den ungeübten Handwerker sind sie leicht zu verlegen.

Terrassenboden aus Naturstein

Natursteine als Bodenbelag für die Terrasse wirken besonders edel. Hier können Bauende zum Beispiel Travertin verwenden, der durch seine beige bis hellgelbe Farbe einen mediterranen antiken Look erzeugt.  Wahlweise kann auch der Quarzit oder der Kalksandstein als Naturstein auf der Terrasse genutzt werden. In der Regel müssen die edlen Steine in einem aufwendigen Verfahren verlegt werden. Dabei müssen sie unter anderem mit passendem Werkzeug geschnitten werden. 

Mithilfe dieses Terrassenbodens holen Bauende sich ein echtes Stückchen Natur in den Garten und setzen optische Highlights.

Terrassenboden aus Feinsteinzeug

Durch das Verlegen von Feinsteinzeugfliesen oder -platten erhalten Bauende einen pflegeleichten und lang anhaltenden Bodenbelag für ihre Terrasse. Die große Auswahl an Fliesen, zum Beispiel in Beton-, Holz- oder Natursteinoptik und in verschiedenen Farben und Formen lässt in der Regel keine Wünsche übrig. In der richtigen Rutschhemmungsklasse (mindestens 9) ist der Boden ebenfalls rutschfest. Feinsteinzeugfliesen sind frostsicher, wenn sie ordnungsgemäß verlegt worden sind. Deswegen sollten sich Bauherren und -herrinnen hier besonders gut über die perfekte Verlegetechnik informieren.

Terrassenböden: Vor- und Nachteile im Überblick

MaterialVorteileNachteile
Holz
  • warme Optik
  • angenehmes Barfußgefühl
  • nachhaltiges Material
  • viel Auswahl durch verschiedene Holzarten
  • höherer Pflegeaufwand
  • rutschig bei Nässe
  • evtl. Splitterbildung
  • Farbveränderungen des Holzes ohne Pflege
WPC
  • witterungsbeständig
  • robust und stabil
  • rutschfest
  • langlebig
  • keine Splitterbildung
  • einfaches Verlegen
  • Farbveränderungen der Dielen ohne Pflege
  • keine natürliche Holzoptik
Beton
  • langlebig und robust
  • pflegeleicht
  • große Auswahl an Formen, Größen, Farben
  • frostgeschützt
  • preisgünstig
  • einfach zu verlegen
  • schlechtes Image
Naturstein
  • natürliches Aussehen
  • edle Optik
  • frostsicher und robust
  • individuelle und einzigartige Muster
  • i.d.R. teurer
  • nicht alle sind rutschfest
  • aufwendiges Verlegen
Feinsteinzeug
  • große Auswahl mit verschiedenen Optiken
  • pflegeleicht
  • rutschfest bei entsprechender Rutschhemmungsklasse
  • langlebig
  • frostbeständig bei richtiger Verlegung
  • unempfindlich gegen Schmutz und Licht
  • geeignetes Werkzeug für Verlegung
  • Verlegung erfordert handwerkliches Können

Fazit: Wie finde ich den richtigen Bodenbelag?

Der perfekte Terrassenboden ist für jede(n) ein anderer - denn nicht nur Geschmäcker sind verschieden, sondern auch andere Faktoren, wie zum Beispiel Belastbarkeit, Pflegeaufwand und Kosten, müssen bei der Auswahl des richtigen Terrassenbelags näher betrachtet und individuell bewertet werden. Nicht jedes Material hält extremen Witterungen (beispielsweise regelmäßiger Starkregen oder dauerhafter Schatten) stand, sodass auch örtliche Gegebenheiten bei der Auswahl berücksichtigt werden müssen. 

Wer einen pflegeleichten Bodenbelag haben möchte, entscheidet sich in der Regel für ein robustes Material wie Beton oder Naturstein. Andere wiederum schätzen das warme Barfußgefühl des Holzbodens und nehmen dafür gerne eine regelmäßige Pflege in Kauf. Immer beliebter werden WPC-Dielen oder -Fliesen, die sowohl langlebig als auch einfach zu verlegen sind. Ein großer Vorteil von WPC- und Holzdielen ist, dass sie sich auch über einem bereits bestehenden Boden verlegen lassen. Das bedeutet weniger Aufwand für den Bauenden.

Über den Autor
Julian Droste
Gründer
Julian ist während des Baus seiner egienen vier Wände auf viele Probleme gestoßen, vor denen er angehende Bauherrinnen und Bauherren mit dem Hausbaukurs schützen möchte.

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