Terrasse bauen & gestalten
14/10/2021

Dein perfekter Platz im Garten – Terrasse gestalten und bauen! 

Wenn das Traumhaus erstmal steht, geht es für die meisten Bauherren und -herrinnen an die Gestaltung der Außenanlage. Hier heißt es dann – Rasen sähen, Blumen pflanzen, Wege befestigen und am allerwichtigsten die Terrasse anlegen oder bauen. Dabei sollte die eigentliche Planung der Terrasse zu mindestens in Lage, Ausrichtung und Größe schon direkt mit der Hausplanung erfolgen, denn von der Entscheidung werden unter anderem auch Türen, Fenster und Außenbeleuchtung beeinflusst. Aber was muss ich alles bei der Planung und Gestaltung meiner Terrasse berücksichtigen? Hier sind Tipps & Tricks. 

Ausrichtung und Lage – Einmal zur Sonne, bitte!

Viele Hausbauende möchten, dass die Terrasse direkt am Haus ist, sodass sie mit einem Schritt aus Küche, Wohnzimmer oder womöglich Schlafzimmer den Weg nach draußen finden. Wer sich dann schon über Lage und Ausrichtung der Terrasse bewusst ist, der sollte das in seinen Planungen beim Hausbau direkt berücksichtigen, auch wenn es sich nur um grobe Vorstellungen handelt. In der Regel bedingt auch die Bauweise des Hauses und die Größe des Grundstücks die Lage und die Ausrichtung der Terrasse. Sprich – nicht überall ist alles möglich und nicht jedem Hausbauenden gefällt das Gleiche. 

Wenn die Möglichkeiten es zulassen, können Bauherren und -herrinnen sich für unterschiedliche Ausrichtungen ihrer Terrasse entscheiden, die maßgeblich von den Himmelsrichtungen und damit auch der Sonneneinstrahlung beeinflusst werden. Manchen Hausbauenden gefällt eher eine Ostausrichtung, sodass sie mit der Morgensonne ihr Frühstück genießen können, wiederum andere bevorzugen eine Westausrichtung, die vorrangig am Abend die Sonne für den Feierabend bereithält. Mit einer südlich ausgerichteten Terrasse genießen Bauherren und -herrinnen den ganzen Tag Sonne. Grundsätzlich ist es schwierig, die Terrasse in nur einer Himmelsrichtung auszurichten, sodass häufig auch in Süd-West-Ausrichtung, was als Optimum angesehen wird, gebaut wird. Die Nord-Ost-Ausrichtung ist nicht zum Vorteil der Hausbesitzer und -besitzerinnen, weil die Sonne dort seltener anzutreffen ist.  

Hier entscheiden aber Vorlieben und individuelle Entscheidungen – wer keine Terrasse in Süd-West-Ausrichtung aufgrund der Gegebenheiten bauen kann, der kann sich eventuell im Garten noch einen zusätzlichen Sonnenplatz einrichten. Und andersherum genauso. 

Tipp: Denke bei der Planung deines Hauses unbedingt an die notwendigen Elektroinstallationen für Außensteckdosen, passende Beleuchtung oder einen Sonnenschutz wie Markise und Co. für deine Terrasse. So kannst du später auf unnötige und kostenintensive Umbaumaßnahmen verzichten. 

Die Qual der Wahl bei der Gestaltung

Sind der passende Standort und die optimale Ausrichtung für die Terrasse gefunden, geht es (fast) an die Gestaltung. Bevor Hausbauende nämlich damit starten können, muss erst mal eine Ist-Analyse vor Ort erfolgen. Hier geht es in erster Linie darum, was überhaupt möglich ist, also wie der Boden beschaffen ist, was für individuelle Bedingungen es auf dem Grundstück gibt, ob eine Treppe gebaut werden soll oder ob ein Höhenausgleich erfolgen muss. Wenn das geklärt ist, dann können sich Hausbauende mit der Gestaltung auseinandersetzen. 

Welche Punkte müssen Bauherren und -herrinnen bei der Gestaltung der Terrasse beachten?

  • Größe
  • Fundament und Unterkonstruktion
  • Oberflächenmaterial
  • Sonstiges (Gesamthöhe, Abstände, Verkleidung usw.)
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Die Größe muss stimmen!

Grundsätzlich gibt es nicht "die" eine Terrassengröße, an die sich Bauherren und -herrinnen halten sollten. Denn die Größe wird maßgeblich von verschiedenen Faktoren beeinflusst: der Größe des Grundstücks, der Form des Hauses (z.B. L-Form), der Größe der Familie und der Nutzungswünsche an die Terrasse. Allerdings können Hausbauende ein paar Abstandsregeln beachten, zum Beispiel sollten Gartenmöbel, und zwar vor allem Stühle, mindestens einen Meter Abstand zur Terrassenkante aufweisen. Denn wer möchte schon in den Garten fallen, weil die Terrasse zu klein für die Essgruppe ist?! Deswegen sollten Hausbauende lieber mehr Fläche auf der Terrasse einplanen. Für Bauherren und -herrinnen, die sich eine große Terrasse ermöglichen möchten, gilt es auch die kalte Jahreszeit im Blick zu haben, dann stehen nämlich keine Gartenmöbel und Co. draußen und die Terrasse könnte dementsprechend kahl aussehen. 

Vorbereitung ist alles – Standfestigkeit und Unterkonstruktion

Damit Hausbesitzer und -besitzerinnen möglichst lange etwas von dem schönen Anblick ihrer Terrasse haben, muss vor dem Bau auf eine ausreichende Untergrundvorbereitung und Standfestigkeit geachtet werden, damit einem Absenken der Terrasse oder Feuchtigkeitsbildung vorgebeugt werden kann. Je nach Oberflächenbelag muss die passende Vorbereitung und Konstruktion gewählt werden. In den meisten Fällen muss der Untergrund abgetragen, ausgeschachtet und mit einer mindestens 20 cm hohen Kiesschicht ausgefüllt werden, die verdichtet wird. Darauf folgt eine Schicht aus Split und gegebenenfalls ein Unkrautvlies. Danach kann ein Betonfundament gegossen werden oder die Terrassenplatten aus Stein direkt verlegt werden. Für eine Holzterrasse muss auf den verdichteten Untergrund eine Unterkonstruktion aus Stahl oder Holz gebaut werden. Diese Schritte sind besonders wichtig, um Stabilität zu erzeugen und Feuchtigkeit und Schimmelbildung vorzubeugen. 

Damit auch das Regenwasser dauerhaft abfließt, muss jede Terrasse eine Neigung von mindestens zwei Prozent aufweisen. Das sollte im Bestfall direkt beim Unterbau umgesetzt werden. 

Holz, Stein oder doch lieber Fliesen? Der passende Belag

Bei der Oberflächengestaltung der Terrassen ist nahezu alles möglich. Wer eine wohnliche und warme Oberflächenstruktur erzeugen möchte, der entscheidet sich oftmals für Holzdielen. Diese überzeugen jedoch weniger durch ihre Pflegeintensität, da sie häufiger vor Witterungseinflüssen geschützt werden müssen als andere Materialien. Hausbauende, die sich für Fliesen entscheiden, müssen auf einiges achten, damit sich nicht Feuchtigkeit oder Sonstiges ansammelt. Welche Materialien kommen im Terrassenbau zum Einsatz und was sind ihre Vor- und Nachteile?

Holz: Holz als Rohstoff der Natur gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen, Längen und Breiten. Und auch das Holz an sich unterscheidet sich in seiner Farbe oder seinen Eigenschaften. In der Regel wird für den Terrassenbau vor allem heimisches Holz verwendet, was durch spezielle Verfahren für den Außenbereich nutzbar gemacht wird. Hier werden häufig Douglasien-, Robinien-, Lärchen-, Kiefern- oder Buchenholz verwendet. Tropenhölzer wie Bangkirai oder Teak sollten vermieden werden, weil sie zum Großteil immer noch aus Raubbau stammen. 

Durch die unterschiedlichen Längen und Breiten an Holzdielen kann ein individuelles Design gelegt werden. Hier sollten Hausbauende aber darauf achten, dass es nicht so gestückelt aussieht, deswegen sind breitere Dielen schmaleren in aller Regel vorzuziehen. 

Natursteine, Steinplatten und Co.: Die Allrounder in der Gestaltung der Terrassen sind Natursteine, Steinfliesen und Steinplatten. Im Handel gibt es sie in allen Größen, Formen und Varianten. Sie überzeugen mit ihrer Langlebigkeit und ihrer einfachen Pflege. Mit diesen Oberflächen brauchen Hausbauende in der Regel auch keine Unterkonstruktion, weil sie direkt auf den verdichteten Boden gesetzt werden. Im Gegensatz zum Holz heizen sie sich in der Sonne sehr schnell auf. 

WPC: Immer mehr Hausbauende greifen auf Wood-Plastic-Composite (kurz: WPC) zurück. Das sind Dielen, die aus Holzmehl und einem Kunststoff zusammengepresst werden. Dabei überzeugen sie mit der Optik des Holzes und den robusten Eigenschaften des Kunststoffes – kein Wunder also, dass sie immer beliebter werden. Außerdem sind sie witterungsbeständig und langlebig. Ihre Verlegung erfolgt im Clipsystem. 

Tipp: Lass dir in jedem Fall von einem Experten im Fachhandel helfen, die passende Menge an Material zu bestellen. Für den Laien ist es schwierig herauszufinden, wie viel von allem benötigt wird. 

Sonstiges (Gesamthöhe, Abstand, Verkleidung usw.)

Wichtig ist es, dass die Höhe der Terrasse richtig bemessen wird. Hier gilt es dann als Hausbauender vorsichtig zu sein, denn Unterkonstruktion und Belag müssen millimetergenau eingerechnet werden. Als Ausgangspunkt für die Gesamthöhe dient immer die Terrassentür, sodass ein problemloser Ausstieg ins Freie möglich wird. 

Grundsätzlich sollte auch mindestens ein halber Zentimeter Abstand zwischen Hauswand und Terrasse eingeplant werden, um Feuchtigkeit oder Ausdehnung zu vermeiden. 

Über den Autor
Julian Droste
Gründer
Julian ist während des Baus seiner egienen vier Wände auf viele Probleme gestoßen, vor denen er angehende Bauherrinnen und Bauherren mit dem Hausbaukurs schützen möchte.

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