Hausbau: Smarte Lichtplanung
16/5/2024

Smarte Beleuchtung für mehr Lebensqualität

Welche Rolle spielt die Beleuchtung in einem Smart Home, vor allem für das Wohlbefinden und die Sicherheit seiner Bewohner:innen?

Sie kann mehr als nur Räume erhellen. Sie kann Stimmungen schaffen, Sicherheit bieten und sogar die Gesundheit fördern. In diesem Ratgeber von Lichtdesign- und -planungsexperte Rouven Buschauer erfährst du, wie eine smarte Beleuchtung deinen Alltag verbessern kann und was du bei der Lichtplanung für dein (zukünftiges) Haus beachten solltest. 

Was kann eine smarte Beleuchtung leisten?

Licht beeinflusst unseren Biorhythmus erheblich. Das passende Licht zur richtigen Zeit kann die innere Uhr des Körpers unterstützen und somit das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Hier sind Helligkeit und besonders die Farbtemperatur des Lichts entscheidend. Die Farbtemperatur des Lichts hat einen besonders großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Genau diese können im Smart Home präzise zur Tageszeit angepasst werden. Kaltes, bläuliches Licht wirkt belebend und ist ideal für den Vormittag und frühen Nachmittag, wenn man wach und fokussiert sein muss. Warmes, gelbliches Licht hingegen fördert die Entspannung und ist perfekt für die Abendstunden.

Die Helligkeit sollte ebenfalls anpassbar sein. Zu helles Licht kann gerade abends störend sein und den Schlafrhythmus negativ beeinflussen. Andererseits ist ausreichend Licht notwendig, um die Sicherheit in allen Bereichen des Hauses zu gewährleisten, etwa auf Treppen und in Eingangsbereichen. Hier kommt es auf eine ausgewogene Aufteilung an, die nicht überladen und zu hell wirkt und gleichzeitig doch alles Wichtige ausleuchtet.

Smarte Beleuchtungssysteme können so ausgelegt werden, dass sie den natürlichen Lichtverlauf mit der Helligkeit und Farbtemperatur über den Tag hinweg nachahmen, was besonders im Winter von Vorteil ist, wenn die Tage kürzer sind. Durch das intelligente Licht verstärken wir so unsere Leistungsphasen über den Tag. So lässt sich zum Beispiel der Tag im Winter künstlich verlängern. Das genaue Gegenteil bewirkt der Blaufilter am Smartphone. Die meisten kennen den Blaufilter, der am Abend eingeschaltet wird, um die Blauanteile herauszufiltern und diese nicht zu unseren Augen vordringen lässt. Genau das kann im Smart Home auch umgesetzt werden und so verbessert sich das Wohlbefinden am Abend im Zuhause.

Was muss ich bei der Lichtplanung im Smart Home beachten?

Eine gut durchdachte Lichtplanung beginnt mit der Analyse der Räumlichkeiten und der Bedürfnisse der Menschen und Familien. Es ist wichtig, die Funktion jedes Raumes zu verstehen, um die Beleuchtung entsprechend anpassen zu können. In einem Smart Home sollte die Beleuchtung dynamisch sein und sich an die Tageszeit, die Jahreszeit und die spezifischen Aktivitäten anpassen.

Selbst in der Küche benötigt man unterschiedliche Beleuchtungsszenarien. Die heutigen Küchen sind nicht bloß mehr ein Ort zum Kochen. Diese sind, besonders bei einer offenen Bauweise in einer weitläufigen Wohn-Ess-Küche, regelrechte Schaltzentralen des Hauses. Dementsprechend müssen sie in einem Moment helles Licht für die Zubereitung von Mahlzeiten auf allen Arbeitsflächen bieten, sich aber auch gleichzeitig mit angenehmen weichen Akzenten in die Umgebung integrieren. Im nächsten Moment soll ein gemütliches Abendessen eingenommen werden. Vielleicht mit besonderen Highlights in der Umgebung als Blickfang. Und mit einem harmonisch gedimmten Licht in ruhiger Atmosphäre wird der Abend zum Ausklingen gebracht. 

Durch eine überlegte Positionierung der Leuchten erhält man ein besonderes Spiel mit Licht und Schatten. Die einzigartigen Atmosphären entstehen gleich beim Betreten von Räumen. Nicht-blendendes Licht beim Durchlaufen von Fluren in der Nacht und entspannte Szenarien zum Leben im eigenen Wohnzimmer. Während bei einer smarten Planung nicht nur die Ausrichtung, die Farbtemperatur und Helligkeit eine übergeordnete Rolle spielen, ist darüber hinaus die Programmierung dieser Lichtszenarien ein essenzielles Element. Diese individuellen Lichtszenen bestimmen maßgeblich den Wohlfühlfaktor im Smart Home. Durch eine clevere und vorgefertigte Programmierung aller Details, die in einer 3D-Visualisierung bereits sichtbar werden, wird aus einer intelligenten Beleuchtung ein wirklich komfortables Smart Home.

Diese Szenarien lassen sich zu bestimmten Zeiten aktivieren. Etwa morgens ein sanftes, warmes Licht, das allmählich heller wird, um ein natürliches Aufwachen, wie beim Sonnenaufgang zu simulieren.

Das intelligente Zuhause besteht aus mehr als aus Fühlern und Sensoren. Im Gegensatz zur Regelung der Heizung, der Wetterstationen und Wassermeldern nutzen wir das Licht nicht nur im Winter oder in Notfällen zur Warnung vor Schäden, sondern täglich. Im Winter sorgt die Beleuchtung häufiger für Gemütlichkeit und Wärme in unseren Innenräumen und im Außenbereich zur Sicherheit auf Einfahrten und Gehwegen. Diese gemütliche Atmosphäre darf auch im Sommer im Außenbereich für stimmungsvolle Gartenpartys zur Geltung kommen.

Moderne und vor allem durchdachte Smart Homes integrieren Sensoren, welche Bewegungen erkennen und das Licht automatisch ein- und ausschalten. Dabei geschieht das zeitgleich beim Betreten des Raums. Solche Systeme erhöhen nicht nur den Komfort, sondern sparen auch Energie, da das Licht nur dann eingeschaltet wird, wenn es wirklich benötigt wird.

Rouven, Lichtdesigner und Vater von 6 Kindern erklärt, "Sämtliche Sensoren können lediglich die Situation durch Werte und Parameter des Lichts erkennen. Um dem eigenen Zuhause die Menschlichkeit zu verleihen, müssen die Lichtszenen genau voreingestellt sein." Nur mit der richtigen Analyse des Verhaltens im Eigenheim und den Bewegungen der Bewohner, können die Lichtszenen durch die Ausrichtung der Leuchten, der Helligkeit und Farbtemperatur genau ausgerichtet und programmiert werden, um das Smart Home von heute wirklich auf die täglichen Bedürfnisse einzustellen.

Fazit: Ein wahrhaft smartes Zuhause

Ein wirklich smartes Zuhause integriert Beleuchtung, die nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch funktional auf die Bedürfnisse aller Bewohner:innen eingeht. Die wichtigsten Elemente sind hier die Positionierung und die richtige Auswahl an Leuchten. Unterstützt durch eine clevere Planung wird die Atmosphäre mit ihren Lichtszenen automatisiert gesteuert. Durch die Unterstützung des Biorhythmus mit künstlichem Licht wird das Zuhause nicht nur komfortabler und sicherer, sondern fördert auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner:innen und somit der gesamten Familie.

Disclaimer: Diese Informationen erfolgen nicht im Rahmen eines konkreten Vertragsverhältnisses. Die The Good Home UG (haftungsbeschränkt) übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der zur Verfügung gestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die The Good Home UG (haftungsbeschränkt) sind grundsätzlich ausgeschlossen.

Über den Autor
Rouven Buschauer
Lichtdesign- und -planungsexperte
Rouven Buschauer hat als Lichtdesign- und -planungsexperte bereits vielen Bauherr:innen dabei geholfen, ihr (neues) Zuhause ins perfekte Licht zu rücken. Neben Tipps und Tricks auf seinen Kanälen via Instagram, YouTube und Co. bietet er interessierten Bauherr:innen auch (kostenfreie) Online-Selbstlernkurse und -Beratungen an.

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