Ein Eigenheim ist für viele Menschen ein großer Traum, den sie sich auch gerne erfüllen. Die eigenen vier Wände, in denen man eine Familie gründet, wo man seine Kinder großzieht, und wo später einmal die Enkelkinder im Garten spielen – es wird also über Generationen hinweg geplant. Der Anspruch an das Eigenheim ist, dass es über viele Jahre hinweg hält.
Immer mehr Menschen werden sich auch der Wohngesundheit bewusst, nachhaltiges Bauen ist schon lange kein "Trend" mehr, sondern die Anforderung vieler Menschen. Im Schnitt verbringen Nicht-Berufstätige, z.B. Mütter, 16 h wochentags und 17,6 h am Wochenende, Berufstätige 11,3 h wochentags und 15,9 h am Wochenende zu Hause. Dies sind schon beachtliche Zahlen. Bei so viel Zeit in den eigenen vier Wänden sollte das Wohnraumklima nicht außer Acht gelassen und die Wohngesundheit berücksichtigt werden. Aber wie schaffen wir nun ein solches wohngesundes Klima?
Ganz einfach, durch die Bauweise mit Holz-Stroh-Modulen in Verbindung mit Lehm!
Viele Menschen sind erstmal skeptisch, wenn sie von Stroh als Baumaterial hören, denn Stroh ist doch ein Paradies für Ungeziefer, Mäuse usw. – nach diesem Artikel wird sich die Sichtweise darauf aber sicherlich ändern.
Bei dieser Bauweise handelt es sich um einen klassischen Holzrahmenbau, der nachträglich mit Strohballen befüllt wird. Der Holzrahmen wird vorab mithilfe eines Zimmereibetriebs gefertigt und aufgestellt. Nach dem Aufstellen des Rahmens werden die Strohballen Stück für Stück in die einzelnen Gefache eingebracht.
Als Hilfsmittel werden oftmals Spanngurte verwendet, um die einzelnen Strohballen im Gefache zu verpressen und eine luftdichte Schicht zu erzeugen.
Nach dem Einbringen der Strohballen müssen die überstehenden Strohhalme abgeschnitten werden, um eine plane Oberfläche zu schaffen. Hierzu werden oftmals einfache Werkzeuge wie zum Beispiel eine Heckenschere verwendet.
Vorteile:
Nachteile:
Hierbei handelt es sich um exakt nach Plan vorgefertigte Holz-Stroh-Module, die bereits montagefertig auf die Baustelle kommen. Sprich es wurden bereits alle Fenster, Türen, etc. ausgespart, das Stroh bereits in die Gefache eingepresst und die Strohhalme zurückgeschnitten.
Die Module können vom LKW herunter und direkt an ihre vorgesehene Stelle gehoben und verschraubt werden. Die Montage eines durchschnittlichen Einfamilienhauses dauert in der Regel 3-4 Werktage.
Jedes einzelne Modul ist beschriftet und farblich gekennzeichnet. Für das Projekt gibt es einen Montageplan, in dem die einzelnen gekennzeichneten Module genau angeordnet sind.
Durch diese Bauweise kann das Projekt also auch ganz einfach in Eigenleistung erbracht werden. Es empfiehlt sich aber dennoch, gerade bei den ersten Schritten immer einen Fachmann zur Seite zu haben. Nach einer kurzen Einweisung steht aber der Eigenleistung nichts mehr im Weg.
Die nachfolgenden Gewerke können durch diese schnelle Bauweise, sobald das erste Stockwerk und die erste Geschossdecke eingebracht sind, mit ihrer Arbeit beginnen.
Vorteile:
Nachteile:
Beginnen wir mit der Außenwand. Hier gibt es zwei Möglichkeiten, die wir eigentlich immer umsetzen.
Diese beiden Varianten bilden eine sogenannte „atmende Wand“. Auch bei normalen Massivmauerwerken bieten sich solche Wandaufbauten perfekt an. Eine mögliche Feuchte bleibt nämlich nicht in der Wand und kann mit diesen Wandaufbauten austreten. Dies hat zum Vorteil, dass sich dadurch kein Schimmel bilden kann.
Auch hier bieten sich zwei Möglichkeiten sehr gut an: einmal der Lehmputz, aber auch der Naturkalkputz.
Das Schöne und Vorteilhafte an diesen beiden Varianten ist, dass die Putze direkt auf den Modulen bzw. dem Stroh aufgetragen werden können. Natürlich müssen Holzstreben z.B. vorher armiert werden, am besten mit Schilfrohr, Streckmetall oder ähnlichen Materialien.
Auch der Lehm- bzw. der Kalkputz bilden in der Innenwand eine „atmende Wand“, also auch hier kann die mögliche Feuchte aus Wänden austreten und Schimmel keine Grundlage bieten. Gerade bei Naturkalkputz hat er durch seine hohe Alkalität keine Chance.
Wie man nun bereits merkt, sind diese beiden Varianten auch komplett nachhaltige Wandaufbauten, die man problemlos wieder dem Kreislauf zurückführen, sozusagen wiederverwenden bzw. -verwerten kann. Gerade die Kreislaufwirtschaft spielt in der Baubranche mittlerweile eine große Rolle. Dieses ganze System nennt man auch „Cradle to Cradle“-Prinzip. Dies kannst du auch gerne einmal googeln. Dieses Prinzip lässt sich in allen Bereichen des Lebens umsetzen.
Auch dies ist absolut kein Problem. Die Elektroleitungen kann man direkt auf dem Stroh bzw. entlang der Holzstreben verlegen und befestigen. Auch die Dosen selbst können direkt im Stroh verbaut werden. Die Löcher dafür kann man ohne Probleme mit einem Dosenbohrer bohren.
Sanitärleitungen laufen zum Großteil auf dem Boden. Wenn sie dann entlang der Wand hochgehen, kann man zur Befestigung ohne Probleme ein Holzbrett waagerecht einsetzen, um die Anschlüsse zu befestigen.
Bei Hängeschränken wie zum Beispiel in der Küche empfehlen wir immer eine komplette Diagonalschalung an der Wand im Bereich der Schränke. Somit ist man stets flexibel beim Aufhängen und man hat absolut keine Probleme dabei, diese zu befestigen.
Regale, zum Beispiel Steckregale aus dem Baumarkt, können bis zu 20kg ohne Probleme in der Wand verschraubt werden. Die Dichte des Strohs und auch der Putz halten dieser Krafteinwirkung stand.
Bilder sind auch absolut kein Problem. Die kannst du wie gewohnt mit einem Nagel in der Wand befestigen, egal ob Lehm- oder Kalkputz.
Alles in allem ist diese Bauweise eine natürliche, ressourcenschonende und zukunftsorientierte Bauweise, die Zeit & Geld spart, die Umwelt schützt und den Menschen ein wohngesundes Zuhause beschert, in dem man sich rundum wohlfühlen kann.
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