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Bausparverträge erfreuen sich zunehmender Beliebtheit unter Sparenden: Der Vorsitzende des Vorstands des Verbands der Privaten Bausparkassen, Bernd Hertweck, teilte der Nachrichtenagentur dpa mit, dass für das Jahr 2023 ein Anstieg von etwa 15 Prozent sowohl bei der Anzahl der Neuverträge als auch bei der Gesamtsumme der Bausparverträge erwartet wird.
Die Anbieter können demnach auf einem hohen Niveau wachsen, auch wenn die Dynamik etwas nachlässt. Im Jahr 2022 wurden von den privaten Bausparkassen rund 895.000 Verträge mit einem Gesamtvolumen von etwa 59,4 Milliarden Euro abgeschlossen. Dies entsprach im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von 47 Prozent beim Volumen, während die Anzahl der Neuverträge um 15 Prozent stieg.
Eine umfassende Vorhersage für das gesamte Jahr 2023 liegt den Landesbausparkassen (LBS) noch nicht vor. Dennoch zeigte sich in den ersten neun Monaten 2023 ein positives Neugeschäft bei den Bausparkassen der Sparkassen. Eigenen Angaben zufolge wurden in diesem Zeitraum etwa 382.000 neue Bausparverträge mit einem Gesamtvolumen von 24,9 Milliarden Euro abgeschlossen.
Der Verbandsdirektor der LBS, Axel Guthmann, gab an, dass die Anzahl der Verträge in den ersten drei Quartalen 2023 um 7,7 Prozent zugenommen habe. Die Bausparsumme stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls um 4,4 Prozent. Im Gesamtjahr 2022 verzeichneten sowohl die Anzahl der Verträge als auch die Bausparsumme noch einen deutlich zweistelligen Zuwachs.
Warum immer Menschen zum Bausparvertrag greifen, ist für Vorstandschef Hertweck von der Wüstenrot Bausparkasse klar: “Eigenkapitalaufbau in Kombination mit Zinsabsicherung und Vorsorge für die Heizwende waren die entscheidenden Nachfragemotive.”
Für das Jahr 2024 zeigen sich die privaten Institute tendenziell optimistisch. Aufgrund der leicht gesunkenen Immobilienzinsen erwarten sie in naher Zukunft eher eine seitliche Entwicklung. In der mittelfristigen Perspektive könnten auch geringfügige Rückgänge möglich sein, so Bernd Hertweck. Dennoch sieht er keine drastische Zinswende nach unten, wie von einigen bereits prognostiziert. Bausparen bleibe weiterhin attraktiv, betont er.
Die Nachfrage wird nach Aussage des LBS-Verbandsdirektors Guthmann auch durch Kredite zur Finanzierung von energetischen Sanierungen unterstützt. Obwohl die EU-Sanierungspflichten vom Tisch sind, bleibt der Druck hoch, die eigenen Wohnräume aufgrund der steigenden CO₂-Preise energetisch zu optimieren. Hertweck fügt hinzu: "Der Bausparvertrag wird immer mehr zum Energiesparvertrag."
Quelle: Bausparverträge: 15 Prozent mehr Abschlüsse 2023 – aber Boom schwächt sich ab (msn.com)
Seit einigen Wochen verzeichnen die Bauzinsen einen Rückgang – laut einer aktuellen Studie des Vergleichsportals Check24 liegen sie nun für Immobilienkäufer:innen mit guter Kreditwürdigkeit unter der Dreiprozentmarke.
Die Auswertung zeigt, dass zu Beginn des Jahres die besten verfügbaren Zinssätze für zehnjährige Baufinanzierungen bei 2,93 Prozent lagen, was einem Rückgang um 0,36 Prozentpunkte im Vergleich zum 1. Dezember 2023 entspricht. Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung bei Check24, erklärte: “Die gesunkenen Renditen für zehnjährige Bundesanleihen und die sich entspannende Inflation sorgen für fallende Bauzinsen.” Er sagt weiter: „Die Banken haben diese Entwicklung bereits eingepreist.“
Die gesunkenen Zinssätze ermöglichen erhebliche Einsparungen für Immobilienkäufer:innen: Bei einer Baufinanzierung von 400.000 Euro und dem besten Zinssatz von 2,93 Prozent ergeben sich laut Berechnungen von Check24 Zinskosten von 104.569 Euro für die gesamte zehnjährige Sollzinsbindung. Die monatliche Rate beläuft sich in diesem Szenario auf 1643 Euro. Im Vergleich zu einem Zinssatz Anfang Dezember von 3,29 Prozent konnten Käufer:innen somit 12.673 Euro an Zinskosten sparen und profitieren von einer um 120 Euro niedrigeren monatlichen Rate.
Die Renditen von zehnjährigen Bundesanleihen sind seit ihrem Höchststand im Herbst deutlich gesunken, was auch zu einem Rückgang der Bauzinsen geführt hat. Laut der FMH-Finanzberatung in Frankfurt ergibt sich für Immobilienkredite mit einer Laufzeit von zehn Jahren ein Rückgang der Bauzinsen um etwa 0,8 Prozentpunkte seit Ende Oktober.
Check24 gibt den durchschnittlichen Bauzins über zehn Jahre mit 3,16 Prozent an. Bei einer Finanzierung von 400.000 Euro zu diesem Zinssatz würden sich bis zum Ende der Zinsbindung 112.670 Euro Zinskosten ergeben, wie das Vergleichsportal berechnet. Die monatliche Rate würde dann bei 1720 Euro liegen. Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Zinssatz im vergangenen Dezember von 3,34 Prozent könnten Immobilienkäufer:innen somit 6329 Euro an Zinskosten einsparen und profitieren von einer um 60 Euro niedrigeren monatlichen Rate.
Foitzik von Check24 erklärt: „Wir rechnen in den nächsten Wochen eher mit einer Seitwärtsbewegung als mit stark fallenden Zinsen.“ Experten der Deutschen Bank prognostizieren einen Anstieg der Bauzinsen im Verlauf des Jahres. Der Analyst Jochen Möbert geht davon aus, dass die Inflation in Deutschland trotz steigender Löhne über 2 Prozent betragen könnte. Daher erwartet er, dass die Hypothekenzinsen im Laufe des Jahres 2024 wieder steigen werden. In seiner aktuellen Studie schätzt er, dass bis Ende 2024 die Zinsen für 5- bis 10-jährige Hypotheken auf 3,8 Prozent ansteigen werden.
Quelle: Haus bauen: Bauzinsen fallen teils auf unter drei Prozent (wiwo.de)
Viele Menschen vertreten immer noch die Meinung, dass Wärmepumpen nur im Neubau verbaut werden können, da sie unter anderem eine Fußbodenheizung voraussetzen. Eine Studie von Energiedienstleister Techem beweist das Gegenteil. Dafür wurden Daten aus rund 130.000 Mehrfamilienhäusern gesammelt und analysiert. Die Ergebnisse dürften viele überraschen: In rund 50 Prozent der Altbauten wäre ein Einbau ohne weitere Umbaumaßnahmen möglich, bei rund 40 Prozent sei dafür aber der Einbau neuer Heizkörper erforderlich. Eine neue Fußbodenheizung sei in 90 Prozent der Gebäude nicht notwendig.
Die zentrale Fragestellung der Untersuchung lautete: Können die bereits vorhandenen Heizkörper in den Gebäuden trotz der niedrigeren Betriebstemperatur von Wärmepumpen ausreichend Wärme in die Räume abgeben? Das ist wichtig, da die Heizwassertemperatur bei Wärmepumpen in der Regel etwa 55 Grad beträgt, während sie bei Gas- oder Ölheizungen oft bis zu 70 Grad erreicht.
Bei der Berliner Morgenpost heißt es dazu: “Dabei wurde festgestellt, dass anhand der Funktionsweise der vorhandenen Heizkörper berechnet werden kann, ob sie für den Betrieb mit einer Wärmepumpe geeignet sind. Wenn diese Heizkörper eine Leistungsreserve von etwa 40 Prozent haben, bedeutet das, dass sie auch bei niedrigeren Betriebstemperaturen genug Wärme abgeben können, um die Räume ausreichend zu heizen, ohne dass weitere Änderungen erforderlich sind. Wenn die Leistungsreserve unter 40 Prozent liegt, ist eine Erhöhung der Heizkörpernennleistung erforderlich. Diese Größe beschreibt die maximale Menge an Wärme, die ein Heizkörper abgeben kann.”
Für etwa die Hälfte der Gebäude erübrigen sich zusätzliche Maßnahmen. Der Grund dafür ist, dass die vorhandenen Heizkörper in diesen Gebäuden bereits genügend Leistungsreserve aufweisen, um die niedrigeren Systemtemperaturen einer Wärmepumpe verarbeiten zu können. Dies ist besonders wichtig, da Wärmepumpen üblicherweise mit geringeren Vorlauftemperaturen operieren als herkömmliche Heizsysteme. Sofern die Heizkörper die Wärme effizient übertragen können, sind keine Anpassungen oder Umrüstungen notwendig.
Für die 40 Prozent der Gebäude, die eine Anpassung benötigen, ist in der Regel eine Modifikation oder der Heizkörpertausch laut Studie notwendig, um einen effizienten Wärmepumpenbetrieb zu gewährleisten.
Quelle: Wärmepumpe im Altbau: Studie liefert überraschendes Ergebnis (msn.com)
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