Beim Hauskauf oder -bau sind die Finanzen und das Budget ein großes Thema. Schon vor dem Hausbau sollten sich Bauherren und -herrinnen über die Ein- und Ausgaben und das, was auf sie zukommt, bewusst werden. Und während des Baus heißt es, kontinuierlich mitrechnen und den Durchblick über die eigenen Finanzen behalten. Dass das bei den ganzen Zahlen und Kostenpunkten nicht immer einfach ist, merken Hausbauende schnell. Wir zeigen Tipps und Tricks, wie es klappt.
Die Kosten eines Hauses hängen von vielen Faktoren ab. Wer eine 200 Quadratmeter große Stadtvilla baut, muss in der Regel mit mehr Kosten rechnen als der- oder diejenige, die ein standardmäßiges Einfamilienhaus bauen. Dazu kommen weitere Kostenpunkte, die das Hausbudget weniger oder stärker belasten. Bevor es also überhaupt mit dem Bau losgehen kann, sollten sich Hausbauende fragen „Wie viel Haus kann ich mir eigentlich leisten"? Dazu muss eine detaillierte Einnahmen- und Ausgabenübersicht am besten mittels Haushaltsbuch erstellt werden. Auch sollten verschiedene Szenarien wie der Wegfall eines Gehaltes bei der vorbaulichen Kostenrechnung mitberücksichtigt werden. Werden Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt, ergibt sich am Ende die Summe, die für eine Finanzierung genutzt werden kann.
Wie hoch die monatliche Rate für das Bauprojekt sein wird, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, unter anderem auch der Höhe des Eigenkapitalanteils. Je mehr Eigenkapital Bauherren und -herrinnen aufbringen können, desto günstiger sind in der Regel die Finanzierungskosten. Das hängt damit zusammen, dass die Banken eine höhere Sicherheit haben und das in Form von vergünstigten Zinssätzen an Kunden und Kundinnen weitergeben.
Hausbauende sollten darauf achten, dass sie nicht nur die Ausgaben für das eigentliche Bauprojekt in die vorherige Finanzplanung einrechnen, es sollte auch ein zusätzlicher Puffer eingeplant werden, wie zum Beispiel die Kosten für Möbel, den Umzug, Außenanlagen und Sonstiges.
Tipp: Im Internet finden Bauherren und -herrinnen verschiedene Baukostenrechner, mit denen eine grobe Kostenschätzung für das eigene Bauprojekt ermöglicht wird. Dort können Interessierte in der Regel eingegeben, um was für ein Projekt es sich handelt (Neubau mit oder ohne Grundstück), wie hoch die Gebäudekosten geschätzt werden. Alternativ können sie auch Angaben über Wohnfläche, Ausstattungsstandard (einfach, mittel, hochwertig) und das Bundesland machen, in dem gebaut werden soll. Dann wird ihnen ein Schätzwert für die durchschnittlichen Baukosten berechnet. Eine andere Möglichkeit ist es, mit Freunden oder Familie mit Referenzobjekten über deren Kosten zu sprechen.
Ist das Bauprojekt so richtig im Gange müssen Hausbauende kontinuierlich mitrechnen. Am besten klappt das mit einer eigens erstellten Kostenübersicht in einem Tabellenkalkulationsprogramm. Vorlagen dafür finden Bauherren und -herrinnen im Internet, wobei die immer an das individuelle Bauprojekt angepasst werden sollten. Die Projekte und auch die damit verbundenen Kosten unterscheiden sich nämlich in vielen Punkten, deswegen ist es sinnvoll, hier genauer hinzuschauen.
Vor allem, wenn alle Gewerke einzeln vergeben werden, macht es Sinn, sich Angebote von verschiedenen Anbietern einzuholen und diese miteinander zu vergleichen. Das ganze Verfahren sollte dann auch dokumentiert werden, damit Mann oder Frau den Überblick behält. Sind die Arbeiten in einem Gewerk beendet, sollten die tatsächlichen Kosten mit den geplanten abgeglichen werden. Bleibt ein Plus übrig, ist das super. Damit sollten Hausbauende aber nicht direkt neue Investitionen oder eine hochwertigere Ausstattung finanzieren, das Geld sollte lieber als Reserve für unvorhersehbare Kosten dienen.
In den letzten Jahren sind die Preise für Baustoffe gerade zu explodiert, wer da nicht richtig kalkuliert, kann schnell ins Minus geraten. Im Gegensatz zu den Vorjahren sind zum Beispiel die Kosten für Vollkonstruktionsholz und Stahl bis zu 70 Prozent gestiegen. Und auch die Kosten für Handwerker steigen kontinuierlich an. Deswegen sollten Hausbauende immer einen Puffer einplanen, um solche Preissteigerungen einzuplanen.
Wer einen guten Überblick über seine Finanzen hat, der erkennt womöglich auch Einsparpotenziale bei einzelnen Gewerken. Als Allererstes müssen sich Hausbauende überlegen, wie viel Arbeiten sie sich in Form von Eigenleistungen selbst zutrauen und übernehmen können. Eigenleistungen bieten ein großes Einsparpotenzial, wobei die Devise hier lautet: Schätze deine handwerklichen Fähigkeiten realistisch ein und übernehme nur Arbeiten, die du auch sicher ausführen kannst. Bestimmte Arbeiten sollten dabei nur an Profis abgegeben werden, zum Beispiel Elektroarbeiten, Dachdeckertätigkeiten oder Dämmarbeiten. An Malerarbeiten, Bodenlegearbeiten und Co. können in der Regel auch ungeübte Hobbyhandwerker oder -handwerkerinnen.
Darüber hinaus können Hausbauende Geld einsparen, indem sie Angebote von verschiedenen Anbietern einholen und Preise vergleichen. Hier sollten Bauherren und -herrinnen darauf achten, dass nur ein Angebot bindend ist. Stellt ein Handwerksunternehmen lediglich einen Kostenvoranschlag aus, kann die Endsumme bis zu 25 % von dem im Kostenvoranschlag festgelegten Wert abweichen. Hier heißt es lieber zweimal hinschauen und so clever die Finanzen planen.
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