Baustoffpreise steigen 2022 weiter – hausbaukurs.de
8/2/2022

Baustoffpreise 2022: Das solltest du wissen 

Auch im Jahr 2022 wird der Boom der Baubranche voraussichtlich weitergehen – kein Wunder, dass das Angebot an Baustoffen dann immer knapper wird und die Preise zunehmend teurer werden. Das wirkt sich aller Wahrscheinlichkeit auch auf das eigene Bauprojekt aus. Was es zu den Baustoffpreisen 2022 zu wissen gibt, erfährst du hier. 

Warum steigen die Baupreise? 

Im Grunde genommen ist die Antwort ganz einfach: Die Nachfrage nach Baustoffen zum Beispiel nach Holz, Kunststoff oder Stahl war zu Corona-Zeiten so hoch wie nie. Die Menschen auf der ganzen Welt haben die freie Zeit genutzt und Häuser, Möbel, Zäune, Gartenhäuser und Co. gebaut. Dementsprechend knapp ist das derzeitige Angebot an Materialien für den Bau. Dazu kommt, dass unter anderem Sägewerke und Hersteller weltweit − aufgrund des Lockdowns − ihre Produktion zeitweise einstellen mussten und die Lager entsprechend leer geräumt sind. Mittlerweile läuft die Produktion wieder auf Hochtouren, aber Lager müssen gefüllt und der Bedarf gedeckt werden. 

Zusätzlich zur Corona-Pandemie müssen Holzproduzenten und -verarbeiter mit den Folgen von Trockenperioden oder Schädlingsbefall kämpfen, die in den letzten Jahren die heimischen Wälder dezimiert haben. Starke Unwetter und Trockenperioden werden in den kommenden Jahren vermutlich zu einem größeren Problem der Holzindustrie. 

Auch weitere Ereignisse, die den Weltmarkt betreffen, haben dazu geführt, dass das Angebot weiterhin eingeschränkt bleibt. Im- und Exporte konnten nicht dauerhaft gewährleistet werden. Experten vermuten, dass die Baustoffpreise auch im Jahr 2022 weiter ansteigen werden. Insbesondere größere Industrienationen wie die USA oder China werden zunehmend auf die Baustoffe „made in Germany“ angewiesen sein. 

Welche Baustoffe werden teurer? 

Allgemein haben sich viele Bauherren und -herrinnen sowie Unternehmen bereits damit arrangieren müssen, dass der Holzpreis gestiegen ist. Im Vergleich zum Jahr 2020 stieg der Preis für das Konstruktionsvollholz um circa 80 Prozent an. Aber auch weitere Baustoffe reihen sich ein, bei denen eine erhebliche Preissteigerung im Gegensatz zu den Vorjahren festzustellen ist. Dazu gehören auch Erdölerzeugnisse, zum Beispiel Bitumen. Diese werden vor allem für die Abdichtung von Dächern und Co. verwendet. Sie zeigen eine Preissteigerung von circa 64 Prozent im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr. Betonstahl, der zur Verstärkung von Decken, Wänden und Bodenplatten genutzt wird, und auch Dämmplatten aus Kunststoff verzeichnen einen starken Preisanstieg von bis zu 40 Prozent. 

Dazu kommen leicht erhöhte Preise für Kies und Sand (+4,8 Prozent), Mauer- und Dachziegel (jeweils +2,2 Prozent) und Frischbeton (+1,7 Prozent) (Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)). 

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Was muss ich beim Hausbau in 2022 beachten?

Viele Bauherren und -herrinnen werden sich im Jahr 2022 fragen, ob ein Hausbau sinnvoll ist, wenn die Baupreise weiterhin ansteigen. Der Trend geht dahin, dass der Bauboom weiter gehen wird und die Märkte für Baustoffe zunehmend belastet werden. Bauunternehmen und Fertighaushersteller müssen ihre Preise erhöhen, um weiterhin Bestand haben zu können. Auch Handwerksunternehmen werden voraussichtlich höhere Kosten beim Hausbau verursachen. 

Diese Kosten müssen dann Bauherren und -herrinnen in Form gestiegener Baukosten tragen. Im Schnitt kostet der Hausbau so mindestens zwei bis drei Prozent mehr. Das sollten Hausbauende direkt in die Budgetplanung mit einrechnen. 

Die Preissteigerungen werden sich voraussichtlich in den nächsten zwei Jahren nicht ändern, vor allem weil die Engpässe des letzten Jahres erst wieder behoben werden müssen. Deswegen raten Experten Bauherren und -herrinnen dazu, nicht auf eine Preisstabilisierung der Baustoffe zu warten, da diese womöglich in den nächsten Jahren nicht eintreten wird. Möchten Hausbauende höhere Baukosten durch steigende Preise umgehen, sollten sie sich jetzt einen passenden Baupartner suchen, der mit Festpreisgarantie arbeitet. Dadurch erhalten sie eine gewisse Planungssicherheit. 

Eine Knappheit an Materialien durch weltweite Exporte und Lieferengpässe könnte nämlich in nächster Zeit die Baubranche prägen.

Über den Autor
Julian Droste
Gründer
Julian ist während des Baus seiner egienen vier Wände auf viele Probleme gestoßen, vor denen er angehende Bauherrinnen und Bauherren mit dem Hausbaukurs schützen möchte.

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