Hausbau: Homeoffice planen & einrichten
18/5/2022

Tipps & Tricks für das Arbeitszimmer

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass das dauerhafte Arbeiten von zu Hause aus möglich ist. Immer mehr Bauende entscheiden sich deswegen 2022 dafür, ein extra Arbeitszimmer in ihrem neuen Haus einzurichten. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Fertighaushersteller, die optimale Lösungen für das Homeoffice bieten und diese bereits fest in die Grundrissplanung ihrer Modelle integriert haben. Was sich für den Grundriss anbietet und welche Tipps bei der Planung und Einrichtung des Homeoffices zu beachten sind, erfährst du hier

Tipps zur Planung des Homeoffice

Wer noch vor dem Bau seines eigenen Hauses steht, hat vielfältige Möglichkeiten, das Homeoffice optimal in das Haus zu integrieren. Bauherren und -herrinnen können hier noch Entscheidungen über Größe, Ausrichtung, Fensterflächen und Co. treffen. 

Die perfekte Größe

Als erstes steht die Frage: Wie groß das zukünftige Arbeitszimmer werden soll. Das hängt natürlich von vielen Faktoren ab, zum Beispiel, ob das Homeoffice lediglich von einer Person genutzt wird, ob es Kundenverkehr gibt oder wie häufig dort gearbeitet wird. Außerdem können noch weitere Nutzungen überdacht werden, unter anderem die als Gästezimmer, wenn gerade nicht gearbeitet wird. 

Grundsätzlich sollte ausreichend Platz für ein bis zwei Schreibtische, Aufbewahrungsmöglichkeiten, Stauraum und Co. eingeplant werden. In einem mindestens zehn Quadratmeter großen Büro findet eine Person bequem Platz zum Arbeiten. Für zwei Personen sollten Bauherren und -herrinnen mit circa 15 Quadratmeter rechnen. 

Die richtige Lage

Je nach Nutzung muss bei der Planung auch beachtet werden, in welchem Geschoss das Arbeitszimmer untergebracht wird. Kommen zum Beispiel Kunden und Kundinnen zu Besuch, macht es Sinn, einen Standort im Erdgeschoss zu wählen, da unter anderem ein separater Eingang zum Homeoffice ermöglicht werden kann, ohne große bauliche Veränderungen vornehmen zu müssen. Möchte der Nutzer oder die Nutzerin ungestört sein, fernab von dem Familienalltag, kann das häusliche Arbeitszimmer im Dachgeschoss Sinn machen. Hier ist aber auf eine ausreichende Deckenhöhe und eine gute Wärmedämmung zu achten, damit es im Sommer nicht zu heiß wird. Insgesamt sollte bei einem Arbeitszimmer auf einen guten Schallschutz geachtet werden. 

Viel Licht

Besonders gut lässt es sich von zu Hause aus arbeiten, wenn ausreichend Licht vorhanden ist. Deswegen sollten Bauende darauf achten, im Homeoffice größere Fensterflächen einzuplanen, eventuell sogar mit einer Glastür, um nach draußen zu gehen. Das bringt einen positiven Effekt, denn der Blick ins Grüne kann die Produktivität steigern. Außerdem ermöglichen die großen Fensterfronten, dass die Nutzer und Nutzerinnen des Arbeitszimmers sowohl im Sommer als auch im Winter nicht so schnell auf künstliches Licht angewiesen sind. 

Eine Süd-Ost-Ausrichtung bietet sich optimal für das Homeoffice an, so bleiben die Nutzer und Nutzerinnen von der heißen Nachmittagssonne verschont. Mit einem optimalen (integrierten) Sonnenschutz sind aber auch andere Ausrichtungen denkbar. 

Mehrere Zugänge ermöglichen

Wer im heimischen Arbeitszimmer auch Besuch von Kunden und Kundinnen empfangen möchte, der sollte einen separaten Eingang für das Homeoffice einplanen oder einen vom Platz her ausreichenden Flur, der den Privat- vom Arbeitsbereich abtrennt. Hierzu kann es sinnvoll sein, auch ein entsprechendes Gäste- bzw. Kunden-WC in der Nähe zu integrieren. 

Innerhalb des Homeoffices ist es auch möglich, einen Zugang zur Terrasse oder zum Balkon zu schaffen – so können die Pausen auch schnell an der frischen Luft genossen werden. 

Technik & Internet

Damit das Arbeiten von zu Hause aus problemlos klappt, können Bauherren und -herrinnen schon während des Baus die nötigen Voraussetzungen für das Homeoffice schaffen. Vor allem sollten Bauende bei der Planung auf ausreichend Steckdosen für alle elektronischen Geräte achten und eventuell Leerrohre für spätere Elektroinstallationen und Co. vorausschauend verlegen. 

5 Tipps zur Einrichtung des Homeoffice

Für ein erfolgreiches Arbeiten im heimischen Arbeitszimmer haben wir folgende 5 Einrichtungstipps zusammengestellt. 

Ergonomie ist das „A und O“

Im Homeoffice gilt das Gleiche wie im Büro – Sitzmöbel und Schreibtische sollten optimal auf den Körper des Nutzers oder der Nutzerin abgestimmt sein und einen rücken- und gesundheitsschonenden Effekt haben. Das heißt, hier sollte lieber ein wenig mehr Geld in einen ergonomischen Stuhl oder einen höhenverstellbaren Schreibtisch investiert werden. In der Regel können Arbeitnehmer, die von zu Hause aus arbeiten, die Kosten für diese Anschaffungen steuerlich geltend machen oder vom Arbeitgeber zurückverlangen. 

Privates und Berufliches trennen

Wenn kein separates Büro in der Wohnung oder dem Haus zur Verfügung steht, kann es im Alltag zwischen Beruf und Familie schon einmal eng werden. Umso wichtig ist es, diese Bereiche klar voneinander abzugrenzen, und das geht sogar im kleinsten Raum mit einfachen Mitteln: Vorhänge, Regale oder Raumtrenner sorgen zumindest räumlich für den nötigen Abstand, auch wenn dadurch kein Schallschutz gewährleistet werden kann. 

Ordnung halten 

Berge von Aktenordnern, Dokumente oder weiteres Arbeitsequipment − Es ist gar nicht so einfach, Ordnung zu halten, wenn der Platz dazu nicht da ist. Aber auch hierfür gibt es Lösungen – egal, ob abgeschlossener Raum oder Arbeitsnische. Mit ausgeklügelten Ordnungssystemen, die unter anderem an der Wand platziert werden können oder Regalen als Raumtrennern, kann das Zuhause zum multifunktionellen Ort für das Arbeiten und Leben werden. Auch hier macht es Sinn, dass private und berufliche Dokumente und Unterlagen separat voneinander aufbewahrt werden. 

Die richtige Beleuchtung

In jedem Fall sollten Homeoffice-Nutzer und -Nutzerinnen in eine optimale, gesunde Beleuchtung investieren. Dazu eignen sich als mobile Lösungen zunächst passende Schreibtischlampen oder womöglich auch Tageslichtlampen. 

Weniger ist mehr

Ob es nun die farbliche Gestaltung, die Dekoration oder die technische Ausstattung des Homeoffices ist – hier lautet das Motto wie anderswo auch: Weniger ist mehr. Der Fokus sollte auf einem zweckdienlichen und ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz liegen. Dafür lohnt es sich auch, für passende Möbel und Co. mehr Geld zu investieren. 

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Kein Platz für das Homeoffice?

Nicht immer reicht das Hausbaubudget für einen weiteren Raum. Beim Neubau können Bauherren und -herrinnen aber eventuell spezielle Lösungen entwickeln, um das Homeoffice trotzdem unterzubringen. Zum Beispiel kann ein Schreibtisch auf der Empore mit entsprechender Gaube realisiert oder eine zusätzliche Arbeitsecke im Wohn- und Esszimmer mit einer Wand abgetrennt werden. So wird das Arbeitszimmer auch bei kleinem Budget oder weniger Platz möglich.

Über den Autor
Julian Droste
Gründer
Julian ist während des Baus seiner egienen vier Wände auf viele Probleme gestoßen, vor denen er angehende Bauherrinnen und Bauherren mit dem Hausbaukurs schützen möchte.

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