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In Deutschland müssen zahlreiche Wohngebäude modernisiert werden, um die Klimaziele zu erreichen. Allerdings zeigen die Hauseigentümer:innen wenig Bereitschaft dazu, und dementsprechend wird weniger saniert.
Deutsche Hauseigentümer:innen bekunden ein geringeres Interesse an energetischen Sanierungsmaßnahmen. Dies zeigen die Statistiken des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Im Oktober wurden lediglich 6.801 Anträge für Wärmepumpen gestellt, wie erstmalig von den Funke-Zeitungen berichtet. Seit Januar wurden insgesamt 76.471 Förderanträge verzeichnet. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres belief sich die Gesamtzahl auf 315.835 Anträge – mehr als das Vierfache.
Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) berichtet, dass die Nachfrage nach Wärmedämmverbundsystemen im dritten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 25 Prozent zurückging. Laut VDPM wurden in diesem Jahr nur etwa 29 Millionen Quadratmeter Gebäudefläche neu gedämmt, im Jahr zuvor waren es noch knapp 36 Millionen Quadratmeter. Aufgrund dieser anhaltenden Entwicklung erwartet der Verband keine Trendumkehr im nächsten Jahr.
Die Ergebnisse einer YouGov-Umfrage, die den Funke-Zeitungen vorliegen, bestätigen diese Tendenz. Demnach haben zwei Drittel der Deutschen nicht vor, ihre Häuser und Wohnungen energetisch zu sanieren. Das entspricht 16,1 Millionen deutschen Eigenheimbesitzer:innen.
Als Gründe dafür gab rund ein Drittel der Befragten an, dass sie Sanierungsmaßnahmen grundsätzlich ablehnen. 34 Prozent könnten die finanzielle Belastung einer Sanierung nicht stemmen. Nur 20 Prozent würden zwar gerne sanieren, fühlen sich aber aktuell finanziell nicht in der Lage dazu.
Knapp ein Viertel der Befragten wäre sogar bereit, das Eigenheim zu verkaufen, um Sanierungen zu umgehen. Eigentümer:innen, die sich für eine Sanierung entscheiden würden, würden zu einem Drittel die Heizung austauschen, 30 Prozent würden die Fenster erneuern und etwa ein Viertel das Dach oder die Fassade dämmen. Es waren mehrere Antworten möglich.
Die Daten gehen aus der YouGov-Umfrage hervor, die im Auftrag der Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (GNIW) durchgeführt wurde. Befragt wurden 1001 deutsche Eigenheimbesitzer:innen mittels einer Online-Umfrage.
Quelle: Bericht: Deutsche wollen ihre Häuser nicht energetisch sanieren (t-online.de)
Gemäß dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg muss die Bundesregierung effektive Sofortprogramme zur Reduzierung von umweltschädlichen Emissionen im Bereich von Gebäuden und Verkehr umsetzen. Die Deutsche Umwelthilfe und der BUND hatten gegen die Bundesregierung geklagt, weil sie der Ampel zu nachlässigen Klimaschutz vorwerfen und zuvor die Umsetzung entsprechender Sofortprogramme gefordert hatten.
In der vergangenen Woche fand die Verhandlung vor dem Oberverwaltungsgericht statt. Es wurde auch geprüft, inwieweit die Umweltorganisationen grundsätzlich zur Klage berechtigt sind. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf einer Vorgabe in Paragraf 8 des geltenden Klimaschutzgesetzes: Wenn die zulässige Menge von Klimagasen in einem Sektor in einem Jahr überschritten wird, ist das zuständige Ministerium dazu verpflichtet, ein Sofortprogramm dagegenzusetzen.
Dies galt 2022 in den Bereichen Verkehr und Gebäude. Die Umweltverbände sind jedoch der Meinung, dass die getroffenen Gegenmaßnahmen nicht ausreichen. Das Klimaschutzgesetz fordert bis 2030 eine Reduzierung der Treibhausgase um 65 Prozent im Vergleich zu 1990. Im vergangenen Jahr wurde lediglich ein Minus von rund 40 Prozent erreicht.
Der Druck auf dem Immobilienmarkt bleibt bestehen, und damit setzt sich auch der negative Trend fort. Kleinanzeigen liefert neue Daten, die zeigen, wo es im Jahr 2022 den stärksten Preisrückgang für Immobilien gab.
Insbesondere in Brandenburg gab es einen deutlichen Rückgang der angebotenen Kaufpreise, wie die aktuellen Zahlen von Kleinanzeigen belegen. Während ein Haus hier letztes Jahr im Durchschnitt noch für 741.142 Euro angeboten wurde, lag der Preis im Jahr 2023 nur noch bei 457.054 Euro - ein Minus von insgesamt 38,3 Prozent. In Sachsen fielen die Preise um etwa 36 Prozent, in Bayern um etwa 29 Prozent.
In Hamburg, dem Saarland und Bremen sanken die Preise am wenigsten stark. In Hamburg zahlten Interessierte in 2022 noch 1.075.331 Euro für eine Immobilie, im Jahr 2023 dafür nur 988.927, ein Rückgang von 8 Prozent. Im Saarland wurden 11,7 Prozent weniger und in Bremen etwa 15,6 Prozent weniger Häuser annonciert.
Laut dem Portal habe sich innerhalb des Jahres ein durchschnittlicher Preisrückgang um 24,2 Prozent bei den angebotenen Häusern feststellen lassen. Im Oktober 2022 beliefen sich die Kaufpreise für angebotene Häuser auf durchschnittlich 614.262 Euro. Im Jahr 2023 waren es nur noch 465.636 Euro.
Es zeichnet sich jedoch ein weiterer Hoffnungsschimmer ab: Im vergangenen Monat wurden etwa 130.000 Häuser zum Verkauf angeboten - im Vergleich zum Vorjahr waren es etwa 60 Prozent weniger (ungefähr 80.000). "Die Kaufpreise passen sich an das neue Finanzierungsumfeld an. Ein schmerzhafter Prozess, der länger andauern wird. Zugleich beobachten wir ein deutlich wachsendes Angebot, was ein klarer Indikator dafür ist, dass der Markt wieder anspringt. Käufer, die jetzt in der Lage sind, die Eigenkapitalanforderungen zu erfüllen, können sich über viele Angebote freuen", sagt der Head of Sales bei Kleinanzeigen Klaus Saloch.
Die Analyse basiert auf den Kaufpreisen von Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser auf Kleinanzeigen, die im jeweiligen Berichtsmonat für eine Preisspanne zwischen 10.000 und 7,5 Millionen Euro angeboten wurden.
Während die Immobilienkaufpreise zurückgingen, sind die Mieten für Häuser im gleichen Zeitraum um 1,3 Prozent angestiegen: von 1404 Euro im Oktober 2022 auf 1422 Euro im Jahr 2023. "Häuser zur Miete sind in Zeiten steigender Zinsen ein wachsendes Marktsegment. Viele Menschen wünschen sich ein Haus mit Garten, können aber die hohen Kaufpreise nicht stemmen. Das Mietmodell stellt eine passende Alternative dar", so Saloch.
Quelle: Immobilien: In diesen Bundesländern sanken die Preise für Häuser am stärksten (msn.com)
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