Hausbau: News und Trends KW 22
5/6/2023

Hausbaunews KW 22 (29.05.2023 - 04.06.2023) 

Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.

Lindner setzt sich für Abschaffung der Grunderwerbsteuer ein 

Immer weniger Menschen können sich den Traum der eigenen vier Wände leisten - das möchte Christian Lindner (FDP) nun mit seiner Idee, die Grunderwerbsteuer abzuschaffen, ändern. 

Steuersatz je Bundesland unterschiedlich

In Deutschland zahlen Immobilienkäufer:innen beim Kauf je nach Bundesland zwischen 5,0 und 6,5 Prozent des Immobilienwertes für die Grunderwerbsteuer. Wer in NRW ein Haus mit Grundstück für durchschnittlich 500.000 Euro erwirbt, muss mit einem Steuersatz von 6,5 Prozent und insgesamt 32.500 Euro für die Steuer rechnen. In Bayern sind es mit einem Steuersatz von 3,5 Prozent Kosten in Höhe von 17.500 Euro. 

Damit der Immobilienkauf und -bau wieder attraktiver wird, plädiert Lindner für die Abschaffung der Steuer. 

Grunderwerbsteuer ist Ländersteuer

Lindner erklärt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Wenn es nach mir geht, sollte die Grunderwerbsteuer in den Ländern auf null gesenkt werden.” Weiter führt er an: „Den dafür notwendigen rechtlichen Spielraum wollte ich den Ländern bereits im vergangenen Jahr schaffen, leider wurde das Angebot bis jetzt noch nicht angenommen.”

Bis zur Umsetzung könnte also noch einige Zeit vergehen, denn für eine Änderung der Grunderwerbsteuer muss der Bundesrat zustimmen - also müssen alle Bundesländer für die Abschaffung stimmen. Das stößt aktuell auf Widerstand, da die Grunderwerbsteuer als Ländersteuer gilt, auf die die Bundesländer ungern verzichten würden.  

Sparkassenpräsident Helmut Schleweis bringt die Idee ein, die Steuer für Immobilienselbstnutzer:innen abzuschaffen. 

Quelle: Hausbau bald bezahlbar? Diese Steuer will Finanzminister Lindner abschaffen

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Einfamilienhäuser: Hier wird der Bau eingeschränkt 

In Deutschland sind circa 45 Prozent der Freiflächen versiegelt: Immer mehr Kommunen wollen deswegen den Neubau, insbesondere den von Einfamilienhäusern einschränken. Teilweise gleichen die Maßnahmen mancher Gemeinden regelrechten Bauverboten. Einfamilienhäuser, so einige der Argumente, haben einen nicht vertretbaren ökologischen Fußabdruck. 

Bebauungsplan regelt Bau 

Drei deutsche Städte machen die Einschränkung der Einfamilienhäuser vor: Sowohl in Münster, Wiesbaden als auch in Hamburg ist für viele Menschen der Traum der eigenen vier Wände im freistehenden Einfamilienhaus vorbei. Wie die Kommunen das regeln, ist allerdings unterschiedlich. Oftmals werden solche Bauverbote über die Vorgaben in den Bebauungsplänen geregelt oder aber über die Genehmigungsverfahren. 

In Wiesbaden soll laut Handelsblatt bald eine Mindestwohnungsdichte pro Hektar Land beschlossen werden. Diese könnte dafür sorgen, dass nur noch Mehrfamilienhäuser gebaut werden können.  

Flächenversiegelung als Problem 

Einige Kommunen sind dazu gezwungen, ihre Flächenversiegelung zu überdenken. Extremwetterereignisse wie Überflutungen oder neue Vorgaben der Bundesregierung zu Neuversiegelungen machen ein Handeln erforderlich. 

Quelle: In diesen Gemeinden dürfen keine Einfamilienhäuser mehr gebaut werden (hna.de)

Schlechte Energiebilanz sorgt für geringeren Immobilienwert  

Eine aktuelle Analyse der Immobilienexpert:innen von Jones Lang LaSalle (JLL) zeigt, dass sich die Kluft zwischen besonders energieeffizienten Wohngebäuden und solchen mit schlechter Energiebilanz weiter vergrößere. Dazu wurden circa 5000 Angebotsdaten von Mehrfamilienhäusern analysiert und ausgewertet. Bis zu 30 Prozent Einbußen könnte es für Eigentümer:innen geben. 

Nach den Ergebnissen von JLL sind Mehrfamilienhäuser mit den Energieklassen G und H, die am schlechtesten gelten, durchschnittlich rund 28 Prozent weniger Wert als die Gebäude mit ausgewiesener Effizienzklasse A oder A+. Im vorherigen Jahr lag diese Zahl noch bei etwa 22 Prozent.

Im Vergleich zum Vorquartal, welches einen Preisabschlag von 24,5 Prozent zeigte, sanken die Preise für Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz um weitere 3,6 Prozentpunkte. JLL erklärt weiter, dass sich der Preisabschlag im Durchschnitt über alle Energieeffizienzklassen hinweg mit 2,6 Prozentpunkten vergrößert habe. 

Roman Heidrich als Experte von JLL erklärt: “Mit dem starken Anstieg der Energiepreise im Jahr 2022 hat das Thema Energieeffizienz von Gebäuden bei Investoren noch einmal deutlich an Relevanz gewonnen.” Die neuen Vorgaben zum Heizungsaustausch, aber auch die niedrigen Mieteinnahmen machen Bestandsbauten mit schlechter Energieeffizienz für Investor:innen unattraktiv. Das mache sich an der Nachfrage und dem Preis dieser Gebäude bemerkbar.

Helge Scheunemann, Head of Research JLL Deutschland, sähe die Preisdifferenzierung nach Energieklasse als dauerhaften Trend der Zukunft. Er erläutert, dass einerseits der Gebäudesektor für die Erreichung der Klimaziele relevant sei. “Zum anderen erwarten wir, dass die Baukosten mittelfristig auf hohem Niveau bleiben”, so Scheunemann.

Quelle: Immobilien: Häuser mit schlechter Energiebilanz verlieren an Wert | ZEIT ONLINE

Über den Autor
Sabrina Wallbaum
Content- & SEO-Managerin
Sabrina ist für alle Inhalte auf hausbaukurs.de und auf sozialen Medien zuständig. Neben ihrem Fachwissen als Immobilienkauffrau lässt sie in unsere Ratgebertexte jede Menge Leidenschaft für das Schreiben und Recherchearbeit einfließen, sodass unsere Leser:innen immer genau die Infos rund um ihr Anliegen finden, die sie gerade benötigen.

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