Hausbau: News und Trends KW 15
15/4/2024

Hausbaunews KW 15 (08.04.2024 - 14.04.2024) 

Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.

Preisanstieg in der Baubranche verringert sich weiter

Die Kosten für verschiedene Arbeiten auf Baustellen in Deutschland sind wieder weniger stark angestiegen. Im Februar stiegen die Kosten für den Bau herkömmlicher Wohngebäude um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt bekannt gab. Im vorherigen Berichtsmonat, im November, lag die Steigerungsrate bei 4,3 Prozent und im August bei 6,4 Prozent. Im Vergleich zum November 2023 stiegen die Baupreise im Februar um 1,2 Prozent.

In einigen Bereichen blieben die Preise stabil oder sanken sogar. Die Kosten für Rohbauarbeiten stiegen nur noch um 0,4 Prozent an. Betonarbeiten waren im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent günstiger. Zimmer- und Holzbauarbeiten verbilligten sich um 1,4 Prozent. Auf der anderen Seite stiegen die Preise für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten um mehr als 3 Prozent. Erdarbeiten wurden um 4,8 Prozent teurer.

Die Kosten für Ausbauarbeiten lagen mit einem Anstieg von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich höher. Insbesondere stiegen die Preise für Tischlerarbeiten um 3,5 Prozent. Bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen, wie Wärmepumpen, erhöhten sich die Preise um 6,9 Prozent.

Die Baupreise stiegen besonders im Jahr 2022 aufgrund des Ukraine-Krieges und der steigenden Inflation enorm an. In Spitzenzeiten verzeichneten sie Steigerungen von mehr als 15 Prozent. Seit 2023 hat sich dieser Anstieg jedoch abgeschwächt.

Quelle: Bau - Anstieg der Baupreise schwächt sich weiter ab - Wirtschaft - SZ.de (sueddeutsche.de)

Baubranche verzeichnet über 30 Insolvenzen in einer Woche

Während der Baukrise gibt es zumindest für einige Personen gute Nachrichten: Insolvenzverwalter und Gerichte haben viel zu tun. In der ersten Aprilwoche haben über 30 Unternehmen, sowohl kleine unbekannte als auch namhafte Betriebe, aus der Bau- und Immobilienbranche Insolvenz angemeldet – dies ist deutlich mehr als in anderen Branchen. Firmen aus allen Bereichen der Branchen - von der Entwicklung, der Planung über die Verwalter - sind betroffen. 

Ein Großteil der Unternehmen, die Insolvenz angemeldet haben, führt diese auf die geänderten Rahmenbedingungen in der Branche zurück. Beim Bauunternehmen Tecklenburg aus Straelen , welches im Januar den Insolvenzantrag einreichte, heißt es auf der Website exemplarisch dazu: “Die Auswirkungen vergangener und aktueller Krisen haben zu erheblichen Belastungen in der Immobilienwirtschaft geführt – Dabei sind die allgemeinen Entwicklungen in der Bauindustrie, mangelnde Planbarkeit und Zuverlässigkeit auf politischer Seite, die sowohl institutionelle als auch private Investoren und Kunden von Investitionen abhält, neben der Investitionszurückhaltung aufgrund gestiegener Zinsen, die zunehmende Verteuerung von Baumaterialien, abgerissene Lieferketten und Materialengpässe, mangelnde staatliche Förderung sowie bürokratische Herausforderungen, die Bauprojekte in die Länge ziehen, als wesentliche Ursachen anzuführen.“

Das Statistische Bundesamt Destatis teilte jüngst mit, dass die Anzahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland im Januar um 26,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen ist. Im Dezember 2023 verzeichnete sie einen Anstieg um 12,3 Prozent gegenüber Dezember 2022. Im Februar gab es dann einen Anstieg von 18,1 Prozent bei den beantragten Insolvenzen im Vergleich zu Februar 2023. Besonders betroffen sind neben der Baubranche auch der Bereich Verkehr und das verarbeitende Gewerbe. 

Quelle: Pleitewelle nimmt Baubranche in den Würgegriff: 30 Insolvenzen in einer Woche (msn.com) ; 12,3 % mehr beantragte Regelinsolvenzen im März 2024 als im März 2023 - Statistisches Bundesamt (destatis.de)

Ab 2050 nur noch emissionsfreie Gebäude

Die Mitgliedsländer der Europäischen Union haben endgültig ihre Zustimmung zu einem neuen Gesetz der EU gegeben, das besagt, dass ab dem Jahr 2030 sämtliche neu errichteten Gebäude in der EU keine Emissionen mehr verursachen dürfen. Zudem wurde bekanntgegeben, dass bis zum Jahr 2050 der gesamte Bestand an Gebäuden in der EU frei von umweltschädlichen Emissionen sein soll.

Die aktuelle Verordnung ist Teil des Europäischen Green Deals und zielt darauf ab, die Energieeffizienz von Gebäuden zu steigern, um sie umweltverträglicher zu gestalten. Die Richtlinie der EU definiert ebenfalls, welche Höchstgrenzen für den Energieverbrauch von Gebäuden ab einem bestimmten Zeitpunkt gelten. Einige Gebäude, wie beispielsweise historische oder sakrale Bauten, können jedoch von diesen Vorschriften ausgenommen werden.

Ebenfalls sollen Wohnhäuser ihren Energieverbrauch senken. Bis 2030 ist eine Reduktion von insgesamt 16 Prozent geplant, und bis 2035 sollen es sogar 20 bis 22 Prozent weniger sein. Dies soll durch Renovierungen zur Energieeinsparung in Wohnhäusern erreicht werden. Darüber hinaus ist geplant, dass bis 2040 in Gebäuden keine fossilen Brennstoffe mehr verwendet werden. Stattdessen wird die Nutzung von Solarenergie gefördert und die Infrastruktur für umweltfreundlichen Verkehr verbessert.

Die Gesetzgebung legt den Rahmen fest, innerhalb dessen die EU-Staaten individuelle nationale Maßnahmen ergreifen können. Die Staats- und Regierungschefs haben zwei Jahre Zeit, um die neuen Vorschriften umzusetzen.

Die Deutsche Umwelthilfe drängte die Bundesregierung, schnell zu handeln. Geschäftsführerin Barbara Metz erklärt: “Wir brauchen jetzt einen konkreten Plan für eine neue Sanierungswelle und damit gesundes und bezahlbares Wohnen in Deutschland.”

Quelle: Immobilien: EU beschließt emissionsfreie Gebäude ab 2050 (msn.com)

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Über den Autor
Sabrina Wallbaum
Content- & SEO-Managerin
Sabrina ist für alle Inhalte auf hausbaukurs.de und auf sozialen Medien zuständig. Neben ihrem Fachwissen als Immobilienkauffrau lässt sie in unsere Ratgebertexte jede Menge Leidenschaft für das Schreiben und Recherchearbeit einfließen, sodass unsere Leser:innen immer genau die Infos rund um ihr Anliegen finden, die sie gerade benötigen.

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