Hausbau: News und Trends (30.09.2024)
30/9/2024

Hausbaunews (30.09.2024)

Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.

Fertighausanbieter 2024 im Test

ServiceValue führte im Zeitraum von Juni bis Juli 2024 eine Umfrage unter 2.000 Kund:inenn durch, die innerhalb der vergangenen drei Jahre ein Fertighaus gebaut hatten. Die Autor:innen der Studie fragten 34 Leistungs- und Servicemerkmale ab und bewerteten auf Basis der gesammelten Daten insgesamt 34 überregional tätige Fertighausanbieter.

Bei der Auswertung nutzte ServiceValue anerkannte mathematisch-statistische Verfahren, sodass die Auszeichnung „Fairster Fertighausanbieter“ objektivierbar ist.

Die Expert:innen von ServiceValue definierten sechs sogenannte Fairness-Kategorien, u.a. Faire Produktleistung, Kundenberatung, Nachhaltigkeit und Verantwortung usw., um die Leistungen der Fertighaushersteller objektiv zu bewerten und den Fertighaus Testsieger zu ermitteln. Die Gesamtbewertung ergibt sich aus den ungewichteten Durchschnittswerten der jeweiligen Indexwerte.

Erhebliche Unterschiede stellte die Studie bei der fachlichen Qualität der Beratungsgespräche fest: Beim Spitzenreiter zeigten sich 88 Prozent der befragten Kund:innen zufrieden, beim Schlusslicht zweifelten 32 Prozent der Befragten an der Fachkompetenz ihrer Berater:innen.

Als problematisch bewertete die Studie, dass Kundenfragen oftmals unbeantwortet blieben – eine unbefriedigende Situation angesichts der finanziellen und emotionalen Tragweite eines Eigenheimerwerbs. Mängel offenbarte die Umfrage von ServiceValue außerdem bei der Produkttransparenz sowie der Termintreue.

2024 geht die Höchstwertung an elf Bauunternehmen, unter denen sich wie in den Vorjahren der renommierte Fertighaushersteller HANSE HAUS befindet. Ebenso dürfen sich BIEN-ZENKER, FingerHaus, HAAS FERTIGBAU, KAMPA, RENSCH-HAUS, ScanHaus Marlow, Schwabenhaus, SchwörerHaus, STREIF Haus und WeberHaus über die Bestnote freuen. Mit “Gut” schnitten u.a. Baufritz, DAN-WOOD, ELKHAUS, Fertighaus WEISS und WOLF-Haus ab.

Quelle: Wer ist der fairste Fertighausanbieter 2024? FOCUS MONEY-Test (baumentor.de)

Die KNN-Förderung kommt: Welche Voraussetzungen gelten

Die Bundesregierung hat ein neues Förderprogramm für den Bau von günstigen und klimafreundlichen Wohnungen ins Leben gerufen. Das Programm "Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment" stellt insgesamt zwei Milliarden Euro bereit, von denen 350 Millionen Euro ab dem 1. Oktober 2024 zur Verfügung stehen, der Rest folgt 2025. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet im Rahmen des Programms zinsgünstige Kredite von bis zu 100.000 Euro mit besonders niedrigen Zinsen, die weit unter den aktuellen Marktkonditionen liegen.

Um die Förderung zu erhalten, müssen Bauherr:innen jedoch strikte Vorgaben erfüllen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Begrenzung der Wohnfläche: Eine Einzimmerwohnung darf maximal 40 Quadratmeter groß sein, eine Vierzimmerwohnung nicht mehr als 85 Quadratmeter. Diese Regelung soll den Wohnflächenverbrauch einschränken und günstigen Wohnraum fördern. Zudem gibt es keine festen Obergrenzen für die Baukosten, diese orientieren sich jedoch an mittleren Baukosten für Wohngebäude in Deutschland. Dies soll dazu beitragen, luxuriöse Ausstattungen zu vermeiden und damit die Gesamtkosten zu senken.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Programms ist die Klimafreundlichkeit der Bauweise. Anders als bei bisherigen Förderprogrammen zählt nicht nur der Energieverbrauch des Hauses im Betrieb, sondern der gesamte Lebenszyklus des Gebäudes, einschließlich der verwendeten Materialien. Das Ziel ist es, durch Recycling-Baustoffe und andere nachhaltige Maßnahmen die Emissionen eines Hauses auf das Niveau des Effizienzhaus-40-Standards zu senken, obwohl die Bauten nach dem Effizienzhaus-55-Standard errichtet werden dürfen. Ab 2025 gibt es für besonders nachhaltige Bauprojekte eine höhere Fördersumme von 150.000 Euro.

Bauministerin Klara Geywitz erhofft sich von dem Programm die Schaffung von 150.000 Wohneinheiten. Zum Vergleich: Das Vorgängerprogramm "Klimafreundlicher Neubau" förderte in einem ähnlichen Zeitraum 83.000 Einheiten. Sollten aufgrund der strengen Anforderungen weniger Anträge gestellt werden als erwartet, behält sich das Ministerium vor, die Zinssätze des Programms anzupassen, um eine höhere Nachfrage zu generieren.

Quelle: KNN-Bauförderung: Wer sie nutzen will, muss klein und billig bauen | STERN.de

TH Köln forscht an nachhaltigen Baumaterialien

Die Technische Hochschule (TH) Köln arbeitet im Projekt "ÖMoBau" an der Entwicklung nachhaltiger Baustoffe, um den Ressourcenverbrauch und die CO2-Emissionen im Bausektor zu senken. In Deutschland verursacht die Baustoffproduktion etwa 8 Prozent der CO2-Emissionen. Ziel des Projekts ist es, wiederverwendbare Bauteile aus recycelten Materialien wie Bauabfällen und mineralischen Reststoffen zu entwickeln. Ein Musterhaus aus diesen Materialien soll auf dem Lehr- und Forschungszentrum metabolon errichtet werden.

Die Forscher:innen arbeiten an der Entwicklung von Mörtelrezepturen aus recycelten Füllstoffen wie Asche, Bahnschotter und feinem Bauschutt, der bisher meist ungenutzt auf Deponien landet. Auch umweltfreundliche Bindemittel wie Geopolymere, die zementfrei und auf der Basis von industriellen Nebenprodukten hergestellt werden, kommen zum Einsatz. Ziel ist die Produktion von Bauteilen, die nicht nur stabil, sondern auch rückbaufähig und wiederverwendbar sind. “In unserem Technikum bereiten wir die Materialien möglichst sortenrein auf und ermitteln die Korngrößenverteilung, die Rohdichte und den Wasseranspruch, also wie viel Wasser für eine bestimmte Verarbeitbarkeit benötigt wird. Dann untersuchen wir die Materialzusammensetzungen für die mineralischen Füllstoffe und optimieren so lange, bis sie die gewünschten mechanischen und ästhetischen Eigenschaften erreichen”, so Prof. Dr. Axel Wellendorf von der TH Köln.

Das Projekt umfasst die Zerkleinerung und Sortierung von Bauabfällen sowie die Untersuchung der optimalen Materialzusammensetzungen. Nach erfolgreichen Tests werden Bauelemente wie Wände und Decken simuliert und von einem Partnerunternehmen gefertigt.

Zum Abschluss wird ein Musterhaus gebaut, das möglichst viele der entwickelten Bauelemente nutzt.

Quelle: Baustoffe aus recycelten Materialien herstellen: TH Köln erprobt vollständigen Stoffkreislauf (allgemeinebauzeitung.de)

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Über den Autor
Sabrina Wallbaum
Content- & SEO-Managerin
Sabrina ist für alle Inhalte auf hausbaukurs.de und auf sozialen Medien zuständig. Neben ihrem Fachwissen als Immobilienkauffrau lässt sie in unsere Ratgebertexte jede Menge Leidenschaft für das Schreiben und Recherchearbeit einfließen, sodass unsere Leser:innen immer genau die Infos rund um ihr Anliegen finden, die sie gerade benötigen.

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