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Häuser werden nicht immer Stein auf Stein errichtet – man kann sie auch drucken, und zwar mit Beton aus einem großformatigen 3D-Drucker. Das 3D-Druckverfahren hat inzwischen auch in der Bauindustrie Einzug gehalten, vorwiegend in Form von Pilotprojekten. Diese zeigen, welches Potenzial diese Technik hat.
„Noch steckt die Technologie in den Kinderschuhen. Aber wir haben Sieben-Meilen-Stiefel an“, erklärt Alexander Hoffmann, Architekt und Mitinhaber des Planungsbüros Mense-Korte. Er war maßgeblich an der Errichtung des ersten gedruckten Wohnhauses in Beckum, Nordrhein-Westfalen, beteiligt. Im Sommer 2021 wurde es fertiggestellt.
Das Drucken eines Hauses ist zudem deutlich zeitsparender: Beim Projekt in Beckum betrug die reine Druckzeit nur etwa 100 Stunden. Insgesamt dauerte es acht Monate, bis das Haus komplett bezugsfertig war.
Ein weiterer Vorteil ist der geringere Materialverbrauch, da nur das gedruckt wird, was tatsächlich gebraucht wird. Auch der Arbeitsaufwand vor Ort ist reduziert: Zwei bis drei Personen, die den Druckprozess überwachen, reichen aus.
Trotz der Vorteile wird das 3D-Drucken von Häusern herkömmliche Bauweisen nicht so schnell ersetzen, meint Sebastian Heine, Bauingenieur an der Bauhaus-Universität Weimar. Er forscht zum 3D-Druck mit Beton und sieht die Technologie noch nicht in der Lage, schnell und kostengünstig den benötigten Wohnraum bereitzustellen. Es gibt noch hohe Anforderungen an die Infrastruktur, das Material und das Fachpersonal.
Heine betont, dass in den nächsten Jahren noch viel Forschung nötig ist, insbesondere um den ökologischen Fußabdruck des Betons zu verbessern. Die Herstellung von Zement ist sehr energieintensiv und produziert viel CO2. Zwar wurde der ursprünglich hohe Zementanteil im 3D-Druckbeton bereits von 500 bis 600 Kilogramm pro Kubikmeter auf das übliche Maß im konventionellen Bau reduziert, doch das Problem der Nachhaltigkeit bleibt.
Alternativen werden ebenfalls untersucht, darunter Materialien wie Gips oder Holzbeton. Zudem seien die Recyclingmöglichkeiten des 3D-Druckmaterials vielversprechend: Es könne für den Bau neuer Gebäude oder im Straßenbau erneut genutzt werden.
Heine sieht das Potenzial des 3D-Drucks momentan vor allem in der Herstellung einzelner Bauteile. Komplexe Formen wie Durchbrüche oder Schächte müssen nicht mehr vor Ort gegossen, sondern können vorab im Drucker hergestellt werden. Gedruckte Häuser hingegen bleiben vorerst Pilotprojekte, die die Technik auf Praxistauglichkeit testen. So wurde ein Mehrfamilienhaus in Weißenhorn bei Ulm errichtet und das größte gedruckte Gebäude Europas steht in Heidelberg und dient als Rechenzentrum.
Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten verfolgt den 3D-Betondruck mit Interesse, betont jedoch, dass zur Lösung der Wohnungsnot in den Städten verschiedene Ansätze benötigt werden.
Alexander Hoffmann aus Beckum ist jedoch überzeugt, dass der 3D-Druck einen Beitrag zur Linderung des Wohnungsmangels leisten kann: „Schon in wenigen Jahren wird das Bauen aus dem Drucker preisgünstiger sein als der klassische Hochbau. Man muss einfach mal anfangen.“
Die Kosten für Häuser und Wohnungen in Deutschland haben sich nach deutlichen Rückgängen wieder gefestigt. Im zweiten Quartal sanken die Preise für Wohnimmobilien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtet. Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal legten die Preise jedoch um 1,3 Prozent zu. „Dies ist der erste Anstieg gegenüber einem Vorquartal seit dem 2. Quartal 2022“, erklärte die Behörde.
Im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres zeigten sich Rückgänge bei den Preisen nur noch bei Wohnungen in dünn besiedelten ländlichen Gegenden. Ein- und Zweifamilienhäuser wurden dagegen in allen Regionstypen im Vergleich zum Vorquartal durchschnittlich teurer, erläuterten die Statistiker:innen.
In den sieben größten Städten Deutschlands – Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf – kletterten die Preise für Wohnungen um 1,6 Prozent und für Ein- sowie Zweifamilienhäuser um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Verglichen mit dem Vorjahresquartal waren Wohnungen dort allerdings noch 1,5 Prozent günstiger, während die Preise für Häuser um vier Prozent gesunken waren.
Seit Mitte 2022, dem Höhepunkt eines mehrjährigen Aufwärtstrends, haben sich Wohnimmobilien deutlich verbilligt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sanken die Preise für Häuser und Wohnungen im Jahr 2023 durchschnittlich um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) bezeichnete dies als den stärksten Preisrückgang seit etwa 60 Jahren. Im ersten Quartal waren die Preise im Vergleich zum Vorjahresquartal noch um 5,7 Prozent zurückgegangen.
Quelle: Nach deutlichen Rückgängen: Preise steigen erstmals wieder seit zwei Jahren (tagesspiegel.de)
In Mitteldeutschland werden Förderungen für Wärmepumpen und Solaranlagen nur wenig in Anspruch genommen, was dazu führt, dass es insgesamt weniger solcher Anlagen in und auf Häusern gibt. Laut dem Verbraucherschützer Ronny Thees liegt das an der Unzuverlässigkeit der Förderprogramme. Auch das Programm der Bundesregierung zum Erwerb von Häusern auf dem Land, „Jung kauft alt“, wird kritisiert. Florian Becker vom Bauherrenschutzverband bemängelt, dass die Höhe der Zuschüsse einfach zu gering sei.
Wer ein Haus auf dem Land erwerben möchte, kann unter bestimmten Voraussetzungen einen günstigen Kredit und finanzielle Unterstützung für die Sanierung erhalten. Allerdings gibt es Kritik an der Höhe dieser Förderungen, und zusätzlich kommen im Osten nur wenige Häuser für das Programm infrage.
In den östlichen Bundesländern werden außerdem nur selten Wärmepumpen und Solaranlagen installiert, was Verbraucherschützer:innen ebenfalls auf die Unsicherheit der Förderprogramme zurückführen.
Die Bundesregierung versucht, beide Probleme zu adressieren und Familien den Erwerb eines eigenen Hauses zu erleichtern – durch das Förderprogramm „Jung kauft alt“, sagt Elisabeth Kaiser, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesbauministerium. „Es soll halt ein Anreiz sein, die Investitionen zu tätigen“, erklärt Kaiser. Ziel sei es, Haushalte, die ohnehin über Wohneigentum nachdenken, dazu zu bewegen, bereits bestehende Gebäude zu kaufen, anstatt auf Neubauten zu setzen.
Wer ein sanierungsbedürftiges Haus kauft, kann seit Anfang September einen zinsgünstigen Kredit von bis zu 150.000 Euro erhalten. Das Gebäude muss dann energieeffizient modernisiert werden, beispielsweise durch die Installation einer Wärmepumpe, einer Solaranlage und die Verbesserung der Dämmung. Dafür stehen zusätzliche Fördermittel zur Verfügung und es gibt eine Frist von viereinhalb Jahren.
Florian Becker vom Bauherrenschutzverband kritisiert jedoch, dass die bereitgestellten Mittel zu knapp bemessen sind. „Weil es an die energetische Sanierung einen sehr hohen Anspruch setzt, in kurzer Zeit viel machen zu müssen – und das bei überschaubaren Fördermitteln“, sagt Becker. Er merkt zudem an, dass das Programm auf Menschen abzielt, die nicht ohne weiteres 10.000 bis 30.000 Euro für zusätzliche energetische Maßnahmen aufbringen können.
In Mitteldeutschland wird die Zahl der Anträge auf das „Jung kauft alt“-Programm vermutlich gering bleiben, da nur Immobilien mit einer Energieeffizienzklasse von F oder schlechter förderfähig sind. Nach der Wiedervereinigung wurden in den neuen Bundesländern jedoch viele Gebäude saniert, sodass es dort weniger sanierungsbedürftige Immobilien gibt als im Westen.
Im Bereich Solaranlagen und Wärmepumpen besteht in Ostdeutschland dagegen erheblicher Nachholbedarf. Damit diese für die Energiewende wichtigen Technologien häufiger eingebaut werden, ist eine verlässlichere Förderung nötig, erklärt Ronny Thees, Energieberater bei der Verbraucherzentrale Gera.
Fördermittel müssten konstanter gestaltet werden, so Thees. „Und nicht immer dieses Schwanken: mal geb ich was dazu, mal nehme ich wieder was weg. Das verunsichert die Sanierungswilligen, das verunsichert die Energieberater.“ Diese Unsicherheit behindere sowohl die Beratung als auch die Planung und Durchführung von Sanierungen.
Deutschland müsste jährlich 2 Prozent aller Gebäude energetisch sanieren, um seine Klimaziele zu erreichen. Aktuell liegt die Sanierungsquote jedoch unter einem Prozent. Und obwohl „Jung kauft alt“ einigen jungen Familien helfen wird, ineffiziente Gebäude in energieeffiziente Häuser zu verwandeln, wird das Programm die Sanierungsrate wohl kaum signifikant steigern, sagt Thees.
Quelle: Immobilien: Kritik an Förderprogrammen der Bundesregierung rund ums Haus | MDR.DE
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