Ein Holzhaus bauen - Bauweisen, Vorteile & Kosten
2.6.2021

Ein Holzhaus bauen - Bauweisen, Vorteile & Kosten

Wer heutzutage auf nachhaltiges Wohnen und eine ansprechende Optik setzt, der entscheidet sich unter anderem auch für ein Holzhaus. Holz ist nicht nur ein nachhaltiger, regionaler Baustoff, er kann auch mit zusätzlichen Vorteilen, wie zum Beispiel seiner Vielseitigkeit als Baumaterial überzeugen. Bauweisen mit Holz gibt es zahlreiche – in Massiv- und Leichtbauweise, in der Blockbohlenbauweise oder aber der Holztafel und -skelettbau. Auch die Gestaltung von Holzhäusern lässt keine Wünsche offen, egal ob Schwedenhaus oder American Style mit Veranda. 

Holz als Alleskönner im Fertighausbau

Holz ist seit Jahrtausenden eine der wichtigsten Ressourcen für Menschen. Im Hausbau musste er die vergangenen Jahre den massiven Rohstoffen wie zum Beispiel Stein oder Beton weichen. Aber vor allem bei Fertighäusern ist Holz Baumaterial Nummer 1. Nahezu jedes Fertighaus besteht aus einem Holzkonstrukt, auch wenn Laien es ihnen nicht ansehen. 

Im Fertighausbau werden verschiedene Bauweisen unterschieden: 

  • Holzrahmenbauweise
  • Holzriegelbau
  • Massivholzbauweise

Auch bei den verwendeten Holzarten gibt es Unterschiede, jede für sich hat einen anderen Charme und eine besondere Beschaffenheit. In der Regel werden bei Holzhäusern Fichte, Kiefer oder Lärche verwendet. Je langsamer das Holz wächst, desto besser ist dessen Qualität und Dichte. Das ist wichtig, wenn es um Faktoren wie Isolation und Dämmung geht. 

  • Fichte: Fichtenholz überzeugt durch seine helle Farbe und eine unauffällige Maserung. Es ist ein schnell wachsender Rohstoff, der preisgünstig ist. 
  • Kiefer: Mit Kiefernholz bekommen Bauherren und -herrinnen ein festeres Holz geboten, welches eine deutlichere Maserung aufweist. Kiefernholz zeichnet sich durch sein rötliches Aussehen aus. 
  • Lärche: Lärchenholz gilt generell zu den festen Holzarten, die eine gute Witterungsbeständigkeit aufweisen.

Holzhäuser rund um die Welt

Was in den USA, Kanada und Skandinavien zum Standard gehört, wird auch hierzulande immer beliebter. Günstige und gemütliche Häuser im Naturlook, das ist es, was auch immer mehr Deutsche sich wünschen. Die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten bieten für jeden Geschmack etwas: 

Blockbohlenhaus

In Wäldern und gebirgigen Landschaften, wie zum Beispiel in Österreich, fügen sie sich perfekt in die Natur ein – die Blockbohlenhäuser. Sie sind das klassische Bild eines Holzhauses, welches jeder Hausbauer oder jede Hausbauerin vor Augen hat. Bei dieser Bauweise werden einzelne Bohlen aufeinandergesetzt und befestigt. So entstehen die typischen massiven Bohlenwände aus Holz. Diese sind sowohl im Innen- als auch im Außenbereich sichtbar. Damit sorgen sie innen für eine gemütliche und warme Atmosphäre und äußerlich bieten sie ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild. 

Schwedenhaus

Wer kennt sie nicht, die roten Schwedenhäuser, die den skandinavischen Flair ausmachen? Als Schwedenhäuser werden in der Regel Häuser bezeichnet, die in einer typischen schwedischen Farbe in rot, gelb oder blau gestrichen sind und die im Kontrast dazu weiße Fenster- und Türrahmen aufweisen. Auch deren senkrechte Verkleidung mit Fichtenholz ist typisch für diese Bauweise. 

Amerikanische Bauweise

Für alle Fans von Übersee gibt es auch die Möglichkeit, seinen Wohntraum aus Holz amerikanisch zu verwirklichen. Holzhäuser im amerikanischen Stil weisen in der Regel Besonderheiten beim Grundriss und in den Ausstattungsmerkmalen auf. Die Fassade der amerikanischen Wohnträume ist oftmals genau wie im Schwedenhaus mit Holz verkleidet, wobei die Holzbauteile schmaler geschnitten sind. Was auch bei diesem ausländischen Haustraum nicht fehlen darf, ist die überdachte Veranda aus Holz, welche das Herz höherschlagen lässt. 

Bungalows

Es gibt auch die Möglichkeit, Bungalows in Holzkonstruktionsweise zu bauen. Diese können dann im amerikanischen Stil oder im Schwedenhausdesign realisiert werden. Der eingeschossige Wohntraum aus Holz bietet zusätzlich eine heimische und gemütliche Atmosphäre. 

Tiny Houses

Auch dieser Trend schwappt immer mehr nach Europa und Deutschland über. Tiny Houses, also kleine Häuschen mit circa 12-40 Quadratmetern, die nicht größer als ein Gartenhaus sind. Als Fertighäuser mit Holzkonstruktion können Tiny Houses mittlerweile in ganz Deutschland kostengünstig erworben und gebaut werden. Weil immer mehr Menschen sich fragen „Wie viel Wohnfläche brauche ich wirklich?

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Vor- und Nachteile von Holz als Baumaterial

Holz als Baumaterial bietet im Hausbau viele verschiedene Möglichkeiten, seine Träume wahr werden zu lassen. Dabei gibt es immer positive und negative Aspekte:

Vorteile: 

  • Niedrigere Baukosten: Im Vergleich zu Beton, Stein und Glas überzeugt Holz als Material mit einem günstigeren Preis. Deswegen nutzen auch viele Fertighaushersteller Holz als Rohstoff. 
  • Flexibilität und Leichtigkeit: Auch hier punktet Holz im Gegensatz zu seinen schweren Konkurrenten (zum Beispiel Stahl). Im Hausbau lässt er sich aus diesem Grund flexibel einsetzen. 
  • Nachhaltigkeit: Eines der Hauptargumente neben dem Preis ist, dass Holz einer der umweltfreundlichsten Rohstoffe für den Bau ist. Wenn er aus der Region bezogen wird, wird dadurch umweltschädliches CO2 eingespart. 
  • Natur pur: Außer ein wenig Öl oder Lasur zur Imprägnierung bedarf das Material eigentlich keiner zusätzlichen Bearbeitung, was es dadurch naturbelassen und nachhaltig macht. 
  • Hohe Isolation: Holz trumpft im Gegensatz zu anderen Baustoffen mit einer guten Isolationsfähigkeit auf.
  • Heimelig: Nicht zu vergessen ist, dass Holz durch seine Optik eine gemütliche und warme Atmosphäre vermittelt. Nicht nur von außen überzeugt die Holzoptik, sondern auch innen wird ein heimeliges Gefühl vermittelt. 

Nachteile: 

  • Tückisches Naturprodukt: Da Holz ein Naturprodukt ist, arbeitet es. Das bedeutet, es kann durch unterschiedliche Witterungen, vor allem Extremwetterverhältnisse, zu Rissen oder Feuchtigkeit kommen. 
  • Widerstandsfähigkeit: Hausbauende kennen sie – die Aufnahmen von zerstörten Holzhäusern aus den USA, wenn ein Hurricane oder Ähnliches über das Land hinweg zieht. Im Gegensatz zu einer Massivbauweise zeigt sich die Holzbauweise weniger stabil. 
  • Holzwürmer und Co.: Zukünftige Holzhausbesitzer und -besitzerinnen sollten sich auch über die natürlichen Feinde des Holzhauses Gedanken machen, auch Schimmel nistet sich in einem Holzhaus häufiger ein als bei seinem massiven Pendant. 
  • Pflege: Aufgrund seines natürlichen Ursprungs bedarf ein Holzhaus umfangreicherer Instandhaltungsmaßnahmen, jährliches lackieren oder Ausbesserungsarbeiten müssen eingerechnet werden. 

Kosten für ein Holzhaus

Die unterschiedlichen Bauweisen, die Rohstoffpreise, aber auch die Größe usw. bestimmten den Preis für ein Holzhaus. In der unteren Preisklasse schlagen circa 800-1.100 Euro pro Quadratmeter zu Buche, in der mittleren sind es dann bereits 1.100-2.000 Euro und in der höheren Preisklasse müssen Bauherren und -herrinnen mit einem Preis pro Quadratmeter von 2.000 Euro und mehr rechnen. 

So bezahlen Hausbauende für ein circa 100 Quadratmeter großes zwischen 80.000 und 200.000 Euro. 

Eigenleistung beim Holzhaus – Geht das überhaupt?

Wenn du als Bauherr oder -herrin auch beim Holzhaus sparen möchtest, dann ist es möglich, Eigenleistung zu erbringen oder Rohstoffe teilweise über regionale Anbieter zu erhalten. Der Lagerverkauf von Holz ist in den meisten Fällen günstiger als die Preise bei Drittanbietern. Im Innenausbau kannst du genau wie im Massivbau so viel wie möglich machen.

Über den Autor
Julian Droste
Gründer
Julian ist während des Baus seiner egienen vier Wände auf viele Probleme gestoßen, vor denen er angehende Bauherrinnen und Bauherren mit dem Hausbaukurs schützen möchte.

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