Gaube: Genehmigung, Arten & Kosten für die Dachgaube
19.10.2022

Gaube: Alles, was du über die Dachgaube wissen musst!

Eine Dachgaube kann zum echten Hingucker im eigenen Dach werden. Bevor du dich aber für das besondere Gestaltungselement für deinen Hausbau entscheidest, solltest du einiges bei der Planung und Durchführung beachten, allen von die eventuell erforderliche Baugenehmigung. Wir klären dich auf, wann du sie benötigst, was du bei der Planung einer Dachgaube wissen solltest und mit welchen Kosten du rechnen musst.

Brauche ich eine Genehmigung für eine Dachgaube?

Sowohl bei einem Neubau als auch bei einem Bestandsgebäude kann eine Dachgaube (nachträglich) realisiert werden. Ob eine Baugenehmigung notwendig ist, hängt unter anderem von den Regelungen des jeweiligen Bundeslandes ab. In einigen Bundesländern ist es auch möglich, eine Bauvoranfrage zu stellen, die eventuell die Baugenehmigung erübrigt.

In der Regel ist es aber sinnvoll, beim zuständigen Bauamt nachzufragen, ob du eine Genehmigung für den Bau benötigst oder nicht. Hierbei prüft das Bauamt unter anderem, ob eine Dachgaube den Vorgaben aus dem örtlichen Bebauungsplan entspricht und ob die Größe des Einbaus einer Genehmigung bedarf.

Was sollte ich beim Bau einer Dachgaube beachten?

Schon bei der Planung einer Dachgaube solltest du dich beim zuständigen Bauamt darüber informieren, ob du eine Baugenehmigung benötigst oder eine Bauvoranfrage ausreicht. Lasse dich außerdem darüber aufklären, welche Auflagen erfüllt sein müssen.

Überlege dir vor dem Bau gut, wie deine Dachgaube aussehen soll. Wenn du aktuell noch dein Eigenheim planst, solltest du die Dachgaube bereits mit einplanen, um dir im Nachhinein zusätzlichen Aufwand zu ersparen. Bei der Entscheidung für eine Art von Dachgaube solltest du dir überlegen, welche Variante optisch am besten zu deinem Haus passt und wie hoch die Kosten sein dürfen.

Du möchtest nachträglich eine Dachgaube bauen? Allzu sehr sollte die Gaube nicht vom übrigen Erscheinungsbild deines Hauses oder der Umgebung abweichen, da die Baugenehmigung sonst womöglich ausbleibt. Lass deinen Dachstuhl außerdem von einem Experten untersuchen. Die Dachgaube hat einen großen Einfluss auf die Statik des Gebäudes. Die Bausubstanz muss daher in einem einwandfreien Zustand sein, damit die Dachgaube risikofrei gebaut werden kann. Andernfalls sind zusätzliche Sanierungsmaßnahmen notwendig. Die Untersuchung sollte durch einen Sachverständigen erfolgen. Der Anbau einer Dachgaube beeinflusst außerdem die Dämmung deines Hauses. Konsultiere vor dem Bau einen Energieberater, der dir Energiesparpotenziale aufzeigt.

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Welche Arten von Gauben gibt es? 

Gaube ist nicht gleich Gaube! Dachgauben warten mit einer Vielzahl an Formen auf, mit denen du dein Haus individuell verschönern kannst.

  • Schleppgaube: Eine Schleppgaube hat ein Pultdach, das flacher ist als das übrige Dach, und eine rechteckige Vorderseite. Eine Schleppgaube eignet sich für besonders steile Dächer. 
Schleppgaube
Schleppgaube
  • Satteldachgaube: Die Satteldachgaube ist eine besonders häufige Art von Gaube. Kein Wunder, denn sie gehört zu den günstigsten Varianten von Dachgauben. Wie auch das Satteldach setzt sich die Sattelgaube  aus zwei geneigten Dachflächen zusammen, die durch einen First verbunden sind.
Satteldachgaube
Satteldachgaube
  • Walmdachgaube: Die Walmdachgaube besteht aus drei zusammenlaufenden Dachflächen, wobei die vordere, abgeschrägte Dachfläche parallel zum Hauptdach verläuft. Durch ihre Form bietet die Walmdachgaube weniger Platz als andere Gauben, ist optisch aber eine besonders interessante Option.
  • Fledermausgaube: Die Fledermausgaube ist die eleganteste aller Gauben. Sie besteht aus einer einzigen, geschwungenen Dachfläche und sieht aus wie eine Welle, die aus dem Dach herausragt. Optisch ist die Fledermausgaube zweifellos ein Highlight, jedoch ist ihr Bau besonders komplex und kostspielig. Auch der Raumgewinn hält sich in Grenzen.
Fledermausgaube
Fledermausgaube
  • Trapezgaube: Die Trapezgaube ähnelt der Schleppdachgaube, jedoch sind die Seiten ebenfalls abgeschrägt, wodurch sie von vorne aussieht wie ein Trapez. Durch die schrägen Seiten schafft die Trapezgaube besonders viel Raum.
  • Flachdachgaube: Die Flachdachgaube ist der Sieger, was das Preis-Leistungs-Verhältnis betrifft. Sie ist besonders leicht und kostengünstig zu bauen und bietet dabei den meisten Stauraum. Die Flachdachgaube hat eine rechteckige Front und eine fast senkrechte Dachfläche. Vollkommen flach ist sie nicht, sondern hat für den Regenwasserabfluss eine leichte Neigung. Die Flachdachgaube kann wegen ihrer Bauweise nicht mit Ziegeln gedeckt werden, weshalb sie sich in vielen Fällen vom Hauptdach abhebt.
Flachdachgaube
Flachdachgaube
  • Spitzgaube (Dreiecksgaube): Die Spitzgaube bzw. Dreiecksgaube besteht aus zwei spitz zulaufenden Dachflächen ohne Seitenwände und hat entsprechend eine dreieckige Front. Diese Form bietet nur wenig zusätzlichen Raum, eignet sich jedoch gut, um ein kleines Fenster zur zusätzlichen Belüftung einzubauen.
Spitzgaube
Spitzgaube
  • Runddachgaube: Wie der Name schon sagt, hat die Runddachgaube eine runde Dachfläche, die von Seitenwänden flankiert wird. Eine Runddachgaube ermöglicht viel zusätzlichen Stauraum, ist jedoch aufwändig in der Konstruktion und entsprechend kostspielig.

Welche Vor- und Nachteile hat eine Gaube?

Die Vorteile einer Dachgaube:

  • Zusätzlicher Wohnraum: Du kannst die Räume im Dachgeschoss erweitern.
  • Zusätzliches Tageslicht: Durch die Fenster in der Dachgaube wird das Dachgeschoss zusätzlich mit Tageslicht durchflutet, was für eine schöne Atmosphäre sorgt.
  • Bessere Durchlüftung: Die zusätzlichen Fenster ermöglichen auch eine bessere Durchlüftung. Das sorgt für angenehme Kühle im Dachgeschoss und verringert das Risiko von Schimmelbildung.
  • Individuelle Gestaltung: Die Vielfalt an Dachgauben bietet dir zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Mit einer Dachgaube kannst du dein Eigenheim individuell verschönern.
  • Wertsteigerung: All diese Vorteile sorgen dafür, dass dein Haus im Wert steigt.
Eine Dachgaube bietet viele Vorteile für das Eigenheim: Der zusätzliche Gewinn an Licht und Wohnraum ist für viele das Argument für eine Gaube im Dach. 
Eine Dachgaube bietet viele Vorteile für das Eigenheim: Der zusätzliche Gewinn an Licht und Wohnraum ist für viele das Argument für eine Gaube im Dach. 

Die Nachteile einer Dachgaube:

  • Bürokratischer Aufwand: Die Einholung einer Baugenehmigung kann viel Zeit in Anspruch nehmen.
  • Kostspielige Prüfung und Beratung: Ein Statiker und ein Energieberater sollten prüfen, inwieweit der Bau einer Dachgaube möglich ist und sich lohnt. Der Rat von Experten kostet jedoch sein Geld.
  • So wie die Außenfassade und das Dach muss auch die Dachgaube gedämmt werden. Auch das ist aufwändig und kostspielig und es besteht ein Risiko für die Bildung von Wärmebrücken.

Die Nachteile sind also vor allem eine Kostenfrage. Jedoch überwiegen die Vorteile, schließlich ermöglicht dir eine Dachgaube ein größeres und helleres Dachgeschoss, wertet dein Haus optisch auf und sorgt in vielen Fällen für eine energetische Optimierung.

Welche Kosten entstehen durch eine Gaube?

Die Kosten für eine Dachgaube hängen von diesen Faktoren ab:

  • Art der Dachgaube
  • Höhe und Breite
  • Material für die Eindeckung
  • Dämmmaterial
  • Anzahl und Maße der Fenster
  • Transportkosten
  • Preise der Fachfirma

Für eine Gaube musst du mit Preisen ab ca. 5.000 € rechnen, hinzu kommen Transportkosten und Kosten für das Dämmmaterial. Mit einer Schleppgaube, einer Satteldach- oder einer Flachdachgaube kommst du am günstigsten weg. Für eine elegante Fledermaus- oder Walmdachgaube musst du tiefer in die Tasche greifen. Eine nach Maß gefertigte Dachgaube kostet außerdem deutlich mehr als eine Fertiggaube. Hole dir vorab Angebote von mehreren Fachfirmen ein, um die Leistungen und Preise vergleichen zu können.

Tipp: Wenn du durch den Bau der Dachgaube dein Haus nachweislich energieeffizienter machst, kannst du dafür von der KfW eine Förderung erhalten. Es lohnt sich also, sich über mögliche Fördermittel zu informieren.
Über den Autor
Sabrina Wallbaum
Content- & SEO-Managerin
Sabrina ist für alle Inhalte auf hausbaukurs.de und auf sozialen Medien zuständig. Neben ihrem Fachwissen als Immobilienkauffrau lässt sie in unsere Ratgebertexte jede Menge Leidenschaft für das Schreiben und Recherchearbeit einfließen, sodass unsere Leser:innen immer genau die Infos rund um ihr Anliegen finden, die sie gerade benötigen.

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