News und Trends KW 24
20.6.2022

Hausbaunews KW 24 (13.06.2022 - 19.06.2022)

Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und allen, die es noch werden wollen.

EZB erhöht Leitzins auf 0,25 Prozent

Die Europäische Zentralbank (EZB) hebt den Leitzins zum 01. Juli 2022 von bisher 0 Prozent auf 0,25 Prozent an. Diese Leitzinserhöhung ist die erste Erhöhung innerhalb der letzten elf Jahre. Die letzte Leitzinserhöhung fand am 13. April 2011 statt. Damals wurde der Leitzins von 1,25 Prozent auf 1,5 Prozent erhöht. Seit dem 16.03.2016 verfolgte die EZB ihre Nullzinspolitik, welche einen echten Ansturm auf Immobilienkredite auslöste.

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/201216/umfrage/ezb-zinssatz-fuer-das-hauptrefinanzierungsgeschaeft-seit-1999/

Aber aus welchem Grund hebt die EZB den Leitzins überhaupt an? Außerdem fragen sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher, wie sich die Leitzinserhöhung auf Anschlussfinanzierungen und zukünftige Immobilienkredite auswirkt. Diesen Fragen gehen wir in den kommenden Abschnitten auf den Grund.

Warum hebt die EZB den Leitzins an?

Die Preise steigen. Ein Grund dafür ist die Inflation. Diese liegt momentan bei 7,9 Prozent. Es besteht also dringender Handlungsbedarf. An dieser Stelle kommt die EZB ins Spiel. Denn sie ist das einzige Organ innerhalb der Eurozone, das die Inflation eindämmen kann. Üblicherweise nutzt die EZB den Leitzins als Instrument, um eine weitere Geldentwertung zu verhindern. So auch jetzt. Eine zusätzliche Leitzinserhöhung im September gilt bereits als so gut wie sicher. Danach könnte, sollte sich die Lage nicht deutlich entspannen, eine weitere Leitzinserhöhung folgen. Jedoch sind die steigenden Energiepreise der Haupttreiber für die momentane Inflation und der Leitzins hat keine unmittelbare Auswirkung auf diese. Es bleibt also abzuwarten, ob sich die Situation zukünftig wieder entspannt.

Welche Auswirkungen hat die Leitzinserhöhung für Anschlussfinanzierungen und zukünftige Immobilienkredite?

In jüngster Vergangenheit profitierten Bauwillige von der Nullzinspolitik der EZB, da Immobilienkredite aufgrund dessen unverschämt billig waren. Jedoch verteuerten sich Immobilienkredite, unabhängig von einer Leitzinserhöhung, bereits im Laufe des letzten Jahres. Der Immobilienfinanzierer Interhyp gibt diesbezüglich an, dass der durchschnittliche Zinssatz bei einer Laufzeit von 15 Jahren im Juni 2021 noch bei 1,31 Prozent lag. Dieses Jahr befindet sich der durchschnittliche Zinssatz bereits bei über 3 Prozent. Damit sind Immobilienkredite jetzt so teuer wie vor ungefähr acht Jahren. Die anstehende Leitzinserhöhung führt wahrscheinlich dazu, dass die Zinssätze weiter steigen und Immobilienkredite dementsprechend noch teurer werden. Auch Verbraucherinnen und Verbraucher deren Zinsbindung lediglich 10 oder 15 Jahre beträgt, müssen sich bei der Anschlussfinanzierung wohl oder übel auf erhebliche höhere Zinssätze einstellen.

Ihr spielt mit dem Gedanken ein Haus zu bauen oder bauen zu lassen? Dann findet ihr in unserem Ratgeberartikel »Die Baufinanzierung: Alles erklärt« jede Menge Informationen. Außerdem enthält unser Online-Kurs ein umfassendes Kapitel zum Thema Baufinanzierung.

Quelle: Focus Money Online

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Diese Erfahrungen sammelten andere Hausbauende in der Vergangenheit

Von nun an präsentieren wir euch hier, auf Basis von Interviews mit ehemaligen Hausbauenden (selbstverständlich anonymisiert), deren wichtigste Erfahrungen. Damit wollen wir euch helfen, unnötige Fehler zu vermeiden und somit Zeit und Geld zu sparen.

Unser Gesprächspartner (Anm. d. Red.: Wir nennen ihn Max.) ist verheiratet. Seine Frau und er hatten zum Zeitpunkt des Hausbaus bereits zwei Kinder. Das junge Paar ließ in 11 Monaten ein Architektenhaus ohne Keller in einer mittelgroßen Kleinstadt bauen. 

hausbaukurs.de: Welche Herausforderungen waren die größten während des Hausbaus?

Max: Meine Frau war zur Zeit des Hausbaus schwanger und wir erwarteten unser drittes Kind. Deswegen war es besonders wichtig, dass unser Haus alsbald fertig wird. Wir hatten also schon einen gewissen Zeitdruck. Glücklicherweise stand unser Haus nach 11 Monaten an Ort und Stelle. Des Weiteren war es enorm herausfordernd alle Schritte nachzuvollziehen. Die fehlende Transparenz war teilweise etwas beunruhigend. Außerdem trafen wir sehr viele Entscheidungen in kurzer Zeit.

hausbaukurs.de: Was hat euch während des Hausbaus geholfen? Wer oder was hat euch unterstützt?

Max: In unserem Freundeskreis waren wir nicht die Einzigen, die ein Haus bauen ließen. Der ständige Austausch mit Freundinnen und Freunden war also enorm hilfreich. Es ist ein gutes Gefühl sich mit Menschen auszutauschen, die vor den gleichen Herausforderungen stehen. Außerdem war unser Architekt ein Familienmitglied meiner Frau. Deswegen konnten wir manche Dinge auf dem kleinen Dienstweg regeln. 

hausbaukurs.de: Lass uns über das liebe Geld sprechen. Seid ihr mit dem Budget ausgekommen? Welche Gewerke habt ihr in Eigenleistung erbracht?

Max: Wir haben unser Budget nicht überschritten. Wir sind handwerklich nicht besonders geschickt. Deswegen haben wir absolut gar nichts in Eigenregie erledigt. 

hausbaukurs.de: Besten Dank. Wir wünschen dir und deiner Familie weiterhin alles Gute.

Pflichtversicherung für Gebäude in gefährdeten Gebieten

Die letztjährige Flutkatastrophe im Ahrtal dürfte bei den allermeisten von uns noch sehr präsent sein. Viele Menschen verloren ihr Leben und das Wasser richtete einen Schaden in Höhe von mehr als 8 Mrd. Euro an. Im Anschluss forderten die Bundesländer eine Pflichtversicherung für Gebäude in gefährdeten Gebieten, damit Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer in der Zukunft wenigstens besser gegen Elementarschäden gewappnet sind.

Ist die Pflichtversicherung beschlossene Sache?

Das Bundesland Baden-Württemberg stellte einen Antrag und die Regierungschefinnen und -chefs gaben dem Antrag statt. Jetzt hat die Bundesregierung das Heft in der Hand und bis zum Jahresende Zeit, einen ersten Vorschlag zu erarbeiten. Jedoch stößt die Idee der Pflichtversicherung auch auf Gegenwind und wirft einige Fragen auf.

Versicherungspflicht stellt einen Eingriff in die Grundrechte dar

Verbraucherschützerinnen und -schützer, ebenso wie die Versicherungswirtschaft, halten die Pflichtversicherung für einen Eingriff in die Grundrechte. Eine sinnvolle Umsetzung könnte diesbezüglich an ihre Grenzen stoßen. Außerdem ist eine solche Versicherung eine zusätzliche finanzielle Belastung für alle Eigentümer, da diese schnell Kosten in Höhe von mehreren Hundert Euro verursacht. Die Bundesregierung steht also vor einer echten Mammutaufgabe, wenn die Pflichtversicherung wirkungsvoll verfassungskonform und finanzierbar sein soll.

In unserem Ratgeber »Die wichtigsten Versicherungen beim Hausbau« erfährst du, welche Versicherungen beim Hausbau bereits jetzt unabdingbar sind.

Quelle: Spiegel Online

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Über den Autor
Alexander Fink
Operations-Manager
Alexander ist Ingenieur und kümmert sich unter anderem um die Einbindung aller Texte in der Sektion »Ratgeber & Tools«. Außerdem arbeitet er als freiberuflicher Autor und Texter.

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