Ein Großteil der Bauenden steht in ihrem Hausbauprojekt mindestens einmal vor der Frage – Keller: ja oder nein? Viele Bauherren und -herrinnen werden vor allem von den hohen Kosten abgeschreckt, die das zusätzliche Geschoss verursacht. Allerdings hat ein Keller auch viele Vorteile, die den finanziellen Verlust eventuell abschwächen und die Entscheidung für oder gegen das Kellergeschoss erschweren. Hier muss also jeder Hausbauende selbst entscheiden, ob sich der Kellerbau lohnt. Hier erhältst du eine Übersicht über die durchschnittlichen Kosten des unterirdischen Geschosses.
Dass ein Keller zusätzliche Kosten verursacht, ist jedem klar. Allerdings ist diese Betrachtungsweise teilweise zu kurz gedacht, denn ein Keller kann ebenso einen großen Nutzen bringen, auch aus finanzieller Sicht. Im Allgemeinen denken Bauende nicht direkt daran, dass ein Keller
Wer sich gegen einen Keller entscheidet, der muss die Haustechnik in einem separaten Raum im Erdgeschoss unterbringen. Dieser wiederum verursacht auch Kosten, die den standardmäßigen Gebäudekosten von circa 1.700 Euro bis 2.500 Euro pro Quadratmeter entsprechen. Ein 10 Quadratmeter großer Heizungsraum kann dann schon einmal so viel kosten wie ein Fertigkeller, wobei bei letzterer Variante mehr Fläche realisiert werden könnte. Darüber hinaus kann der Keller als Ausbaureserve für Hobbyräume, Büros und Co. genutzt werden, sofern alle Voraussetzungen für die Nutzung für Wohnzwecke erfüllt sind (Fenster, Dämmung, usw.).
Bei der Entscheidung für oder gegen den Kellerbau kann auch der eventuelle Verkauf der Immobilie berücksichtigt werden. Experten und Expertinnen gehen davon aus, dass ein gut gedämmter und belichteter Keller den Wert eines Hauses um circa 18 Prozent steigern kann. Auch wenn Bauherren und -herrinnen ihr Haus bis ins hohe Alter nutzen wollen, kann dieser Faktor trotzdem pro Keller gelten.
Um sein Haus auf einem sicheren Fundament zu erbauen, müssen sich Bauende entweder für einen Keller oder eine Bodenplatte entscheiden. Eins ist klar – wer sich gegen einen Keller entscheidet, der muss mit den Kosten für eine Bodenplatte rechnen und die liegen je nach Größe des Hauses auch im Durchschnitt bei rund 70 bis 100 Euro je Quadratmeter. Die Kosten variieren aber stark nach Ausführung.
Genauso wie nicht jedes Haus gleich ist, ist auch nicht jeder Keller gleich. Dementsprechend hängt der Kellerbau von verschiedenen Faktoren ab, die das Vorhaben entweder verteuern oder günstiger machen. Das sind zum Beispiel:
All diese Faktoren müssen immer konkret je Vorhaben betrachtet werden und bedingen deswegen ein individuelles Angebot der ausführenden Unternehmen. Bei einer Vor-Ort-Begehung kann ein Profi bereits erste Aussagen darüber treffen, was möglich ist und was nicht.
Eine pauschale Aussage über die Kosten eines Kellers zu treffen, ist schwierig. Der Bau des unterirdischen Geschosses hängt von zu vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Im Durchschnitt kann aber mit folgenden Kosten bei den verschiedenen Varianten gerechnet werden:
Ein großer Faktor für die Berechnung der Kellerbaukosten ist die Größe des Kellergeschosses. Möchten Bauende Geld sparen, dann entscheiden sie sich in vielen Fällen für eine Teilunterkellerung. Hier können dann die Haustechnik, der Hauswirtschaftsraum und geringe Abstellflächen untergebracht und gleichzeitig Kosten eingespart werden. Im Allgemeinen können für einen Keller laut dem Institut für Bauforschung in Hannover Mehrkosten in Höhe von 180 bis 425 Euro pro Quadratmeter entstehen. Bei den Kosten müssen aber derzeitige Preis- und Lohnsteigerungen mitberücksichtigt werden.
Fertigkeller gelten als günstigere Variante für das untere Geschoss. Deswegen greifen Hausbauende gerne auf diese Alternative zurück. Fertigkeller gibt es in verschiedenen Ausbaustufen, sodass Bauherren und -herrinnen entscheiden können, wie viel Eigenleistungen sie einbringen möchten. Dementsprechend lassen sich mehr oder weniger Kosten einsparen. Folgende Durchschnittswerte gelten als Richtwert für die Fertigkellerkosten:
Experten und Expertinnen empfehlen in jedem Fall, sich verschiedene Angebote von unterschiedlichen Unternehmen einzuholen. Es gibt nämlich große regionale und unternehmensbezogene Schwankungen bei den Preisen für den Kellerbau.
Die „Weiße Wanne“ wird aus wasserdichtem (WU-)Beton hergestellt. Im Gegensatz zur schwarzen Wanne wird eine Abdichtung mit Bitumen damit überflüssig. Deswegen wird sie besonders gerne eingesetzt, wenn die Bodenbeschaffenheit oder der Grundwasserstand eine sichere Kellerabdichtung bedingt.
Eine pauschale Kostenangabe für den Kellerbau mit weißer Wanne ist kaum möglich, deswegen werden in der Regel nur die Mehrkosten zum Bau der schwarzen Wanne genannt. Hausbauende müssen bei der weißen Wanne je nach Ausführung mit Mehrkosten in Höhe von circa 10 bis 15 Prozent rechnen.
Ebenso wie beim Hausbau gibt es auch die Möglichkeit beim Bau des Kellers, Geld einzusparen. Eine davon wäre zum Beispiel die Teilunterkellerung, so können Haus- und Anlagentechnik im unteren Geschoss untergebracht werden. Darüber hinaus können Bauende auf einen günstigeren Fertigkeller zurückgreifen, der in der Regel weniger Aufwand verursacht. Wer den Keller nur als Stauraum oder für die Haustechnik nutzen möchte, der kann unter anderem auch an der Ausstattung sparen und weniger Fenster oder Türen realisieren. Allerdings sollte – unabhängig der Verwendung – nicht an der richtigen Dämmung bzw. Isolierung gespart werden, das kann nämlich auch negative Auswirkungen für das darüberliegende Stockwerk bedeuten.
Letzten Endes können Bauherren und -herrinnen auch hier mit Eigenleistungen sparen, sofern sie sich diese Arbeiten handwerklich zutrauen. Besonders beim Bau eines Hochkellers kann das von Bedeutung sein.
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