Hausplanung: Wie lange dauert der Hausbau?
13/5/2022

Wie lange dauert der Hausbau?

Der Hausbau ist für viele nicht nur die größte Investition ihres Lebens, sondern auch das zeitaufwendigste Projekt – zum Bau des Traumhauses gehören einige Schritte, die abgearbeitet werden müssen und die mehr oder weniger Zeit in Anspruch nehmen. Die Baugenehmigung einholen, die Fertigstellung des Rohbaus oder des Innenausbaus erfordern mehrere Monate Wartezeit von den Bauenden. 

Hausbauzeit im Überblick

Wie lange die einzelnen Phasen des Hausbaus dauern können, zeigt die nachfolgende Übersicht. Hierbei handelt es sich um realistische Erfahrungswerte, die von individuellen Gegebenheiten und unterschiedlichen Voraussetzungen abweichen können. Wer selbst beim Hausbauprojekt mit anfasst, der muss mit längeren Zeiträumen rechnen. Im Durchschnitt beträgt die Bauzeit eines Einfamilienhauses rund acht bis neun Monate.

BauabschnittZeitraum
Vorplanung (Baufinanzierung, Wie soll mein Haus aussehen, Grundstück suchen, Baupartner finden)Individuell (Wochen bis Monate)
Grundstück erschließenbis zu 8 Monate
Beauftragung des Bodengutachtens3 bis 10 Tage
Planung (Grundriss und Bau)bis zu 6 Wochen
Baugenehmigung einholencirca 3 Monate
Bauvertrag verhandeln und prüfen14 Tage
Baustelleneinrichtung1 bis 3 Wochen
Kellerbau4 bis 6 Wochen
Bau Bodenplattecirca 2 Wochen
Rohbau2 Tage bis zu 4 Wochen
Dämmarbeiten und Fassade2,5 Wochen
Innenausbau8 bis 12 Wochen
Abnahme1 bis 3 Tage
Ggf. Baumängel beseitigenCirca 2 Wochen

Mit der Vorplanung alles richtig machen 

Wer von vornherein konkrete Vorstellungen von seinen eigenen vier Wänden und auch schon sein verfügbares Budget zusammengerechnet hat, der kann ohne Probleme in das Projekt starten. Mithilfe einer guten und soliden Vorplanung können viel Zeit und Nerven eingespart werden. Dazu sollten Bauherren und -herrinnen folgende Fragen im Vorfeld klären: 

  • Finanzierung klären: Wie viel Eigenkapital habe ich zur Verfügung? Wie hoch soll bzw. muss der Baukredit sein? Möchte ich Eigenleistung einbringen? Wenn ja, wie viel kann ich mir zutrauen?
  • Grundstück prüfen: Kann das Grundstück ohne weiteres bebaut werden? Müssen weitere Maßnahmen getroffen werden? Muss es noch erschlossen werden?
  • Konkrete Hausplanung: Welche Bauweise bevorzuge ich? Welcher Haustyp soll es sein? Wie groß muss das Haus sein?
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Mit diesen Tipps zur (schnelleren) Baugenehmigung

Ohne die Genehmigung durch die Baubehörde kann der Bau des Traumhauses nicht starten. In der Regel müssen Hausbauende mit einer Bearbeitungszeit von circa drei Monaten rechnen. Wer folgende Faktoren berücksichtigt, kann die Baugenehmigung womöglich schneller in den Händen halten: 

  • Bauherren und -herrinnen sollten die Vorgaben so gut wie möglich berücksichtigen. 
  • Mit der schriftlichen Zustimmung der Nachbarn kann es schneller gehen. 
  • Alle Dokumente und Unterlagen sollten vollständig vorhanden und von einer berechtigten Person (Bauvorlageberechtigte/r) unterschrieben sein.
  • Auch die Mitarbeitenden im Bauamt haben Urlaub – am besten typische Urlaubszeiten meiden.

Wie lang ist die Bauzeit?

Ganz allgemein hängt die Bauzeit von vielen Faktoren ab – Bauherren und -herrinnen müssen im Schnitt mit einer Bauzeit von rund acht bis neun Monaten rechnen. Standardisierte Häuser können meist schneller erbaut werden. 

Rohbau

Bei der Erstellung des Rohbaus kommt es in erheblichem Maße darauf an, ob ein Massiv- oder Fertighaus gebaut wird. Im Allgemeinen werden in dieser Phase bei beiden Bauweisen die einzelnen Geschosse erstellt, die Dämmung und Fassadenverkleidung sowie das Dach gesetzt. 

Massivhaus

Wer ein Massivhaus baut, muss beim Stein auf Stein mauern circa einen Monat Bauzeit einplanen. Hier müssen aber auch bestimmte Witterungsverhältnisse gegeben sein, da diese die Bauzeit nochmals verlängern können. 

Fertighaus

Bei einem Fertighaus steht der Rohbau bereits nach zwei bis fünf Tagen komplett. Die zur Baustelle gelieferten Bauteile werden vor Ort lediglich zusammengebaut, weswegen die eigentliche Bauzeit so gering ist. 

Bauende von Fertighäusern vergessen allerdings häufig, dass die Fertigungszeit des Hauses, je nach Typ, Ausbaustufe und Sonderausstattung, mehrere Monate dauern kann. Diese Zeit müssen Bauherren und -herrinnen in jedem Fall einrechnen. 

Innenausbau

Relativ zum Schluss des Hausbaus stehen die Arbeiten im Innenbereich an. Die entpuppen sich teilweise als echte Zeitfresser, vor allem wenn Mann oder Frau viel in Eigenleistung erledigen möchte. Bauende sollten hier mindestens zwei bis drei Monate einplanen, bei Eigenleistungen je nach handwerklichem Geschick sogar zusätzlich noch einen zeitlichen Puffer. 

Wann ist der perfekte Baubeginn?

In der Regel sollten Bauende im späten Frühling starten: Hier können aufgrund der besseren Wetterverhältnisse alle Arbeiten im Tiefbau durchgeführt und die längeren Tage dazu genutzt werden, schnell im Projekt voranzukommen. 

Möchten Bauende allerdings ihr Hausbaubudget entlasten, dann kann der Herbst für den Baubeginn genutzt werden. Im Herbst ist die Auftragslage für viele Unternehmen entspannter und deswegen bieten sie günstigere Preise an. 

5 Tipps, um die Bauzeit zu verkürzen 

Viele Bauherren und -herrinnen können es nicht abwarten, in die eigenen vier Wände einzuziehen. Schließlich spart ein schneller Einzug nicht nur Zeit, sondern auch beispielsweise die Kosten für die alte Mietwohnung. Damit es mit einer kurzen Bauzeit klappt, sollten sich Bauende an diese 5 Tipps halten: 

  1. Baupartner suchen: Wer sich für einen Baupartner entscheidet, der hat in der Regel den Rund-um-Service beim Hausbau. Generalüber- oder -unternehmer sowie Bauleiter übernehmen nicht nur die Beauftragung bzw. Ausführung der einzelnen Gewerken, sondern sie koordinieren und überprüfen auch die Arbeiten. So können sich Bauende wertvolle Zeit sparen. 
  2. Eigenleistungen: Bauherren und -herrinnen, die selbst Profis im Handwerk sind, haben gute Voraussetzungen, die Arbeiten ordnungsgemäß und schnell auszuführen. Für Hobbyhandwerker und -handwerkerinnen gilt: Um Bauzeit zu sparen, sollten Eigenleistungen größtenteils vermieden werden, da diese in der Regel immer länger dauern als bei den Fachkräften. 
  3. Auf Altbewährtes zurückgreifen: Mithilfe eines bereits vorher geplanten Hauses sparen sich Bauherren und -herrinnen die Zeit für die aufwendige Planung und Gestaltung des Eigenheims. Besondere Wünsche können dennoch problemlos mit aufgenommen werden. Typenhäuser gibt es bei vielen Anbietern vorher zu besichtigen. 
  4. Im Frühling starten: Im besten Fall beginnt das Hausbauprojekt am Ende des Frühlings, so lassen sich das gute Wetter und die längeren Sonnenstunden am Tag bestens ausnutzen. 
  5. Gut vorbereitet sein: Bauende, die von Anfang an gut organisiert sind und die konkrete Vorstellungen von ihrem Haus haben, müssen in der Regel weniger zeitaufwendige Entscheidungen während des Projektes treffen. Deswegen sollten sich Bauherren und -herrinnen schon vor dem Bau ausführlich mit der Finanzierung, der Planung des Traumhauses und Co. auseinandersetzen. 

Finde in unseren Ratgebertexten alles Wissenswerte rund um die Themen für deinen Hausbau.

Über den Autor
Julian Droste
Gründer
Julian ist während des Baus seiner egienen vier Wände auf viele Probleme gestoßen, vor denen er angehende Bauherrinnen und Bauherren mit dem Hausbaukurs schützen möchte.

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