Hausbau: News und Trends KW 37
19/9/2022

Hausbaunews KW 37 (12.09.2022- 18.09.2022)

Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen. 

Lohnt sich der Bausparvertrag (wieder)?

Die EZB hat in jüngster Vergangenheit den Leitzins angehoben - das verspricht wieder mehr Zinsen für Sparer, aber voraussichtlich höhere Kosten für Menschen, die sich ihr Eigenheim mit einem Baukredit finanzieren müssen. Die Zinsen für die Baufinanzierung haben sich nämlich in letzter Zeit verdreifacht. Jetzt steigt bei Bausparkassen vermehrt die Nachfrage nach Bausparverträgen, aber warum?

Bausparverträge sichern Zinssatz

Wer sein Geld mithilfe eines Bausparvertrages spart, der sichert sich bereits bei Abschluss des Vertrages einen längerfristigen Zinssatz. Dieser betrage laut Verivox 1,5 bis 2,5 Prozent und gelte für die nächsten fünf bis zehn Jahre. Ein Vorteil, denn so umgeht Mann oder Frau die immer weiter steigenden Zinsen für Baukredite. 

Immer mehr Bausparverträge

Christian König als Experte vom Verband der Privaten Bausparkassen stellt fest: “Wir verzeichnen seit Mitte März einen deutlichen Anstieg der Nachfrage - zuletzt mit einem Plus im Neugeschäft von über 50 Prozent”. Im Jahr 2021 bestanden seinen Angaben zufolge 1,4 Millionen Bausparverträge, 2022 steigt die Zahl deutlich an.  

Zinsen auf dem Bausparvertrag

Grundsätzlich müssen Bausparer wissen, dass der Vertrag aus zwei Phasen, der Anspar- und Finanzierungsphase, besteht. In der ersten Phase wird das Geld bis zu einer gewissen Höhe und Dauer inkl. Zinsen angespart. Bei Zuteilungsreife kann die Summe ausgezahlt bzw. als Kredit genutzt werden. In der sogenannten Finanzierungsphase haben Sparende dann Anspruch auf einen zinsgünstigen Kredit, dessen Konditionen schon zu Beginn des Bausparvertrages feststanden. Roland Stecher, Experte der Verbraucherzentrale Bremen weiß, “Der Vertrag ist als Sparvertrag rentabel, wenn die in der Sparphase gutgeschriebenen Zinsen nach Abzug der Kosten attraktiv sind”. Zurzeit würden die Guthabenzinsen bei 0,01 Prozent liegen, das spreche gegen den Abschluss eines Bausparvertrages, da es unrentabel sei. “Ob ein Bausparvertrag in der Darlehensphase vorteilhaft ist, hängt vom Darlehenszins des Bausparvertrags im Vergleich zum dann allgemein üblichen Darlehenszins ab. Und das lässt sich bei Abschluss des Bausparvertrags absolut nicht vorhersehen”, heißt es auf der Seite von Verivox. 

Wann sich Bausparverträge lohnen 

Laut König eigne sich der Bausparvertrag insbesondere für energetische Sanierungen, da Hausbesitzer und -besitzerinnen damit einen Blankokredit über bis zu 50 000 Euro erhalten können, der unter anderem keiner Grundbucheintragung bedarf. Darüber hinaus sei es vorteilhaft, sich mit dem Abschluss langfristig niedrige Zinsen zu sichern. Verbraucherschützer Stecher warnt aber vor den Abschluss- und Kontoführungsgebühren: "Bausparkassen verlangen Abschlussgebühren zwischen 1 und 1,6 Prozent der Bausparsumme." Eine passende Beratung, ob sich der Bausparvertrag wirklich lohnt, ist deswegen unumgänglich. 

Quelle: Baufinanzierung: Was ist dran am Boom der Bausparverträge? (verivox.de)

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Blower-Door-Test für den Neubau

Energieeffiziente Neubauten waren noch nie so wichtig, wie sie es heute sind. Wie effizient das Gebäude ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, unter anderem auch der Luftdichtigkeit des neu gebauten Hauses. Experten des Verbands Privater Bauherren (VPB) empfehlen deswegen Bauherren und -herrinnen zu einem Blower-Door-Test, sobald der Neubau geschlossen ist. 

Pfusch am Bau ist keine Seltenheit

Insbesondere bei Schlüsselfertiganbietern stellt der VPB fest, dass es häufig keine unabhängige Qualitätssicherung gibt, die frühzeitig auf mangelhaft ausgeführte Arbeiten hinweist. Handwerker könnten laut der Experten ohne großen Kontrollen frei arbeiten. Im Serviceartikel des Verbandes heißt es dazu: “Pfusch entdecken wir Bausachverständigen jeden Tag: Fenster und Türen werden nicht luftdicht ans Mauerwerk angeschlossen und die Übergänge von der Wand zum Dach sind undicht. Besonders die Anschlüsse stellen häufig ein Problem dar. Hier ist große Sorgfalt bei der Ausführung erforderlich, doch leider wird oft nachlässig gearbeitet.” Das führt nicht nur dazu, dass die Wärme durch undichte Stellen entweicht, sondern zu weiteren Bauschäden und Schimmel. Ohne ihr Wissen bezahlen Bauherren und -herrinnen dann für ein mangelhaftes Gebäude. 

Luftdichtigkeit prüfen

Mithilfe des Blower-Door-Tests (auch als Differenzdruck-Messverfahren bezeichnet), der seit 1995 immer häufiger auf deutschen Baustellen angewendet wird, können undichte Stellen im Haus schnell und ohne größere Aufwendungen erkannt werden. Dazu muss das Gebäude zunächst aber vollständig geschlossen sein. Laut Angaben des VPBs sei es besonders wichtig, die genauen Stellen der Undichtigkeit innerhalb des Gebäudes herauszufinden, um diese rechtzeitig abzudichten. So verursache eine schadhafte Fensterdichtung in erster Linie Heizenergieverluste, ein undichter Folienanschluss unter dem Dach hingegen Energieverluste und eine feuchte Dachdämmung, die wiederum zu Schimmelbildung führe, erklären die Experten. Zusammen mit einer ergänzenden Thermografie (Wärmebildaufnahmen mit Infrarotkamera) sichern sich die Bauenden in großem Maße vor (Folge-)Schäden an ihrem Bau ab. 

Vorsicht beim Testanbieter 

Blower-Door-Test sei nicht gleich Blower-Door-Test, warnt der Verband. Häufig bieten Schlüsselfertiganbieter in ihrem Leistungspaket den passenden Test an, ohne die konkrete Expertise dazu zu haben. Bauherren und -herrinnen sollten darauf achten, von wem der Test wie durchgeführt wird. Ein korrekt ausgeführter Test hilft dabei, dauerhafter Energieverschwendung vorzubeugen. Die Kosten für den Test betragen nach Angaben der Experten rund 350 Euro. Zusammen mit der Thermografie müssen Bauende mit Kosten von 650 Euro rechnen. 

Quelle: VPB Presseinformation: Serviceartikel Blower-Door-Test

Eigentum im Alter günstiger als Miete

Immobilienbesitzer müssen beim Bau oder Kauf ihres Eigenheims zunächst zwar mit hohen Finanzierungskosten rechnen, auf Dauer lohnt sich jedoch das Wohneigentum im Vergleich zur Miete, das bestätigt eine Studie im Auftrag der LBS-Gruppe. 

Dass Wohneigentum eine Investition in die Zukunft ist, ist kein Geheimnis. Die Ergebnisse der Studie, die durch das Berliner Forschungsinstitut Empirica auf Grundlage der Einkommens- und Verbraucherstichprobe durchgeführt wurde, zeigt jedoch wiedermals, wie viel Eigentümer durch den selbstgenutzten Wohnraum sparen können.

Im Alter bietet Wohneigentum nicht nur einen finanziellen Mehrwert, Immobilieneigentümer bewerten auch die Wohnqualität höher. 
Im Alter bietet Wohneigentum nicht nur einen finanziellen Mehrwert, Immobilieneigentümer bewerten auch die Wohnqualität höher. 

Die Ergebnisse basieren auf der Befragung von 60 000 Haushalten mit verschiedenen Gehältern und Wohnverhältnissen. Im Rentenalter zahlen zum Beispiel Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 2000 bis 3000 Euro im Schnitt 640 Euro monatliche Miete inklusive Nebenkosten für ein Mietobjekt. Dagegen stehen die monatlichen Wohnkosten von durchschnittlich 435 Euro für die Nutzung von eigenem Wohnraum im Alter.

Obwohl die Daten aus dem Jahr 2018 stammen, halte die LBS die Aussage trotzdem für dauerhaft gültig, wie FOCUS Online berichtet. Die Basis bleibe nämlich immer die Gleiche: Sobald die Schulden teilweise oder ganz getilgt sind, sinkt die Gesamtbelastung für Eigentümer und Eigentümerinnen einer Immobilie. 

Wohneigentum verspreche jedoch nicht nur geldwerte Vorteile, sondern unter anderem auch eine höhere Wohnqualität. 

Quelle: Altersvorsorge: Immobilien-Eigentümer sparen viel Wohnkosten - FOCUS online

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Über den Autor
Sabrina Wallbaum
Content- & SEO-Managerin
Sabrina ist für alle Inhalte auf hausbaukurs.de und auf sozialen Medien zuständig. Neben ihrem Fachwissen als Immobilienkauffrau lässt sie in unsere Ratgebertexte jede Menge Leidenschaft für das Schreiben und Recherchearbeit einfließen, sodass unsere Leser:innen immer genau die Infos rund um ihr Anliegen finden, die sie gerade benötigen.

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