Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.
Damit die Null-Emissions-Strategie der Bundesregierung in naher Zukunft umgesetzt werden kann, muss sich auch die Baubranche über nachhaltige Baustoffe Gedanken machen. Zunehmend treten Baustoffe auf, die nicht nur recycelbar sind (z.B. Stroh), sondern auch solche, die aus recyceltem Material bestehen. Ein australisches Wissenschaftsteam macht sich diesen Prozess zunutze und stellt aus Altöl umweltfreundliche Ziegel her.
Für das Team um Justin Chalker von der australischen Flinders University steht der Recyclingprozess im Vordergrund seiner Forschung. "Wir haben im Rahmen einer Studie eine neue Art von Ziegeln getestet, die wir aus Altspeiseöl hergestellt haben, das mit Schwefel und Dicyclopentadien (DCPD) gemischt worden ist; Schwefel und DCPD sind Nebenprodukte der Erdölraffination“, zitiert das Baublatt.ch Chalker. All diese Stoffe seien laut dem Wissenschaftler ausreichend vorhanden.
In den ersten Produktionsversuchen zeigte sich, dass die Rohmasse für die Ziegel, bei der Kohlenstofffasern zugemischt wurden, 16-mal härter ist als ohne den Rohstoff. Das Forscherteam sieht einen weiteren Vorteil in den ökologischen Ziegeln: ihre Herstellung würde weniger Energie verbrauchen als ihr Pendant aus Zement.
Aufgrund seiner Materialzusammensetzung hat der Recycling-Ziegel einen weiteren ausschlaggebenden Vorteil: „Sie verbinden sich ohne jeglichen Mörtel, wenn man sie mit einem Aminkatalysator besprüht“, so Chalker. Diese Chemikalie wird häufig in der Schuhindustrie oder Autobranche benutzt. “Der Katalysator bewirkt, dass sich die beiden Ziegel fest miteinander verbinden. Der Katalysator leitet diese Reaktion ein und verdampft, wenn der Prozess beendet ist".
Die Gebäude, die aus diesen Ziegeln gebaut werden, sollen säure- und wasserresistent sein.
Quelle: Recycling-Baustoffe: Ökoziegel aus Altöl brauchen keinen Mörtel | Baublatt
Wirtschaftsfinanzminister Robert Habeck setzte sich im vergangenen Jahr mit hohen Fördergeldern für die ökologische Wende in der Baubranche ein. Wärmepumpen sollten dazu beitragen, die vom Bund geforderten Klimaziele zu erreichen. Mittlerweile wurden die Fördersummen jedoch auf maximal 24.000 Euro und höchstens 40 Prozent für den Kauf der alternativen Heizung herabgesetzt. Für viele Menschen trotzdem noch zu wenig, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Im Auftrag des Energiedienstleisters Wega befragte das Unternehmen YouGov Hausbesitzer und -besitzerinnen über die mögliche Anschaffung einer Wärmepumpe und/oder Photovoltaikanlage. Ein Drittel (34 Prozent) der Befragten gab an, dass der Kauf einer Photovoltaikanlage in den nächsten zwei Jahren wahrscheinlich sei. Knapp 15 Prozent interessierten sich für den Erwerb einer Wärmepumpe.
Insbesondere die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit einem Haushaltseinkommen ab 10.000 Euro pro Monat zeigten großes Interesse an den alternativen Heizungssystemen. Diejenigen, die sich unsicher sind oder auf den Einbau der Wärmepumpe verzichten, sehen mit 48 Prozent vor allem die hohen Anschaffungskosten als Ablehnungsgrund. 15 Prozent der Befragten gaben als Grund an, dass Dächer zu klein oder Häuser zu schlecht gedämmt sind.
Aktuell sind eine Million Wärmepumpen verbaut. Im besten Fall steigt diese Zahl bis 2030 auf sechs Millionen Geräte.
Quelle: Wärmepumpen und Solaranlagen: Hohe Kosten schrecken vor Kauf ab - DER SPIEGEL
Auf der Baustelle werden häufig Fotos von Baumängeln oder Schäden durch Sachverständige, Bauleiter und die Bauenden selbst gemacht. In der Regel werden nur die Stellen durch digitale Nachweise wie Fotos festgehalten, die nachgebessert werden müssen. In seinem neuesten Expertenrat vom 10.08.2022 gibt der Verband Privater Bauherren e.V. an, dass Bauherren und -herrinnen auch den Verlauf von Leitungen und Rohren während des Hausbaus fotografieren sollten. Das ist vor allem dann nützlich, wenn zum Beispiel Löcher in die Wände gebohrt werden müssen. So wissen Hausbesitzer und -besitzerinnen, wo sie bohren dürfen und wo nicht.
Quelle: VPB - unabhängige Bauberatung für Bauherren und Immobilienbesitzer
Eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH (PwC) prognostiziert für die nächsten zwei Jahre keine Preisentspannung in der Baubranche. Dafür seien laut der Experten des Unternehmens sechs wesentliche Faktoren verantwortlich.
„Wir gehen davon aus, dass die Baupreise für gewerblich genutzte Immobilien in den kommenden beiden Jahren um mehr als 20 Prozent steigen werden. Im zweiten Quartal 2022 lag der Preisanstieg bei Nichtwohngebäuden bei rund 19 Prozent, wie die jüngste Auswertung von Destatis zeigt”, so Dr. Harald Heim, Partner Real Estate bei PwC Deutschland. Die Gründe für diesen Anstieg sind vielfältig: hohe Preise für Materialien und Energie, steigende Lohnkosten und der Fachkräftemangel, regulatorische Vorgaben der Politik sowie die anhaltende Inflation. Ein weiterer Faktor ist die Nachfrage nach neuen Gebäuden, die trotz der höheren Kosten immer noch uneingeschränkt da ist. 2021 stiegen die Baugenehmigungen im Hochbau auf 249.000 an. 2019 waren es noch 223.000 genehmigte Bauten deutschlandweit. Allerdings geben Bauunternehmer an, dass die unsichere Lage dazu führt, dass Aufträge teilweise zurückgezogen werden.
Die Experten raten Bauherren und -herrinnen auf ihrer Homepage dazu, “bereits in einem frühen Projektstadium mögliche Preisrisiken zu identifizieren, Schwachstellen aufzudecken und entsprechend gegenzusteuern”. Projekte könnten erfolgreich umgesetzt werden, wenn es ein angemessenes Risikomanagement und Controlling gäbe.
Quelle: Die Preise in der Baubranche werden stark anziehen - PwC
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