Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.
Ein Haus um- oder neu zu bauen war im vergangenen Jahr für viele Verbraucher und Verbraucherinnen aufgrund der stark gestiegenen Preise für Baumaterialien kaum möglich. Eine neue Berechnung zeigt die Folgen der Preisentwicklung auf das Bauvolumen.
Neueste Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) stellen deutlich die Folgen der Bauprobleme im letzten Jahr dar: Das Bauvolumen sank inflationsbereinigt. Nach dem DIW gab es das schon lange nicht mehr. Insbesondere der Wohnungsbau sei überproportional davon betroffen. Die Experten und Expertinnen prognostizierten ein inflationsbereinigtes Wachstum erst 2024 wieder.
Laut der Berechnungen sei das nominale Bauvolumen um 13,6 Prozent gestiegen. Das hänge aber damit zusammen, dass sich der Umsatz aufgrund der massiven Preissteigerungen erhöht habe. Werden diese Zahlen um die Preissteigerungen bereinigt, bleibe ein Minus von 2 Prozent. Im Wohnungsneubau betrage der Rückgang des Bauvolumens sogar 4,5 Prozent.
Auch das Bundesamt für Statistik ermittelte einen massiven Rückgang der Auftragseingänge von Januar bis Oktober 2022.
Im Jahr 2023 könnte sich dieser Trend weiter fortsetzen. Vor allem das Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 Wohnungen zu schaffen, ist gefährdet. In diesem Jahr prognostiziert der Zentralverband des deutschen Baugewerbes nämlich nur die Fertigstellung von rund 245.000 Wohnungen. Im vergangenen Jahr lag diese Zahl bei circa 280.000 Wohnungen. Das Ziel der Bundesregierung würde also erneut verfehlt werden.
Die Experten und Expertinnen des DIW stimmen dieser Erwartungshaltung überein: „Inflationsbereinigt wird das Bauvolumen in diesem Jahr wohl noch negativ sein und erst ab 2024 wieder im Plus liegen, aber auch dann dürfte der Wohnungsbau, insbesondere der Neubau, der Gesamtentwicklung noch hinterherhinken”, so einer der Autoren.
Quelle: Immobilien: Preissteigerungen lassen Bauvolumen sinken (wiwo.de)
Der Wohnraum wird in 2023 voraussichtlich knapper als je zuvor: Florian Becker als Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbundes sieht großes Potential in den selbst nutzenden Bauherren und -herrinnen: „Alle, die willens sind Wohnraum zu schaffen, müssen jetzt mit ins Boot geholt werden, um den Wohnraummangel zu bekämpfen“, so der Experte.
Laut Studien gäbe es einen Sickereffekt auf dem Wohnungsmarkt, der durch selbstnutzende Bauherren ausgelöst werden würde, die in das eigene Haus investieren. Dadurch würde nicht nur dieser neue Wohnraum geschaffen, sondern eben auch die zuvor genutzte Mietwohnung wieder frei. „Ein Drittel aller Wohnungen werden durch Selbstnutzer geschaffen. Die Politik des letzten Jahres hat dieses Engagement abgewürgt. Das hat wesentlich zur Verschärfung der Probleme auf dem Wohnungsmarkt beigetragen“, erklärt der Geschäftsführer.
Insbesondere zielt seine Kritik auf die Hausbauförderungen in 2022 ab - diese wurden von der Bundesregierung weitestgehend eingestellt. Weitere Förderungen für dieses Jahr stehen noch aus. Diese politischen Entscheidungen bremsen den privaten Hausbau nach Meinung des Experten aus: „Die Bundesregierung muss eine Kehrtwende hinlegen: Es braucht staatliche Förderung für selbstnutzende Bauherren, bessere Rahmenbedingungen zum kostengünstigeren und schnelleren Bauen und ein klares Signal an die Bürgerinnen und Bürger, dass ihr Engagement, für sich und ihre Familie in eine Immobilie zu investieren, von der Bundesregierung erwünscht ist“, fordert Becker.
Quelle: BSB fordert politisches Signal an private Bauherren | BSB (bsb-ev.de)
In den vergangenen zwei Jahren haben immer Menschen aufgrund der Pandemie einen Großteil ihrer Zeit zu Hause verbracht. Offene Wohnkonzepte entpuppten sich in dieser Zeit eher als nachteilhaft. Die neuesten Trends in der Einrichtungsbranche zeigen deswegen ganz andere Gestaltungen, Farben und Materialien.
Aktuell können sich Interessierte auf der Domotex Messe in Hannover (12. bis 15. Januar) erstmals seit der Coronapause wieder von den neuesten Wohntrends inspirieren lassen. Dabei könnte der ein oder andere von den aktuellen Trends überrascht sein, vor allem dunkle Farben bei den Bodenbelägen aus Holz sind total angesagt, wie Trendexpertin Gabriela Kaiser feststellt. “Die dunklen Töne machen einen Raum wohliger und gemütlicher”, so Kaiser.
Zumindest der Holzboden, egal ob echtes Holz oder Materialien in Holzoptik, ist schon seit einiger Zeit dauerhaft beliebt, weiß Kaiser. “Der Holzanteil im Wohnen ist insgesamt in den letzten Jahren gestiegen - sowohl bei den Möbeln, aber auch beim Fußboden", stellt die Expertin fest. “Das liegt daran, dass es sich die Menschen gemütlich, wohnlich, behaglich machen wollen. Mit dem Werkstoff Holz hast du es gefühlt gleich ein, zwei Grad wärmer zu Hause."
Verändert habe sich aber die Farbgestaltung des Holzes: "Es gibt auf der einen Seite sehr helle Böden und auf der anderen Seite extrem dunkle - dunkelbraun bis schwarz", sagt die Trendanalystin. "Das Dunkle für den Boden ist so neu, dass sich noch keiner so wirklich im Klaren darüber ist, ob die Tendenz sich auch wirklich durchsetzen wird."
Dunkle Böden seien dabei aber nur der Anfang. Immer mehr Menschen greifen auch bei Möbeln und Küchen auf dunkle Töne zurück: “Aber wir sehen die Tendenz zum sehr Dunklen ja bei den Küchen schon länger. Und auch bei den anderen Möbeln kommt die Kombination von Dunkelbraun und Schwarz offensichtlich sehr gut an.” Kaiser weiß auch, woran das liegt, seit der Corona-Pandemie wünschen sich immer mehr Menschen Geborgenheit in ihren eigenen vier Wänden. Außerdem sei auf der anderen Seite der Wunsch nach mehr Abtrennungen und Rückzugsorten da. Diese lassen sich gemeinsam mit hellen und dunklen Böden, auch ohne Wände, optisch abtrennen. Kaiser sagt dazu: "Vor der Pandemie ging es immer darum, dass ein Boden mindestens über die ganze Etage durchgezogen wird. Jetzt unterscheidet man eher wieder.” Sie stellt fest: “Der Bereich des Wohnzimmers soll gemütlicher sein als der Bereich für Küche und Esszimmer, also dunkler eingerichtet. Auch im Schlafzimmer darf es dunkler sein, denn da möchte ich chillen und entspannen.”
Verlegt werden die neuen Holzböden gerne in traditionellen Mustern wie dem Fischgrätenmuster. Der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Parkettindustrie, Michael Schmid, erklärt: “Neben den klassischen Landhausdielen, die parallel zueinander verlegt werden, ist momentan das Fischgrätmuster auch wieder sehr populär, das gerade oder diagonal im Raum verlegt werden kann.”
Darüber hinaus sei laut Trendexpertin Kaiser besonders das Unperfekte am Holz wie Astlöcher, Risse oder Farbabweichungen das, was begehrt sei.
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