Hausbau: News und Trends KW 13
4/4/2022

Hausbaunews KW 13 (28.03.2022-03.04.2022)

Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit allen Informationen und Trends für (angehende) Bauherren und -herrinnen.

Knapp 1/4 der Neubauten sind Fertighäuser

Häuser in Holz-Fertigbauweise sind schon lange bei Bauherren und -herrinnen aufgrund ihrer vielen Vorteile beliebt. Im vergangenen Jahr erreichte die Bauweise mit 23,1 Prozent der bundesweiten Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser seinen bisherigen Höhepunkt am Markt. 

Bis Oktober wurden im Jahr 2021 in Deutschland über 90.000 Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäusern erteilt, davon waren 21.412 Häuser in Fertigbauweise zu verzeichnen. Das entspricht einem Plus zum Vorjahr in Höhe von 11,2 Prozent für den Fertigbau. Laut dem Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF) ist das „Ziel der Fertigbau-Branche […], in den nächsten zwei Jahren einen Marktanteil von bundesweit 25 Prozent zu erreichen“. 

Vorteile von Fertighäusern

Ob dieses Ziel aktuell erreicht werden kann, hängt unter anderem auch von der allgemeinen Lage des Immobilienmarktes ab. Dennoch entscheiden sich viele Bauherren und -herrinnen aus gutem Grund für das Haus in Fertigbauweise. Nicht nur, dass es eine gute Kosten- und Planungssicherheit für Hausbauende gibt, auch die industriell vorgefertigte und witterungsunabhängige Fertigung sprechen für diese Bauweise. 

Quelle: https://www.fertigbau.de/bdf/unsere-branche/#&panel1-1&panel2-1

Ab Mitte April wieder energetische Neubauförderungen 

Für viele (angehende) Bauherren und -herrinnen war der Stopp der Förderungen für Neubauten im Januar 2022 ein großer Schock. Ab 20. April setzt der Bund die Förderung für den EH40-Standard fort. Allerdings erwarten Hausbauende neue Fördersätze und geänderte Bedingungen. 

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bestätigt, dass für das Programm insgesamt eine Milliarde Euro zur Verfügung stehen würde - er räumt aber zusätzlich ein, dass die Fördertöpfe schnell ausgeschöpft sein werden. „In der Nachfolge wollen wir für dieses Jahr noch ein schmaleres Programm mit anspruchsvolleren Konditionen auflegen, vorbehaltlich der Finanzierung. Das soll ein Programm EH40-Plus sein, mit einem Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen”, so der Grünenpolitiker. 

Der Fokus der Bundesregierung liege aber auf den Sanierungen im Bestandsbau „Die Hauptgelder werden wir künftig aber in die Sanierungen stecken, denn bei den alten Häusern entstehen die meisten Emissionen im Gebäudesektor, der Handlungsbedarf ist groß. Das geht es jetzt richtig voran, diese Dynamik wollen wir weiter fördern”, verkündet Habeck weiter. 

Im Januar 2022 kam es zu einem zwischenzeitlichen Stopp der Förderungen für Sanierungen und Neubauten. Nach zahlreichen Protesten wurden alle Anträge bis zu einem bestimmte Datum doch bearbeitet.

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Immobilienpreise steigen weiter an

Es ist nicht überraschend, dass die Immobilienpreise drastisch steigen – aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, wie dramatisch die Preissteigerungen wirklich sind: Im Durchschnitt mussten Immobilieninteressierte im letzten Jahr 11 Prozent mehr für Häuser und Wohnungen bezahlen. 

Rasanter Preisanstieg

Egal ob Corona-Pandemie oder niedrige Zinsen – Eigentum ist gefragter denn je. Ende des Jahres 2021 war mit circa 12,2 Prozent zum Vorjahresquartal der bisher höchste Preisanstieg bei Wohnimmobilientransaktionen seit 2000 zu verzeichnen. 

Immobilienkauf: Stadt oder Land?

Immobilien in ländlichen Gegenden als auch in städtischen Lagen haben sich deutlich verteuert. Ein Plus von 15,9 Prozent zum Vorjahr müssen Bauherren und -herrinnen in ländlich dünn besiedelten Gegenden für ein Ein- oder Zweifamilienhaus zahlen. In dicht besiedelten Lagen ist eine Preissteigerung von 14,5 Prozent zu verzeichnen. 

Auch in Städten wie München, Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf mussten Hausbauende 2021 12,8 Prozent mehr als im Vorjahr für Wohnimmobilien zahlen. 

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/immobilienpreise-immobilienpreisindex-haeuserpreisindex-101.html

Wärmepumpe als Energiesparer

Immer mehr Bauherren und -herrinnen entscheiden sich bei ihrem Neubau für eine umweltfreundliche und unabhängige Energieversorgung. Aktuelle Zahlen bestätigen, dass Wärmepumpen in rund 40 Prozent der Neubauten als Alternative zu anderen Heizsystemen verbaut werden. Und das nicht ohne Grund – sie entpuppen sich vor allem aktuell als echte Energiesparer. 

Ungewisse Zukunft der Energiepreise 

Zurzeit sparen Hausbesitzer und -besitzerinnen, die eine effiziente Wärmepumpe verwenden, rund 39 Prozent der Kosten im Vergleich zum Heizen mit Gas-Heizung ein. Wer mit weniger effizienter Wärmepumpe heizt, spart immerhin noch 11 Prozent.

Besonders jetzt zeigt sich, wie unabhängig und kostengünstig der Energieverbrauch mit Wärmepumpe sein kann – in einem Einfamilienhaus mit 20.000 Kilowattstunden-Verbrauch (kWh) zahlt der Besitzer bzw. die Besitzerin aktuell circa 2.596 Euro. Vor dem enormen Preisanstieg des Gases lagen die Kosten bei rund 1.402 Euro. 

Bauherren und -herrinnen, die jetzt mit effizienter Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 heizen, die benötigen beim Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden circa 5.000 kWh Strom für die Wärmepumpe. Der durchschnittliche Preis für den Wärmepumpenstrom liegt derzeit bei 1.573 Euro. Das ist eine Ersparnis in Höhe von 39 Prozent im Gegensatz zu den Gaspreisen. 

Thorsten Storck als Energieexperte bei Verivox räumt aber ein: „Wegen der hohen Großhandelspreise werden die Strompreise für Wärmepumpen aller Voraussicht nach in den kommenden Monaten weiter ansteigen – das gilt allerdings auch für die Gaspreise“.

Wärmepumpen lohnen sich

„Geht man von einem Preis von rund 20.000 Euro inklusive staatlicher Förderung aus, könnte sich der Umstieg auf eine effiziente Wärmepumpe bei den aktuellen Preisen innerhalb von 10 Jahren amortisieren. Die Preisspannen für die Heizsysteme und die notwendigen Umbauarbeiten sind allerdings groß und hängen von der individuellen Situation ab“, so Thorsten Storck. 

Für Neubauten steht außer Frage: Bauherren und -herrinnen sollten im Vergleich zu anderen Heizsystemen Wärmepumpen als effiziente Heizsysteme nutzen. Bei Bestandsgebäuden muss geklärt werden, ob und inwiefern sich die Wärmepumpe für die Immobilie lohnt. 

Quelle: https://www.verivox.de/strom/nachrichten/heizkostenvergleich-waermepumpe-bis-zu-39-prozent-guenstiger-als-erdgas-1119298/

Bauherrenverband rät zur richtigen Dokumentation im Bau-Tagebuch 

Viele private Bauherren und -herrinnen fürchten aufgrund der wirtschaftlichen Lage und sonstiger aktueller Ereignisse, dass sich ihr Bauprojekt verzögert und länger als geplant dauern könnte. Das nicht ganz zu Unrecht, wie die Beobachtungen von VPB-Bauherrenberater Marc Ellinger zeigen: „Wenn es irgendwo klemmt, dann wird nicht selten die politische Großwetterlage bemüht. Umso ratsamer erscheint es, dass Bauherren sorgfältig ein Bau-Tagebuch führen“.

Bau-Tagebuch richtig führen 

Der Bauherrenverband (VPB) rät dringend dazu, das Bau-Tagebuch ordnungsgemäß und kontinuierlich zu führen, sodass das gesamte Bauprojekt chronologisch erfasst ist. Das kann unter anderem die Ursachenforschung erleichtern, falls es zu Baumängeln oder Problemen auf der Baustelle kommt. Für die richtige Dokumentation sind neben dem Protokollieren jedes einzelnen Baustellentermins mit Datum, Zeit und Wetterverhältnissen auch das Erfassen der Namen aller Beteiligten und die Gesprächsinhalte von Bedeutung. Mithilfe von Fotos können Schäden und Mängel beweiskräftig dokumentiert werden. Das funktioniert aber laut Ellinger nur, wenn die Fotos richtig gemacht sind: „Fotografiert wird dabei immer vom Großen ins Kleine, also erst die gesamte Wand, dann der Putzschaden an derselben“. Schäden am Haus müssen mit genauen Angaben protokolliert und festgehalten werden, dazu sollten die Bauherren und -herrinnen die Schäden ver- und einmessen. 

Vorsicht bei privaten Online-Bau-Tagebüchern

Wer das Bau-Tagebuch konsequent führen will, muss alle Arbeitsschritte genauestens dokumentieren, dazu gehören auch Wasserrohre, Stromleitungen und Co. bevor der Putz oder Estrich aufgetragen wird. Durch die Dokumentation von Produktetiketten können Bauherren unter anderem nachvollziehen, ob die Produkte ordnungsgemäß geliefert worden sind. 

Letztendlich rät Ellinger dazu, bei Unstimmigkeiten und Mängeln einen Sachverständigen hinzuziehen, der die Bauherren bei der richtigen Beweisdokumentation unterstützt. Online geführte Blog-Bautagebücher von Bauherren steht er grundsätzlich skeptisch gegenüber „"Unterlagen und Kenntnisse, die in einem Rechtsstreit wichtig werden können, gehören keinesfalls in ein öffentlich einsehbares Bau-Tagebuch.“

Quelle: https://www.verbaende.com/news/pressemitteilung/vpb-raet-hausbau-im-bautagebuch-richtig-dokumentieren-147267/

Über den Autor
Julian Droste
Gründer
Julian ist während des Baus seiner egienen vier Wände auf viele Probleme gestoßen, vor denen er angehende Bauherrinnen und Bauherren mit dem Hausbaukurs schützen möchte.

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