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Im Kleingedruckten eines Bauvertrags können für Bauherr:innen unangenehme Überraschungen lauern, die zusätzliche Kosten verursachen. Deshalb sollte der Vertrag nicht unbedacht unterschrieben werden.
Strom und Wasser sind auf Baustellen unverzichtbar. Der Verband Privater Bauherren (VPB) weist darauf hin, dass Bauherren gerade auf diese scheinbaren Selbstverständlichkeiten besonders achten sollten. Oft enthalten Bauverträge Klauseln, die Bauherr:innen zur Bereitstellung der Versorgung verpflichten. Begriffe wie „bauseits“ oder „auf Ihrem Grundstück“ klingen harmlos, bedeuten aber, dass der/die Bauherr:in möglicherweise hohe, unerwartete Kosten tragen muss – insbesondere dann, wenn Anschlüsse noch nicht vorhanden sind.
Bevor der Bau überhaupt starten kann, müssen eventuell provisorische Leitungen zu nahe gelegenen Hydranten oder Stromquellen gelegt werden. Dafür benötigt man nicht nur die Genehmigungen von der Stadt und den Versorgungsbetrieben, sondern auch die Hilfe eines Fachunternehmens für die Installation.
Das Problem endet hier jedoch nicht. Laut VPB finden sich in Bauverträgen manchmal auch Formulierungen wie: „Baustrom und Bauwasser werden vom Bauherrn in ausreichendem Bedarf kostenlos zur Verfügung gestellt.“ Dies bedeutet, dass nicht nur die Installation in der Verantwortung der Bauherr:innen liegt, sondern auch die laufenden Verbrauchskosten. Diese können insbesondere im Winter, wenn Bauarbeiten mehr Energie erfordern, erheblich ansteigen.
Auch bei der Bereitstellung von Bautoiletten, Bauwagen für die Arbeiter:innen und der Entsorgung von Bauabfällen sollten Bauherr:innen genau prüfen, was im Vertrag steht. Laut VPB sind diese Aufgaben grundsätzlich vom Bauunternehmen als Arbeitgeber zu übernehmen. Entsprechende Klauseln im Vertrag, die davon abweichen, sollten nicht einfach akzeptiert werden.
Verbraucher:innen in Deutschland haben im Juli so viele Immobilienkredite nachgefragt wie seit zwei Jahren nicht mehr. Das Neugeschäft deutscher Banken mit Privathaushalten und Selbstständigen stieg auf 19,5 Milliarden Euro, gut ein Viertel mehr als im Vorjahresmonat. Größer war das Volumen zuletzt im Juli 2022, zeigt eine Auswertung der Analysefirma Barkow Consulting, die auf Daten der Europäischen Zentralbank beruht. Schon im Juni hatte sich demnach das Neugeschäft mit Baufinanzierungen erholt mit einem Wachstum von 17 Prozent gemessen am Vorjahresmonat auf 16,3 Milliarden Euro.
Laut Peter Barkow, Geschäftsführer von Barkow Consulting, habe der Rückgang der Bauzinsen in Kombination mit steigenden Mieten den vorherigen Einbruch auf dem Baufinanzierungsmarkt aufgefangen. „Der Aufschwung ist da“, so Barkow. Im laufenden Jahr liegt das Volumen des Neugeschäfts bereits bei 112 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Rückgang bei den Bauzinsen sei dabei ein wichtiger Faktor: Die Konditionen für 10-jährige Kredite liegen derzeit wieder unter 3,5 Prozent, nachdem sie im vierten Quartal 2023 bei 4,2 Prozent ihren Höchststand erreicht hatten.
Quelle: Nachfrage nach Krediten steigt: Verbraucher wieder interessiert am Eigenheim - n-tv.de
Der Bauherren-Schutzbund steht dem neuen KfW-Förderprogramm „Jung kauft Alt“, das sich an Immobilienkäufer:innen richtet, kritisch gegenüber. Geschäftsführer Florian Becker äußert in einer aktuellen Stellungnahme des Verbandes Zweifel an der Effektivität des Programms und warnt vor möglichen Risiken für Verbraucher:innen, die daraus resultieren könnten. „Die neue Förderung soll Familien mit kleinen und mittleren Einkommen den Kauf und die Modernisierung von sanierungsbedürftigen Altbauten erleichtern. Doch die strengen Förderkriterien und die hohen Anforderungen an die Energieklasse werden das Vorhaben in der Praxis erschweren und somit die Wirkung des Programms erheblich abschwächen.”
Ein besonderes Problem stellt der finanzielle Druck dar, der auf den Familien lastet. Die Vorgabe, dass Gebäude mit den Energieklassen F, G oder H, die die schlechteste Energiebilanz aufweisen, innerhalb von nur 4,5 Jahren vollständig auf den Energieeffizienzstandard 70 EE zu sanieren, wird für die meisten eine kaum zu bewältigende Aufgabe sein. Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen müssen nahezu in einem Schritt abgeschlossen werden, was kaum Raum für finanzielle Entlastung lässt – eine Belastung, der viele Familien nicht gewachsen sein dürften. Dadurch wird das Programm unattraktiv und könnte sogar ein Risiko darstellen, falls die strengen Förderbedingungen nicht eingehalten und Rückzahlungen gefordert werden.
Ein praxisgerechtes Programm müsste flexiblere Rahmenbedingungen und längere Fristen für die Erfüllung der Vorgaben bieten. Der energetische Standard ist zu ambitioniert, die Zeitvorgabe zu knapp. Der BSB betont: “Entscheidend sollte sein, dass ein altes, ineffizientes Haus modernisiert, energetisch spürbar verbessert und erhalten wird.”
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