Das Traumhaus steht endlich, aber Bauherren und -herrinnen können noch nicht wirklich durchatmen, weil der Garten und die Außenanlagen noch einer Einöde gleichen. Deswegen heißt es auch hier wieder träumen, planen und die Vorstellungen in die Realität umsetzen. Mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung und viel Körperkraft wird der Garten zur passenden grünen Oase.
Bevor Hausbesitzer und -besitzerinnen so richtig im Außenbereich durchstarten können, ist erstmal eine gründliche Ist-Analyse zu machen – sprich, was ist auf dem eigenen Grundstück überhaupt machbar, was für Vorstellungen habe ich und passen diese mit den Gegebenheiten vor Ort überein usw. Vor allem sollten Bauherren und -herrinnen immer ein Auge auf das Budget haben, wie viel für den gesamten Außenbereich eingeplant werden muss und ob das mit den Reserven im Portemonnaie vereinbar ist. Es ist sinnvoll, sich hier Zeit zu lassen und alles durchzurechnen, sich Inspirationen in anderen Gegenden zu holen und wenn der Bau des Außenbereichs durch eine Fachfirma erfolgen soll, sich mehrere Angebote einzuholen und zu vergleichen.
Im Vorteil sind die Gartengestaltenden, die ausreichend Planungszeit berücksichtigen und geduldig sind. Sollte es nämlich wider Erwarten nicht so aussehen, wie in der Vorstellung geplant, wartet bei Umbaumaßnahmen jede Menge Arbeit und weitere Kosten auf die Hausbesitzer und -besitzerinnen.
Worauf Gartengestaltende achten und wie sie am besten vorgehen sollten, zeigt die Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Damit Gartengestaltende überhaupt wissen, was sie auf ihrem Boden anpflanzen können und wo Rosen, Rasen und Rhododendron am besten wachsen, muss die allgemeine Bodenbeschaffenheit geprüft werden. Dazu sollten verschiedene Bodenproben aus den unterschiedlichen Arealen des Grundstücks entnommen und analysiert werden, welcher Boden vorliegt und welchen pH-Wert der jeweilige Boden hat. Das ist für einen grünen und gut wachsenden Garten besonders wichtig, weil so auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Pflanzen, Bäume und Blumen eingegangen werden kann.
In der Regel kann der Bodenaushub, der vom Hausbau übrig geblieben ist, nicht genutzt werden, da die untersten Schichten nur wenig Nährstoffe für Pflanzen und Co. zur Verfügung stellen.
Die Bodenbeschaffenheit können Gartengestaltende mit einem einfachen Fühltest prüfen. Gleitet der Boden beispielsweise durch die Finger und fühlt er sich insgesamt sandig an, dann ist auf dem Grundstück ein eher sandiger Boden vorzufinden. Im Gegensatz dazu steht der häufig anzutreffende Lehmboden, der schwer und nass wirkt. Diese Bodenbeschaffenheit bedeutet viel Aufwand beim Umgraben. Im besten Fall finden Gartengestaltende einen humusreichen Boden, auf dem (fast) alles wächst. Diesen erkennen Bauherren und -herrinnen an der typischen dunkelbraunen bis schwarzen Farbe. Mit Hilfe eines pH-Wert-Tests aus dem Baumarkt kann der Nährstoffgehalt des Bodens gemessen werden. Insgesamt geht die Skala von 0 (sehr sauer) bis 14 (sehr basisch). Dieser sollte im Idealfall bei 7 liegen.
Ist die Bodenprüfung abgeschlossen, kann es an die Planung und Gestaltung des zukünftigen Gartens gehen. Wer jetzt weiß, was an welcher Stelle am besten wächst, kann Beete, Wege, Einfriedungen und Weiteres planen. Beispielsweise kann an einer Stelle, wo keine gute Bodenbeschaffenheit vorherrscht, über einen asphaltierten Mülltonnenstellplatz nachgedacht werden.
Pflanzen, Blumen und Bäume sollten passend zu ihren benötigten Eigenschaften platziert und gepflanzt werden. Der Standort der Terrasse wird von den meisten Bauherren und -herrinnen schon im vorneherein geplant, sodass sich hier nur noch für das richtige Material, die Farbe und die endgültige Größe entschieden werden muss.
Und wer auf außergewöhnliche Elemente wie einen Swimmingpool oder beleuchtete Wege setzt, der sollte auch hier alle notwendigen Erdarbeiten und Co. bedenken.
Ab hier fängt die körperliche Arbeit für die Gartengestaltenden an. Je nach Grundstücksgröße muss hier mit dem Spaten oder im Idealfall mit einem Mini-Bagger der Boden umgegraben werden. Wer einen sehr lehmigen Boden hat, kann Sand einarbeiten, um ihn lockerer zu machen.
Bei der Bodenvorbereitung werden störende Steine, Stöcker und anderes Material gesammelt, um später einen ebenen Boden für den Rasen zu erhalten.
Wie der Boden letztendlich vorbereitet werden muss, hängt von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit des Grundstücks ab und erfordert entsprechend mehr oder weniger Aufwand. In der Regel ist es sinnvoll, mit der Vorbereitung zu warten, bis die Temperaturen stimmen – es sollte nicht zu trocken sein und auch kein Frost herrschen. Mit einer geeigneten Düngung kann der Boden zusätzlich mit Nährstoffen versorgt werden.
Um sich vor den Blicken der Nachbarn zu schützen, müssen Hausbesitzer und -besitzerinnen einen passenden Sichtschutz bauen oder pflanzen. Hier kommen sowohl Zäune aus Holz, Metall oder Maschendraht als auch Hecken oder Ähnliches infrage.
Bei der Einfriedung müssen Gartengestaltende einige Aspekte beachten, vor allem die geltenden Abstandsregeln und die örtlichen Bestimmungen, nicht überall ist alles erlaubt. Damit Streitereien mit den Nachbarn vermieden werden können, sollten Hausbesitzer und -besitzerinnen lieber zweimal prüfen, ob die zwei Meter hohe Steinmauer so gebaut werden darf.
Jetzt heißt es: Alles strukturieren und sich ein Gesamtbild über den Garten verschaffen. Wo soll die Terrasse hin, wo führen die Wege entlang oder wo soll welches Beet angelegt werden.
In diesem Schritt werden Rasenkantensteine gesetzt, Wege gepflastert und Fundamente für Terrasse und eventuell ein Gartenhäuschen erstellt. Auch Beeteinfassungen können schon erstellt werden, mithilfe von Kantensteinen oder individuell durch Natursteine.
Blumenzwiebeln setzen, Sträucher und Büsche pflanzen, Bäume eingraben oder das Gemüsebeet anlegen – Hier freut sich das Gärtnerherz. Deswegen ist dieser Schritt für viele Gartengestaltende weniger Arbeit und mehr Spaß. Nach den entsprechenden Pflanzzeiten können Hausbesitzer und -besitzerinnen die Blumen und Pflanzen setzen und ihnen gegebenenfalls die nötige Nährstoffzufuhr gewährleisten.
Bei trockenem Wetter heißt es dann: Regelmäßig gießen und pflegen, damit es mit dem bunten und prächtigen Garten klappt.
Der letzte Schritt, um seinen Garten in eine grüne Oase zu verwandeln, ist das Säen des Rasens. Da der Rasen die ersten acht bis zehn Wochen nicht belastet werden darf, folgt dieser Schritt zuletzt, nachdem schwere Arbeitsgeräte und Helfende die Baustelle verlassen haben.
Bevor der Rasen gesät oder Rollrasen verlegt werden kann, müssen nochmals kleine Unebenheiten ausgeglichen und der gesamte Untergrund von Steinen und Unkraut befreit werden. Die beste Zeit zum Säen ist im April oder Mai. Je nach gewünschten Eigenschaften können Gartengestaltende zwischen Zierrasen, Gebrauchs- beziehungsweise Sport- und Spielrasen oder Schattenrasen auswählen.
Jetzt kommt für viele Gartengestaltende der Feinschliff, indem passende Gartenmöbel und -deko ausgesucht werden. Hier sind kaum Grenzen gesetzt, mit verschiedenen Glaselementen oder einer Kombination aus Metall und Holz können Hausbesitzer und -besitzerinnen dem Gesamtbild den besonderen Touch verleihen. Mit unterschiedlichsten Gartenmöbeln, Hängematten und Sonnen- und Schattenplätzen werden Gärten zu einzigartigen Wohlfühloasen.
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