Hausbau: News und Trends KW 6
12/2/2024

Hausbaunews KW 6 (05.01.2024 - 11.02.2024) 

Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.

KfW-Geschäft weitgehend wieder im Normalzustand

In jüngster Zeit hatten Bauherr:innen, die Geld von der KfW erhalten wollten, jede Menge Probleme, darunter IT-Probleme, leere Fördermittel und zeitweise sogar einen Förderstopp. Die Lage hat sich jedoch mittlerweile normalisiert. Im letzten Jahr vergab die staatliche Förderbank KfW in Frankfurt Fördermittel in Höhe von 111,3 Milliarden Euro, hauptsächlich als zinsvergünstigte Kredite und Zuschüsse. Dies entsprach etwa einem Drittel weniger als im Vorjahr, wobei betont wurde, dass 2022 ein Ausnahmejahr war, das von Krisen geprägt war, wie KfW-Chef Stefan Wintels bei der Pressekonferenz zum Jahresauftakt in Frankfurt hervorhob.

Ein Großteil des von der Förderbank ausgegebenen Geldes ging an inländsiche Kommunen, Unternehmen und Privatleute. Die benötigten jedoch weniger schnelle Hilfen, weil bis dato noch Energiepreisbremse und Corona-Hilfen existieren. Das ist allerdings bald vorbei. 

Allerdings wurde auch bei den normalen Förderprogrammen langsamer gemacht. Im Bereich Wohnen und Bauen vergab die KfW im Vergleich zum Vorjahr nur etwa die Hälfte der üblichen Fördermittel. Dies lag unter anderem daran, dass einige Fördermittel begrenzt waren und das Geld teilweise innerhalb eines Tages aufgebraucht war. 

KfW-Bank in der Kritik

Ein Beispiel dafür war ein Förderprogramm, das es den Besitzern von Elektroautos ermöglichen sollte, diese mit Solarstrom direkt von ihren Dächern zu laden. Dieses Programm hatte Kapazitäten für etwa 30.000 Antragsteller, darunter auch Michael Federspiel aus der Nähe von Hanau. Obwohl er zu den Glücklichen gehörte, die einen Antrag stellen konnten, war er enttäuscht von dem Ergebnis: "Für mich war das nicht mehr als eine PR-Aktion." Zusätzlich hatte Federspiel bereits bei der Antragstellung mit technischen Problemen zu kämpfen.

Sowohl bei Privatpersonen als auch bei Unternehmen geriet die Förderbank in Kritik, weil sie ihre Förderbedingungen deutlich strenger gemacht hat, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit. Gegen Ende des letzten Jahres stoppte die Förderbank sogar vier Förderprogramme aufgrund der Finanzierungsprobleme der Bundesregierung. 

Neue Fördermittel und Programme

Allerdings hat die Bundesregierung ihre Mittel nun erhöht, etwa verdoppelt, wie KfW-Chef Wintels erklärt. "Wir sprechen von einem Betrag von zehn Milliarden Euro", betont der Vorstandsvorsitzende. Auf diese Weise möchte die Förderbank die Förderung von bezahlbarem Wohnraum und umweltfreundlicher Sanierung wieder verstärken.

Ein Schwerpunkt für Wintels liegt auf der Unterstützung von umweltfreundlichen Heizsystemen. Der KfW-Chef gibt den 27. Februar als Startdatum für dieses Programm an. Verbraucher:innen können dann ihre Anträge über ein spezielles Internetportal der KfW stellen.

Ulf Moslener als Experte für Nachhaltigkeit an der Frankfurt School of Finance kritisiert die negative Auswirkung des Durcheinanders bei der KfW auf die Baubranche. Er betont, dass lange Planungszeiten für Bauprojekte bestehen und das plötzliche Wegfallen einer Finanzierungsmöglichkeit ein schlechtes Signal nicht nur für das betreffende Projekt, sondern auch für andere Projekte ist. Allerdings lobt er die Zuverlässigkeit der KfW, wenn sie einmal eine Förderung zusagt, können Verbraucher:innen sich darauf verlassen. Daher betrachtet Moslener die KfW im internationalen Vergleich als eine gute Förderbank. Die KfW hatte Ende November ihr 75-jähriges Jubiläum gefeiert und zählt zu den größten Geldinstituten in Deutschland.

Quelle: Weniger Krisenhilfen: KfW-Fördergeschäft normalisiert sich | tagesschau.de

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Wohnimmobilienpreise verzeichneten 2023 historisches Tief 

Gemäß einer Studie sind die Preise für deutsche Wohnimmobilien im Jahr 2023 so stark gesunken wie seit mindestens 60 Jahren nicht mehr. Eigentumswohnungen wurden um 8,9 Prozent, Einfamilienhäuser um 11,3 Prozent und Mehrfamilienhäuser um 20,1 Prozent günstiger, so das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Donnerstag. Inflationsbereinigt ist die Wertminderung sogar um etwa fünf Prozentpunkte höher. 

Preisverfall verlangsamt sich

„Die Geschwindigkeit und das Ausmaß des gegenwärtigen Preisverfalls bei Immobilien in Deutschland sind historisch einmalig“, gab das IfW bekannt. „Noch nie seit Beginn der Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse in den 60er Jahren fielen Immobilienpreise so schnell so stark.“ Allerdings war dem aktuellen Preisverfall eine historisch einmalige Preiserhöhung vorausgegangen, die etwa im Jahr 2009 begann. In den folgenden Jahren stiegen die Preise je nach Immobiliensegment um das Drei- bis Vierfache an, bevor bereits im Jahr 2022 der plötzliche Crash einsetzte.

„Angesichts des exorbitanten Preisanstiegs seit über zehn Jahren und einem neuen Zinsumfeld ist eine Phase der Preiskorrektur durchaus angebracht und auch im bisherigen Ausmaß gesamtwirtschaftlich nicht besorgniserregend“, erklärte der Präsident des IfW Moritz Schularick. Im letzten Quartal 2023 verlangsamte sich der Preisverfall jedoch. Im Vergleich zum vorherigen Quartal seien die Preise für Eigentumswohnungen nur noch geringfügig um  0,6 Prozent gesunken und bei Einfamilienhäusern sei eine Verringerung um 1,2 Prozent festgestellt worden. Mehrfamilienhäuser sind sogar um 4,7 Prozent teurer geworden, wobei diese Schwankungen auf die geringen Transaktionen zurückzuführen seien. 

Mögliche Bodenbildung der Immobilienpreise

In den größten Metropolen Deutschlands (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) zeigt sich eine sehr unterschiedliche Entwicklung der Verkaufspreise für Eigentumswohnungen: Im Quartalsvergleich sanken die Preise in Köln und Stuttgart um jeweils 3,6 Prozent. In Berlin wurde ein Minus von 0,4 Prozent, in Frankfurt -0,2 Prozent und in Hamburg ein Plus von 0,2 Prozent festgestellt. 

„Möglicherweise zeigt sich gerade der Beginn einer Bodenbildung bei den Immobilienpreisen“, so Schularick. Ob sich diese Trends fortsetzen, wird sich erst in den kommenden Quartalen zeigen. Es scheint jedoch, dass das Verhalten der Zentralbanken darauf hindeutet, dass in naher Zukunft Zinssenkungen zu erwarten sind. Daher könnte auch die Immobilienfinanzierung wieder günstiger und somit die Nachfrage anregt werden, wie Schularick erklärte.

Quelle: Studie: Preise für Wohnimmobilien 2023 in historischem Ausmaß gesunken (msn.com)

Verbraucherzentrale verbucht großen Andrang bei Beratungen für energetisches Sanieren 

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Verbraucherzentrale in Thüringen mehr als 10.000 Beratungstermine. Etwa ein Drittel dieser Beratungen behandelte Themen wie Heizung, energetische Sanierung oder Fördermöglichkeiten. Zudem wurden häufig Fragen zu unklaren Energierechnungen gestellt. Diese Zahlen wurden am Donnerstag in Erfurt von der Verbraucherzentrale bekannt gegeben. Im Vergleich zum Vorjahr gab es insgesamt 1400 Energieberatungen mehr, was einem Anstieg von 15 Prozent entspricht.

Vorstand Ralph Walther erklärte, dass die gestiegene Nachfrage auch auf die Verunsicherung der Verbraucher:innenr in Bezug auf Energiekosten und Heizungssysteme zurückzuführen sei. Die häufigste Frage bezog sich darauf, ob Öl- oder Gasheizungen durch eine Wärmepumpe ersetzt werden sollten. Die Verbraucherzentrale fungiert als wichtiger Ansprechpartner in Energiefragen und bietet unabhängigen Expertenrat an.

Aufgrund des erhöhten Bedarfs wurde das Angebot im Bereich Energierecht erweitert. Neben persönlicher Beratung vor Ort steht den Verbraucher:innen an bestimmten Tagen auch eine kostenfreie Energierechts-Hotline zur Verfügung.

Nach eigenen Angaben betreibt die Verbraucherzentrale Thüringen zwölf Beratungsstellen im gesamten Bundesland sowie 26 Stützpunkte für die Energieberatung. Ralph Walther betonte jedoch, dass ein wirksamer Verbraucherschutz, auf den die Menschen in Thüringen zählen könnten, nur durch eine langfristige und verlässliche Förderung gewährleistet werden könne.

Quelle: Energie: Verbraucherzentrale: Großer Bedarf an Energieberatung | ZEIT ONLINE

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Über den Autor
Sabrina Wallbaum
Content- & SEO-Managerin
Sabrina ist für alle Inhalte auf hausbaukurs.de und auf sozialen Medien zuständig. Neben ihrem Fachwissen als Immobilienkauffrau lässt sie in unsere Ratgebertexte jede Menge Leidenschaft für das Schreiben und Recherchearbeit einfließen, sodass unsere Leser:innen immer genau die Infos rund um ihr Anliegen finden, die sie gerade benötigen.

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