Hausbau: News und Trends KW 50
18/12/2023

Hausbaunews KW 50 (11.12.2023 - 17.12.2023) 

Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.

KfW-Förderungen für den Neubau gestoppt

Das Bundesbauministerium hat unerwartet das Förderprogramm "Klimafreundlicher Neubau" mit sofortiger Wirkung gestoppt. Seit vergangenem Donnerstag können aufgrund erschöpfter Mittel keine neuen Anträge für das KFN-Programm bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau mehr eingereicht werden, so das Ministerium. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) erklärte, neue Anträge seien möglich, sobald der Bundeshaushalt 2024 in Kraft tritt.

Erst im März startet das Zinsverbilligungsprogramm KFN. In Kombination mit dem "Wohneigentum für Familien" (WEF) aus Juni 2023 standen Fördermittel in Höhe von 1,98 Milliarden Euro zur Verfügung. Ende November verkündete das Ministerium noch, dass unabhängig der Haushaltssperre nach dem Verfassungsurteil ausreichend Mittel zur Verfügung stehen würden, um die Neubauförderung aufzustocken. Vor drei Wochen hatte Geywitz erklärt, die Neubauförderung sei für dieses Jahr gesichert.

Die Ministerin gab am vergangenen Donnerstag bekannt, dass die Nachfrage die Erwartungen übertroffen habe. Bis vorigen Mittwoch seien mehr als 18.000 Förderzusagen erteilt worden, wodurch eine Förderung für rund 46.000 klimafreundliche Wohneinheiten beantragt worden wäre. Für das WEF-Programm, so das Bauministerium, könnten jedoch weiterhin Anträge gestellt werden.

Die Bauwirtschaft kritisierte die Ankündigung. Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, sagte, die Regierung zeige mit dem Aussetzen der Neubauförderung, “dass sie aus den Fehlern des dramatischen Förderstopps des letzten Jahres nichts gelernt hat”. Die große Nachfrage zum Jahresende sei kein Erfolg, sondern zeige die Unsicherheit am Markt. Niemand wisse, wie es weitergehe, und jeder versuche, sich die letzten Reste zu sichern, so Hübner. 

Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) äußerte Bestürzung über den kurzfristigen Antragstopp. Dieser bedeute in der wirtschaftlich herausfordernden Situation für viele Unternehmen eine weitere Unsicherheit, erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski. Der Mangel an Wohnungen werde zunehmend größer, prognostizierte Salewski.

Ebenso überrascht vom Förderstopp des Programms zeigte sich der Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Felix Pakleppa als Hauptgeschäftsführer hoffe darauf, dass es zu keinem “Förderchaos” komme und Anträge ab 2024 wiedergestellt werden können. 

Quelle: Bauministerium kündigt kurzfristigen Stopp für Neubauförderung an (msn.com)

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Immobilienbranche spricht sich für weniger Standards aus

In Deutschland setzen Vertreter:innen der Wohn- und Immobilienbranche darauf, Baustandards zu lockern, um die Kosten zu reduzieren und somit mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. In der aktuellen wirtschaftlichen Lage sei es entscheidender denn je, kostengünstig und gleichzeitig nutzerfreundlich zu bauen, erklärte die Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (BID) am vergangenen Dienstag. Während des Bauens müssten viele technische Vorschriften und Standards eingehalten werden ,„ohne Rücksicht darauf, ob und in welchem Umfang diese wirklich notwendig sind“.

Dem Bündnis BID gehören verschiedene Unternehmen an, darunter der Verband von Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), Immobilienverwalter (VDIV), Immobilienberater und -makler (IVD), Pfandbriefbanken (vdp) und der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA).

Es besteht oft die Möglichkeit, einfacher und damit kostengünstiger zu bauen. Dies könnte insbesondere dann umsetzbar sein, wenn es zwischen Auftraggeber:innen und Wohnungskäufer:innen einerseits sowie Bauausführenden und Auftragnehmer:innen andererseits rechtlich verbindlich vereinbart werden könnte. Aktuell ist es jedoch nahezu unmöglich, bei Vereinbarungen von den sogenannten DIN-Normen abzuweichen, ohne die rechtliche Gültigkeit des Vertrages zu gefährden:  „Bauherren und Projektentwickler sehen sich sonst enormen Gewährleistungsansprüchen ausgesetzt.“

Ein Gutachten, das im Auftrag der BID erstellt wurde, kommt zu dem Schluss, dass die Absenkung technischer Anforderungen ohne nennenswerte Einschränkung der Wohnqualität möglich ist. Dazu sei es notwendig, "rechtssicher einen guten Standard zu vereinbaren, der zwar nicht maximales Premium, aber doch von guter Qualität ist", erklärte der stellvertretende BID-Vorsitzende und Präsident des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) Dirk Salewski.

In seiner Analyse erklärte Gutachter Stefan Leupertz, dass die Umsetzung verschiedener Vorschläge allein wahrscheinlich nicht ausreichen würde, um die derzeitige Anspannung im Wohnungsbau zu lösen. Es wäre jedoch ein wichtiger Schritt in Richtung einer zukunftsnahen Lösung.

Die deutsche Baubranche ist derzeit besorgt, da sie erheblich unter dem Rückgang im Wohnungsbau leidet. Zum ersten Mal seit 2009 wird mit einem Verlust von Arbeitsplätzen gerechnet. Diese Zahlen wurden kürzlich vom Bauverband ZDB in einer Pressemitteilung veröffentlicht. ZDB-Präsident Wolfgang Schubert-Raab kommentierte die Situation: "Es ist ein echtes Dilemma. Das Bauhauptgewerbe steht zwischen der Suche nach Fachkräften einerseits und der drohenden Kurzarbeit und Kündigungen andererseits. Dabei gibt es genug Aufgaben, es mangelt jedoch an Aufträgen." Internationale Medien richten ebenfalls ihren Blick auf die Entwicklungen hierzulande und ziehen das Fazit: Deutschland steht vor einem "Totalkollaps" im Bausektor.

Quelle: Immobilien in Deutschland: Weniger Standards, dafür günstiger? Baubranche unter Druck (msn.com)

Vergleichsportal: Zinsen für Immobilienkredite um 19 Prozent gefallen

Das Vergleichsportal Check24 gab in einer neuen Pressemitteilung bekannt, dass die Zinsen für Baufinanzierungen seit dem Höchststand Ende Oktober deutlich gesunken sind. Derzeit belaufen sich die günstigsten Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen auf 3,12 Prozent effektiv pro Jahr. Das entspricht einem Rückgang von etwa 0,73 Prozentpunkten gegenüber dem Stand im Oktober. Somit zahlen Bauherr:innen und Immobilienkäufer:innen nun 19 Prozent weniger Zinsen als vor zwei Monaten.

Ingo Foitzik als Baufinanzierungs-Geschäftsführer des Portals erklärt: „Wir sehen aktuell stark sinkende Zinsen bei Baufinanzierungen.” Weiter stellt er fest: „Banken preisen bereits mögliche Zinssenkungen der Notenbanken im kommenden Jahr ein. Die Zinsen der zehnjährigen Bundesanleihe sind dementsprechend stark gefallen. Gleichzeitig sind auch die Immobilienpreise 15 bis 20 Prozent günstiger als in den vergangenen Jahren. Immobilienkäufer*innen können diese Kombination nutzen und reduzierte Objekte deutlich günstiger finanzieren.“ 

Für eine Baufinanzierung von 400.000 Euro bei einem aktuellen Top-Zinssatz von 3,12 Prozent p. a. belaufen sich die Zinskosten bis zum Ende der zehnjährigen Sollzinsbindung bei konstanten Monatsraten auf 106.369 Euro, heißt es beim Vergleichsportal. Im Vergleich zum besten Zinssatz von 3,85 Prozent im Oktober bedeutet dies eine Einsparung von 30.546 Euro an Zinskosten, und die Zeit bis zur vollständigen Tilgung verkürze sich um dreieinhalb Jahre.

Quelle: Baufinanzierung: Zinsen um 19 Prozent gefallen | Pressemitteilungen | CHECK24

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Über den Autor
Sabrina Wallbaum
Content- & SEO-Managerin
Sabrina ist für alle Inhalte auf hausbaukurs.de und auf sozialen Medien zuständig. Neben ihrem Fachwissen als Immobilienkauffrau lässt sie in unsere Ratgebertexte jede Menge Leidenschaft für das Schreiben und Recherchearbeit einfließen, sodass unsere Leser:innen immer genau die Infos rund um ihr Anliegen finden, die sie gerade benötigen.

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